
B orgertia papillifera Mich.
Tafel I, Fig. 15, 16.
1905. Borgertia papillifera, Michaelsen. -Die Oligochiilen Deutsch-Ostafrikas. In: Zeitschr. wiss Zool LXXXII i> -ts-i t 19
f. 14, 15. ' ’ j ’
Fundnotiz. S a n s i b a r , B u b u b u , in lebnuger Erde neben einem kleinen, von einer
Wasserleitung abgeleiteten Rinnsal; Prof. W. Michaelsen leg. 29. IX. 1911.
Weitere Verbreitung. D e u ItSssfih - O s t a f r i k a , A m a n i (t. Mchaelsen|!Öi
Vorliegend vier geschl^itsreife Stücke, die mich in den Stand setzen, manche Lücken in der
Originalbeschreibung auszufüllen.
Äusseres. D im e n s io n e n : Länge 22—27 mm, maximale Dicke 1—i y 3 mm,
Segmentzahl 84—88.
F ä r b u n g hellgrau; pigmentlos.
B o r s t e n eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz ein wenig größer
als die mittleren lateralen (aa H 13/:! bc). Dorsalmediane Borstendistanz etwas
größer als der halbe Körperumfang (dd B :*/, u). .
G ü r t e l sattelförmig, dorsal am 14.—16., % 17. S e gm e n t(= 3—3 l/>).I
M ä n n l i c h e r P o r u s unpaarig, ventralmedian am 17. Segment, auf einer
großen kreisrunden, gerundet-kegelförmigen Papille.
W e i b l i c h e P o r e n unscheinbar, auf Intersegmentalfurche 14/15
zwischen den Borstenlinien b und c.
S a m e n t a s c h e n - P o r u s unpaarig, ventralmedian am 13. Segment,
auf einer großen quer-ovalen, fast kreisförmigen Papille.
Pubertätsorgane in etwas verschiedener, m eist unsymmetrischer Anordnung. Bei
Fig. 10. Borgertia
papillifera Mich.
3 Stücken des neuen Materials fand sich eine einseitige Pubertätspapille am 15. Segment ungefähr in der
rechtsseitigen Borstenlinie ab, bei dem vierten Stück in derselben Linie am 16. Segment (bei dem Originalstück
ventralmedian auf Intersegmentalfurche 15/16). Auch die Papillen in der Nachbarschaft des'
männlichen Porus sind bei dem neuen Material stets unsymmetrisch angeordnet. Es fand sich stets
eine links dicht neben der Papille des männlichen Porus, also am 17. Segment in der Borstenlinie ab
der linken Seite. Bei einem Stück war postclitellial n ur diese vorhanden, bei den drei anderen Stücken
außerdem noch eine rechts am 18. Segment in der Borstenlinie ab (beim Originalstück ein Paar am
17. Segment in den Borstenlinien ab).
Innere Organisation. H i n t e r e m ä n n l i c h e G e s c h l e c h t s o r g a n e : Die Äus-
mündungspartie der Prostaten ist in der Originalbeschreibung nicht ganz genau dargestellt. Die
Papille, die auf ihrer Kuppe den männlichen Porus trägt, ist kompakt, stark muskulös, von dem
engen distalen Ende des männlichen Ausführapparates und von den Penialborstensäcken durchbohrt.
Die kompakte Masse dieser Papille springt sogar etwas in die Leibeshöhle vor. Ih r ist nach innen zu
eine ungefähr ebenso große beutelförmige, muskulös-dickwandige Kopulationstasche angelagert.
Der gemeinsame ventralmediane Prostaten-Ausführgang tr i tt an der Hinterseite oben in diese Kopulationstasche
ein, geht innerhalb derselben dicht unter der oberen Wandung bis etwas über die Mitte
hinaus nach vorn, um sich dann nach unten-hinten zurückzubiegen und durch die dicke Masse der
Papille hindurch auszumünden. Die Penialborsten sind ca. 0,85 mm lang und proximal ca. 40 n dick,
distal bis auf ca. 25 n verengt, im allgemeinen schwach gebogen, doch am proximalen Ende s tark
hakenförmig gekrümmt. Das abwärts gebogene äußerste distale Ende träg t jederseits einen flügelförmigen,
gerundet dreiseitigen Saum. Di’eseifeeiden Säume sind gegen die Konkavität der Borstenkrümmung
hiprigebogen, dem Borstenende ziemlich eng ängelegt. Eine feinere Ornamentierung ist
nioht vorhanden ( E i g | | | | | 16).
