das Zeisiggrüne übergehenden Strich. Einige Stücke haben Zellen und kleine Drusenhöhlungen,
welche entweder mit derbem oder krystallisirtem rothen Bleierze ausgefüllt sind, von welchem sich
auch ganz derbe Stücke darunter gemengt befinden. Nach vorläufigen Untersuchungen zweier
Chemiker folgten die einstimmigen Resultate, dass dieses grüne Bleierz mit Borax vor dem
Löthrohre auf Kohle ein seladongrünes Glas, mit Kali ein hochgelbes Salz, und mit Silber
einen karminrothen Niederschlag gab. Mit Ammoniak behandelt erschien eine blaue Auflösung,
aus welcher sich auf eine stählerne Uhrfeder sogleich metallisches Kupfer niederschlug. Hieraus
folgt , dass dieses Fossil aus Blei- und Kupfer oxyd und Chromsäure bestehe, folglich zu demjenigen
gehöre, welches neben dem rothen Bleierze zu Beresof in Sibirien vorkommt, das
Hr. Haushann zuerst bestimmt, Hr. Berzelius analysirt hat, und welches jetzt V a u q u e lin it
genannt wird. Die Gebirgsart, worin der körnige Quarz, welcher die Krystalle des chromsauren
Bleies enthält, in- Gängen aufsetzt, ist ein Thonschiefer, der sein Entstehen dem Glimmer ver.
dankt. Die vorherrschende Farbe desselben ist in den vorliegenden Stücken die bläulich- und
gelblich-graue, die aber zunächst an den Quarzgängen lichte graulich, ja fast hell weiss wird.
Er besteht aus kleinen, mehr oder weniger zusammenhängenden Glimmerschüppchen, die sich
milde anfühlen und leicht zerreiben lassen (dem sogenannten erdigen Talke ähnlich). Eisen-
und Chromoxyd färben ihn besonders in der Nähe der Gänge bräunlich-, isabell- und pomeranzeu-
gelb. An einigen Stellen tritt der perlgraue Glimmer glänzend hervor, da die übrige Masse
nur schimmert Fester und mulmiger Brauneisenstein, wahrscheinlich aus Schwefelkies entstanden
, begleitet die rothen Krystalle. Sowohl im Hangenden, als im Liegenden der Quarzgänge
nehmen die Glimmerschüppchen den Charakter des schuppigen und erdigen Steinmarkes
an, worin die Topase zu Capao und Lana Vorkommen. Gewöhnlich weiss wird es durch Chromoxyd,
oft gelblich und grünlich gefärbt, zuweilen wechselt es in sehr dünnen Schichten mit
dem körnigen Quarze ab, und nähert sich dem auf diesem Thonschiefer gelagerten Quarz-
schiefer. Dieses schuppige und erdige Steinmark hat mit dem zerreiblichen körnigen Quarze
Veranlassung gegeben, dass man das chromsaure Blei in Brasilien im Seifensteine, im Topfsteine
, im schuppigen Talke und im Sandsteine Vorkommen liess, und dass Hr. Z inken
seinen bemerkten staubartigen Beschlag (erdiges Steinmark) für Kaolin hielt. Uebrigens finden
wir das Vorkommen sowohl des rothen als des grünen chromsauren Bleies zu Cujabeira mit
jenem zu Beresof am Ural in Sibirien ganz übereinstimmend, welches in Quarzgängen im
talkigen Gesteine, mit Quarzkörnern gemengt, oder, wie P allas sich ausdrückt, auf Gängen
von klüftigem und drüsigem Quarze in einem weissen, oder weiss - und gelbbraunen, milden,
etwas fadenhaften und glimmerigen Lettengebirge aufsetzt. Bemerkenswerth dürfte die Aehn-
lichkeit des Steinmarkes von Cujabeira mit jenem von Capdo, worin die Topase Vorkommen,
um so mehr seyn, als P allas anführt, dass auch zu Beresof in den Goldgängen einzelne
und in Drusen zusammengehäufte Topase gefunden werden.
