longe ciliatis, peduncülis geminis terminalibus umbellato-multifloris. Die Stengel und Blätter werden
als erweichendes und seifenartiges Mittel in Bädern und Klysmaten bei rheumatischen Mushelschmerzen
und Störungen der Ahdominalfunetionen durch Erkältungen u. s. w., endlich hei
krampfhafter Retentio urinae nicht ohne Erfolg benützt.
lö. A sa p e ix e nennt man hier die Böhmeria caudata Sw. Das Decoct ihrer Blätter
wird bei Hämorrhoidalbeschwerden zu Bädern verordnet, und soll ausgezeichnete Wirkungen
äussem. In den nördlichen Gegenden von Brasilien, wo jene Pflanze nicht wächst, substi-
tuiren ihr die Eingebornen mehrere Arten von Böhmeria und von Urtica. Die Familie
der Urticaceen scheint sich, den günstigen Resultaten ihrer allgemein verbreiteten Anwendung
zufolge, vielleicht durch die Verbindung von schleimigen, s c h a rfe n und alkalinischen Bestand-
t hei len in ihren Stengeln und Blättern gegen Krankheiten des Pfortadersystemes sehr zu empfehlen.
' 17. Cörddo do fr ade. Phiomis nepetifolia L. Die ganze Pflanze wird in Bädern ge-
«ren rheumatische Beschwerden angewendet.
18. Juripeb«. Sqlahum paniculatum Z. Der Saft der zerquetschten Blätter und anreifen
Früchte wird «ls ein kräftiges auflösendes Mittel bei Verstopfungen der Eingeweide, vorzüglich
der'Zeber, und bei Catarrhus vesijae sehr geschätzt. Auch mehrerer anderer Arten Ton Solanum
bedient man sich bei ähnlichen Krankheiten.' Sie äussern, frisch ^aufgelegt, meistentheils einen
sehr günstigen Eifert zur Reinigung und Heilung von Wunden und Geschwüren.
19. Eine Art von Solanum , welche Vannozo in seinem Manuscript der Flora fluminensis
iS. cernuum nennt, liefert indem tiecoct der Blumen und Blätter ein kräftiges Sudorificujn,
und wird vorzüglich uTsiphilitiscBen Beschwerden, Gonorrhoea inveteräta u. s,w. gerühmt.
o'O, Do u rad in h a .äo acampo. Die Blätter der Palicourea spaciosa Humb., welche
wegen ihrer gelblichen Farbe der Pflanze den Plamen -des. Goldstrauchcs Tprschafll haben, sind
hier als ein sicheres Antisiphiliticum im grössten Rufe und bei der Verbreitung der Krankheit
sehr häufig angewehdet. Die Wirkungendes Thee-Aufgusses, welcher sich in grossen Dosen
als wahres Gift erweist, äussern sich besonders durch vermehrte Thätigkeitsder Haut und der
Nieren i dabei wird die Digestion. durch massige Gaben derselben keineswegs gdstort. Man
wendet die Douradinia besonders in den hier häufigen Formen der Siphilisan, die sich als
. krankhafte Umbildung der Haut darstellen.
2 1 .’ Erva m u la r, oder C u rrale ira . Croto.11 antisiphiliticum Mart., sujfruticosum,
!erectum, pilis Stellatis hispido-scabrum subpulverulentum, foliis lato-lanceolatis basi cuneatis,
inaecjualiter duplicato - serratis, capsulis hispidis. Die Blätter dieser neuen Art von Brenn^raut
haben ähnliche Wirkungen, wie die der vorigen Pflanze, jedoch in einem viel höheren Grade.
