einer sehr flachen konkaven Ausbuchtung des Temporalflügels, den wir mit d e Bu r l e t als Incisura
ovalis bezeichnen. Auch der Ramus mandibularis, der einen oblongen Querschnitt mit dorso-
ventraler größter Achse hat, zeigt in seinem oralen Verlaufe noch weiter Ganglienzellen, die freilich
hier nicht so weit peripher liegen, wie beim Ramus maxillaris.
Der Verlauf des R a m u s o p h t h a l m i c u s wurde schon im Zusammenhang m it dem Verlaufe
des Nervus oculomotorius geschildert. Zu erwähnen ist noch, daß er, nachdem er mit den übrigen
Augenmuskelnerven bis zum Bulbus gezogen ist, am Vorderrand des Augapfels lateralwärts abbiegt
und hier deutlich mehrmals Rasern in das obere Augenlid entsendet. Der fortlaufende,- nicht mehr
sehr kräftige Stamm te ilt sich in einen dorsalen und einen ventralen Ast, die sich beide in der äußeren
■ H aut verzweigen. Ein Nervus ethmoidalis läßt sich nicht nachweisen und ist auch anscheinend
nicht vorhanden.
V om R am u s ma x i l l a r i s geht oral von der Ala temporalis als erster A st ein Nerv ab, der als
Nervus zjrgomaticus zu bezeichnen ist. Der Ramus maxillaris liegt hier oberhalb des Parasphenoids
und ziemlich genau lateral von der Mitte des knorpeligen Interorbitalseptums. E r enthält im Innern
nqch Ganglienzellen und ist außerordentlich kräftig, nämlich etwa ebenso stark wie der Meckelsche
Knorpel!
Der Nervus zygomaticus biegt sofort rechtwinklig nach oben ab und tr i t t in Beziehung zum
Ramus ophthalmicus (Fig. 18), mit dem er sich durch einen Zweig verbindet. Darauf biegt er
jedoch sogleich wieder nach unten, hinten und außen ab und zieht an der kaudalen Kalotte des
Bulbus entlang zum unteren Augenlide, in das er sich allerdings nicht hinein verfolgen läßt.
Als zweiter wichtiger Ast des als Ramus infraorbitalis fortlaufenden Maxillaris-Stammes
ist der Nervus sphenopalatinus zu nennen. Der Stamm des Maxillaris hegt hier noch auf dem oralen
Teile des Parasphenoids, kurz vor dem kaudalen Ende des Palatinum, und gibt medial einen Ast ab,
der sogleich die s tark verzweigten Ganglia sphenopalatina bildet. Diese Ganglien liegen typisch
medial (und dorsomedial) vom Nervus infraorbitalis, also zwischen ihm und den basalen Knorpel-
t.eilen, und entsenden einige für die Topographie des knorpeligen Walschädels wichtige Nerven, nämlich
den Nervus parabasalis (Vidianus)
und den Nervus septi narium.
Der Nervus parabasalis geht
von dem am meisten kaudal gelegenen
Knoten des Sphenopa-
latingeflechtes aus und wendet sich
sofort nach hinten und unten. Er
zieht nun als einheitlicher Nerv in
dem annähernd rechten Winkel,
der vom Parasphenoid und dem
basalen Knorpel gebildet wird,
nach h in te n , rückt allmählich
immer weiter ventral und gelangt
so unter der Wurzel der Ala
temporalis unmittelbar zwischen
diese und das kaudale Ende
des Parasphenoids (Fig. 18). Er
Frontale
Comm. orbitopariet.
Ggl. semilunare
Lamin a supracochlear.
N . petros. super lie.
Duct, cochlear.
— f Squamosum
Cart. Meckel.
Cav. tymp.
Fig. 20. Serie IX, Objekttr. 310. Vergr. 7,5:1.
liegt nun medial vom R amus mandibularis oder (weiter kaudal) medial vom unteren Teil des Ganglion
semilunare und verbindet sich mit starken nervösen Geflechten (Nervus petrosus profundus), die
teilweise zusammen mit der Carotis in dem Winkel zwischen Schneckenkapsel und Basalplatte heraufgezogen
sind. Von hier aus zieht der Nervus petrosus superficialis major, wie dieser Teil des Nervus
parabasalis je tz t zu bezeichnen ist, stets genau lateral von der dorsalen Kuppel der knorpeligen
Schneckenkapsel nach hinten (Fig. 10, 20) und dringt dann, immer eng am Knorpel der Schneckenkapsel
bleibend, in den Raum unterhalb der Commissura suprafacialis ein, wo er sich in einem spitzen
Winkel mit dem Facialis verbindet, der hier sein Ganglion geniculi bildet. Auf die Bedeutung
speziell des zuletzt geschilderten Verlaufes werde ich im vergleichenden Teile zurückkommen.