( 1) Bei Antonio Pereira kommt auch Schwerspath vor, welcher graulich weiss von
Farbe ist, klein - und grobkörnige Stücke zeigt, sich leicht trennen lässt, in hohem Grade
durchscheinend ist, und sich, wie Hr. Z inken (in den Nachrichten aus Portugal und dessen Co-
lonien S.2Ö7) richtig bemerkt, zu dem schaligen Schwerspath wie der Koccolith zum Augit verhält.
(2 ) In der Mine des Guarda M3r Innocenzio am Carapagebirge und besonders im
Diamantendistricte sind die Goflkrystalle nicht selten, und man zeigte uns mehrere derselben,
welche sich msgesammt auf zwei Grundformen zurückführen lassen. Sie sind entweder Oktaeder,
theils vollkommen, theils an den Ecken, oder an den Kanten und Ecken abgestumpft,
theils Tetraeder, bei welchen zuweilen die Kanten abgestumpft erscheinen. Nicht selten bemerkt
man Zwillingskrystalle, oder diesen ähnliche Zusammenreihungen einzelner Krystalle.
Ueberhaupt kommt das Gold in Brasilien von allen bis jetzt bekannten Farben und Gestalten
vor. Die ersteren sind die gold-, die messing- und die graugelbe, bei welchen letzteren
der Silbergehalt so ausgezeichnet hervortritt, dass der Goldstaub durch Oxydation bräunlich
anläuft. Man behauptet, es wäre demselben zuweilen Platina beigemischt, wir selbst aber
konnten uns hievon nicht überzeugen. In Bezug auf die Gestalten sind die losen, rundlichen
oder platten Körner die frequentesten , doch finden sich auch andere Formen. In dem
freien Auge kaum sichtbaren Flitschchen wird es aus dem Sande mehrerer Flüsse gewaschen,
worunter wir theils reinen, theils mit vielem Kalke und Glimmer gemengten Quarzsand bemerkten}
angeblich aus der Capitanie von S. Paulo liegt ein Goldsand vor uns, welcher auch
Magneteisenstein mit Körnchen von Zinnober enthält. Die Tapanhoacanga oder das der
Quadersandsteinformation untergeordnete Eisensteinflötz ist die secundäre Lagerstätte des Goldes,
m welcher seine Frequenz in allen Formen bewunderüngswürdig ist, während in Europa diese
Eisensteinformation sowohl in ihrer Gesammtmasse, als in ihren einzelnen Gliedern, z. B. im
Königreiche Baiern, wie wir bereits bemerkten, sehr ausgebreitet ist, ohne eine Spur vom
Golde zu enthalten. In den Quarzgängen und Lagern des Thonschiefers, des Quarz- und Eisenglimmerschiefers
kommt das Gold vorzüglich schön bäum-, netz- und reihenförmig gestrickt
vor. Aus der sogenannten schwarzen Goldformation, in welcher Arsenikkies und bräunsteinhaltiger
Eisenstein aufsetzeh, erhielten wir neben anderen Gestalten des Goldes auch kleine
Krystalle in Würfeln. Das schönste Vorkommen des Goldes ist aber jenes im Eisenglimmerschiefer,
und zwar in dem grpssblätterigen, gewöhnlich wellenförmig gebogenen , in welchem
Öfters Stücke von mehreren Lothen schwer gefunden werden. Hiebei dringt sich die Bemerkung
auf, dass in Brasilien das Gold so reichlich mit dem Eisenglimmer einbricht, während z. B. zu
F ich te lb erg in Baiern bei häufigem Eisenglimmer im Quarze keine Spur desselben bemerke wird.
Ueberhaupt aber scheinen die Krystallisationen des Goldes häufiger in den Ur- als in den Flötz-
gebirgen (die Uebergangsformation hatten wir bis jetzt zu beobachten noch nicht Gelegenheit)
vorzukommen.
(3) Der Kyamt und der Rhäticit von der Serra do Carapa ist gewöhnlich bläulich grau,
ins Lichthimmelblaue übergehend, aber selten rein, meistens schmutzig. Scho» haben wir
den Hhaticit im Morro de Villa Bica gefunden, wo er aber nicht in gangförmigen Raumen,