W e i b l i c h e r G e s o h 1 ee h *. s a p p a t a t. Das Samentaschen-Atrium ist distal verbreitert*
im übrigen diokiscblauchförmig, proximal nach hinten hin^ |b o g en , um hier in die äußerlich
nicht scharf abgesetzte scblanbsaSflförmige Ampulle überisigeheni Das Samentaschen-Atrium ist
in der mittleren Partie m it einer dicken Muskelschicht ausgestattet (die anders lautende Angabe in
der Originalbesehreibung is t irrtümlich), die: im Maximum noch dicker als die sehr dicke Epithel-
iih ic h t; ist. Ober die Natur der Masse, in die die bimförmigen proximalen E n d ^ d e r Samentaschen-
Divertikel eingebettet sind, kann ich leider auch je tz t nichts Genaueres aussagen; zu.bemerken ist
jedoch, daß di'öäe Massen nicht so glatt und einfach umrandet sind, sondern unregelmäßig vorragend
und ansgebnehtet, gleiöhsam eng-wellig, erscheinen. Jederseits neben dem/Sämentasehen-Apparat
hängt ein kleines, zierliches, rosenkranzförmiges Ovarium vom ventralen R and des Dissepiments 12/13
frei u nd weit in das 13. Segment hinein. Ä e Eitrichter münden direkt in die LeibeSiÖHe des 13. Segments.
Eine Kommunikation zwischen dem Samentaschen-Apparat und dem weiblichen Ausfuhr-
iitmarat' scheint nicht vorhanden zu sein. .
P u b e r t ä a n e: Den äußeren Pubertätspripillen enfepiechen eigentümlich gestaltete,
als kugelige Körper weit in die Leibeshöhle hineinragende Organe. Der Porüs auf der Kuppe der
äußeren Papillen führt in ein ziemlich kleines, von einem niedrigen Zylinderepithel ausgekleidetes.
Lumen ein. Die Hauptmasse der Organe scheint aus lang gestreckten, lockeren Drüsenzellen und
Bindegeweben zu bestehen. Eine mäßig dicke Muskelschicht schließt das ganze Organ gegen die
Lcibeshöhle ab.
S e c t i o E u d r i l a c e a .
Eudrilus Simplex n. sp.
Tafel I, Eig. 3, 4.
Fundnotiz. Tu g « , ' A t a k p a m e ; Leutnant Stockhausen 1|§; VI. - Ä 1''*
Zur Untersuchung Vorliegend mehrere sehr s tark erweichte gesohlechtsreife Exemplare.
Äusseres. D i m e n s i o n e n nicht genau feststellbar, da die Tiere abnorm gestreckt sind.
Normale Dimensionen schätzungsweise etwa: Länge 180 mm, maximale Dicke 8 mm. Segmentzahl
etwa 180.
P i g m e n t i e r u n g braunviolett.
K o p f i t A
B o r s t e n eng gepaart. Ventralmediane Borstendistanz an den ersten borstentragenden
Segmenten um die Hälfte größer als die mittleren lateralen (bis etwa zum 8. Segment aa H Vä bc),
weiter hinten wenig größer als die mittleren lateralen Borstendistanzen bis gleich groß (aa lll/h.c).
Dorsalmediane Borstendistanz sehr wenig kleiner als der halbe Körperumfang ( (M a p » «)•
N e p b r i d i a l p o r e n zwischen den Borstenlinien c nnd d.
R ü o k e n p o r e n fehlen.
G ü r t e l (Fig. 4) ringförmig, oder manchmal fast ringförmig, zwischen den Borstenlinien
a schwächer entwickelt, am 14.—17. oder y2 18. Segment .*(^94 5)-.