Wir wenden uns nun wieder zum oralen Verlaufe des Nervus sphenopalatinus. Seine Geflechte
bleiben stets medial oder mediodorsal vom Ramus maxillaris und ziehen mit ihm zunächst auf die
obere, dann auf die laterale Fläche des Palatinums. Medial vom vordersten Teil des Bulbus gibt der
Nervus sphenopalatinus einen Ast ab, der sich nach oben und der Mitte zu wendet und in einen
oben vom Nasenboden, medial vom Nasenseptum und unten vom Vomer begrenzten Raum zieht.
Nachdem dann in Frontalschnitten, die etwas oral von der Spina mesethmoidalis liegen, die Choanen
sich mit dem Lumen der Nasenhöhle vereinigt haben, liegt der erwähnte Nerv, der als Nervus septi
narium zu bezeichnen ist, jederseits im Bindegewebe zwischen dem unteren Spalt der Nasenhöhle
und dem Septum, dorsal von der Kante des Vomer (Fig. 8). Weiter vorn rücken die Nerven etwas
mehr dorsal und liegen dann etwa seitlich von der Mitte des Septums, wo sie — von den als Cartilago
Jacobsoni bezeichneten kleinen Knorpeldornen (vgl. Fig. 22, 23) nur sehr wenig entfernt — ihr
peripheres Ende erreichen.
Vom R a m u s m a n d i b u l a r i s ist zu erwähnen, daß er unterhalb und außerhalb des Processus
alaris die Schädelhöhle verläßt und als ziemlich einheitliches Gebilde dem Meckelschen Knorpel
entgegen schräg nach vorn und unten zieht. E r erreicht ihn etwa am kaudalen Ende der Mandibel
und spaltet sich je tz t in drei kompakte Äste (Fig. 14), nämlich zwei laterale übereinander und einen
medialen, die noch lange nebeneinander rostralwärts ziehen. Der mediale Ast te ilt sich bald; seine
ventrale Hälfte geht nach unten ab und verzweigt sich in der Zunge (Nervus lingualis).
Der N e r v u s a b d u c e n s entspringt fast unmittelbar oberhalb der Basalplatte mit
mehreren Wurzeln (drei sind nachweisbar) aus einer ventralen Vorwölbung an der Grenze von Medulla
oblongata und Pons. Die rechte und linke Ursprungsstelle liegen einander außerordentlich nähe,
nämlich fast genau dorsal von den auf Figur 10 sichtbaren Fissurae basicapsulares. Der Nerv zieht
nun zunächst lateralwärts bis zum Rande der Oberfläche der Schneckenkapsel (bzw. auf den lateralen
Rand der Lamina supracochlearis) und biegt jetzt, immer im K ontakt mit dem darunter hegenden
Knorpel, nach vorn um. Er liegt je tz t medial vom Ganglion semilunare und zieht oberhalb der
Commissura alicochlearis, fast parallel zu ihr und natürlich lateral von der Carotis, nach vorn,
außen u nd oben, wobei er sehr nahe an den je tz t schon g etrennt laufenden Ramus maxillaris trigemini
gelangt, dem er medial beinahe anhegt (Fig. 17). Weiter vorn finden wir ihn dorsal von diesem
Nerven und ventral von Ophthalmicus und Oculomotorius. Mit dem letzten verläuft er eine Strecke
zusammen in direkter Berührung. Kurz bevor es nun zu der mehrfach erwähnten Kreuzung der
genannten Augenmuskelnerven und des Sehnerven kommt, biegt der Abducens lateral ab und verzweigt
sich in den Muskelanlagen, die sich medial am Bulbus ansetzen und als Retraktoren des
Augapfels anzusehen sind.
Der N e r v u s f a c i a l i s entspringt mit mehreren Wurzeln von der ventrolateralen Fläche