Der Thee wirkt sehr reizend auf das Nervensystem j so wie auf alle Absonderungen. In •Katä-
"plasmen angewendet hält man sie für eines, der sicherst^ Mittel zur Resolution der Bubonen
und andererer Drüsengeschwülste. Auch im <Gliedschwamm sollen sie vortreffliche Dienste
•geleistet haben. ,
-22. Eine andere Art derselben Gattung, Croton fulvum Mart., sujfruticosum, caule ramis
f/u» fulvo -ldspidis, foliis subsessilibus ovato - ellipticis basi rotundatis brevissime mucronatis,
supra piloso - scabris, subtus stellato- tomentosis, Junioribus fulvis subintegerrimis , Jloribus sessili-
bus in spicis axillaribus terminalibusyue, liefert in seiner Wurzel ebenfalls ein sehr wirksames
Antisiphiliticum. Man gebraucht sie im Decoct»
23. Coto-Cotd. Die Kräfte dieser Blätter sind noch viel ausgezeichneter, als die der
vorhergehenden. Eine geistige Tinctur davon wirkt nicht nur in der Lues inveterata, sondern
auch in anderen Dyskrasien und in allgemeiner Schwäche der Digestion, besonders gegen
Flatulenz.
24. Cardba. Bignonia antisiphilitica Mart.j caule arboreo, foliis inferioribus duplicato-
pinnatis, superioribus digitato -(juinaLis, foliolis ovatis longe aeuminatis glabris , paniculis ttorum
■ viridium dichotomis, calycibus inßatis, leguminibus lineatibus planis. Die Rinde der jüngeren
Aeste dieses Baumes wird für eines der kräftigsten Mittel gegen' siphilitische Geschwüre, die
einen bösartigen Charakter annehmen, gehalten. Man gebraucht vorzüglich den Absud, auch
wohl die getrocknete und gepulverte Rinde, äusserlich.
" 25. Raiz da China branca e ru b ra , auch Japicänga oder In h ap d c ä n g a
nennt man hier die holzige, oft knotige Wurzel von Smilax glauca Mart. , caule flexuoso - torto
angulato aculeato glauco, foliis lato-ovatis utrinque rotundatis tri-vel cjuincjuenerviis medio nervo
aculeatis spinuloso - dentatis glaucis, umbellis breviter peduneuiatis axillaribus. Die Brasilianer
halten sie für ein Specificum gegen die Siphilis; aber auch ausserdem wird sie gegen Gicht
und chronische Hautausschläge sehr empfohlen. Man setzt bei ihrem Gebrauche als nothwendig
voraus, dass sich der Kranke gefallen lasse, eine ungeheure Menge von Flüssigkeit (wenigstens
täglich vier Maass) zu sich zu nehmen.
26. Sassafraz. Laurus Sassafras L. Er kommt in den Urwäldern der Provinz von
S. Paul nicht selten vor, und wird als blutreinigendes Mittel oder als Diureticum und Sudori-
ficum, vorzüglich im Decoct, von den Ansiedlern gebraucht. -,
27. Aehnlich wirkt auch die Wurzel von Cissampelos Pareira L., welche man hier bald
mit dem allgemeinen Namen Caa-péba, bald mit dem der Butua belegt. Die ächte Butua,
Abuta rufescens Aull., kommt in diesen Gegenden Brasiliens nicht vor.
23. Car que ja dolce £ amarga sind zwei verwandte Arten von Baccharis, genistelloides
Lam. und venosa Pers. Sie empfehlen sich durch ihren beträchtlichen Gehalt von1 bitterem
Extractivstoff, welcher mit einem specifischen Aroma combinirt ist, in Wechselfiebern und in
allen Krankheiten, wo man in Europa die Artemisia anwendet. Man gebraucht davon sowohl
Extract als Decoct. Bei chronischen Krankheiten der Pferde, welche das Kraut gerne
fressen,, wird es mit besonderem Erfolge benützt.
29. Coraçao de Jesu. Mikania officinalis Mart. , glabra, caule subsimplici erecto, foliis
subtriangulari - ovatis, sihu grosso cordatis, latere dentatis, antice integerrimis, decussatis, cer-
nuis, paniculis corymbosis terminalibus. Das Kraut dieser schönen Pflanze hat eine wohlthätige
Mischung von bitteren, schleimigen und aromatischen Stoffen in sich, und wird daher wie
China und Cascarille oft mit grossem Erfolge gebraucht. Besonders soll es bei remittirenden Fiebern
und bei Schwäche des Unterleibs nützlich seyn. Man giebt davon Decoct und Extract.