sey, bemerkt derselbe noch: »dass Talk - und Chloritschiefer unzertrennlich scheinen. In dem
ganz zu Walkerde zerfallenen kommen die auf Nestern und Trümmern in Steinmark eingehüllten
schönen gelben Topase, auch die so seltenen Euklase v o r, und oft in grossen schönen sechsseitigen
Tafeln krystallisirter Eisenglanz mit. krystallisirtem Talke, Bergkrystalle mit darin verwachsenen
Topaskrysta llen , oder auch Topaskrystalle mit darin verwachsenen Bergkrystallen, auch
Kyanit u. s. w.«
Ganz anders, u nd nach unserer Meinung richtiger hat Joh. Mawe in seiner Heisebeschreibung
nach Brasilien das Voi'kommen der Topase beschrieben. Nach seinen Beobachtungen
setzen die Topase bei Capäo in schmalen Gängen in einem Thonschiefer au f, welcher in Glimmerschiefer
übergeht E r glaubte, sie seyen nicht mehr in ihrer ursprünglichen Lagerstätte;
die Krystalle hätten n u r eine Zuspitzung, und beständen in Bruchstücken: einige wären zwar
auf Quarz aufgewachsen, allein dieser komme selbst n u r in Bruchstücken vor. Die Topase
seyen in zerreiblichen erdigen T a lk , gemengt mit Quarz und grossen Eisenglanzkrystallen, ein-
gehüllet u. s. w.
Vergleicht man n u n unsere Bemerkungen über das Vorkommen der Topase mit dem bisherigen
Vortrage, so ergiebt sich, dass dieselben weder in Chloritschiefer, noch in aus demselben
entstandener Walkererde oder feinem weissen Sande, sondern in einem fettigen, in Steinmärk
modificirten Glimmer, den man schuppiges Steinmark heissen kan n , und in zerreiblichem,
theils re in em , theils mit vielem Eisenocker gemengtem Steinmarke, das von Quarz und Porcéllan-
erde begleitet w ird , Vorkommen. Beide Abänderungen des Steinmarkes hat M awe unter dem
Namen des zerreiblichen erdigen T a lk s, fü r welchen sie allerdings gehalten werden könnten,
zusammengefasst.
Gegen die Behauptung einer secundären Lagerstätte hat Hr.v . E schwege selbst die triftigsten
Gründe aufgestellt Nach dieser müsste man einen Flötzchloritschiefer, un d zwar einen
regelmässig geschichteten annehmen; man findet überdies das Muttergestein n icht, aus dem die
Topase losgerissen worden wären; es ist ferner nicht zu begreifen, wie dieselben endlich unter
diesen Verhältnissen von dem Steinmarke, wie in einer ursprünglichen Lagerstätte, hätten umgeben
werden können. W ir setzen h in z u , dass dieses um so weniger erklärt werden könnte,
wenn man bedenkt, dass sowohl an Topasen und Euklasen sehr deutliche Eindrücke von sehr
feinen Steinmarkschüppchen zu sehen sind, welche die gleichzeitige Ausbildung hinreichend erweisen
dürften.
Wenn man endlich das Vorkommen der vielen Bruchstücke von Topasen, Euklasen und
Quarze durchaus erklärt haben will, so scheint uns dié von Hm . Z inken aufgestellte Hypothese,
dass diese Fossilien an ihrer dermaligen Lagerstätte sich ausgeschieden hä tten , dass aber eine später
eingetretene Wasserbedeckung, welche in die zerreibliche Glimmermasse eingedrungen wäre,
sie aufgeweicht, und hierauf die bei der Ausscheidung der einzelnen Krystalle gebildeten
Meinen Drusenhöhlen bloss durch ihre Schwere zusammengedrückt, folglich die ohnehin mit
zahllosen Klüften versehenen Topas - upd Euklaskrystalle zerbrochen haben k ö n n te , 'die
wahrscheinlichste zu seyn. Uebrigens h a t das Vorkommen der Topase in dem schuppigen
und zerreiblichen Steinmarke, das offenbar dem Glimmer seine Bildung verdankt, eine« grosse
Aehnlichkeit mit dem Vorkommen des Smaragdes im Glimmer, oder Glimmerschiefer. im Heu-
bachthale im Salzburgischen.
Hr. F rischholz bemerkt in Freih. v. M oll’s neuen Jahrbüchern 4. B. 3. L. »dass im
Gneisse der Glimmer sich ausscheide, . und bis zu mehreren Fuss mächtige Gänge bilde. Die
Smaragde finden sich selten im Gneisse, sondern immer im Glimmer: wenn dieser zart und
zum Anfühlen beinahe fettig wird, so sind die darin befindlichen Smaragde grösser, schöner
g rü n , vollkommen ausgebildet und die Seitenflächen rein vom Muttergesteine; man findet sie
niemals derb, sondern die Krystalle im Glimmer zerstreut und unordentlich eingewachsen,
sehr selten auf Quarz aufgewachsen, in letzterem Falle grünlich weiss, oder wohl gar wie
der Quarz weiss.«
Auch diese Smaragdkrystalle sind voll Eindrücke von den zarten Schuppen des sie umgebenden
Glimmers, wie die Topase und die Euklase, so dass die ursprüngliche Lagerstätte
der letzteren um so weniger einem Zweifel mehr unterliegen dürfte. *
Wenn man bei diesem Vorkommen des Smaragdes noch erwägt, dass der Pyknit, welcher
in seinen Bestandtheilen dem Topase zunächst liegt, ebenfalls in Glimmer aufsetzt;' wenn man
das Vorkommen der Topase im Topasfelsen und Steinmarke bei Auerbach in Sachsen beachtet,
so wird man die Lagerstätte derselben und der mit dem Smaragde verwandten EuMase in Brasilien
von dem in Deutschland bekannten wenig, oder nicht abweichend, und somit einen Beweis
mehr finden, dass auch hierin die anorganische neue Welt der alten conform sey. Selbst der
modificirte Glimmer, das schuppige Steinmark, oder Hrn. M awe’s erdiger Talk kommt in
Baiern , und zwar in der Gegend von Waltershof bis Pullenreuth, in einer Entfernung von
zwei Stunden, jenem aus dem Bezirke von Capäo so ähnlich vor, dass man öfters beide kaum
zu unterscheiden vermag. Nur das Vorkommen ist verschieden: wenn letzterer als ein mächtiges
Lager angesehen werden muss, so bildet ersterer nach Hrn. v. F lurl’s Beschreib, der Gebirge S. 424
zuweilenbis zu drei Lachter mächtige und sehr ausgebreitete Flötze, in welchen dichter und fasriger
Brauneisenstein, und in Verbindung mit diesem selbst eine Art talkigen, vielmehr mit Glimmer verbundenen
Eisensteins u.s.w. liegt. Aehnliche Flötzniederlagen von diesem modificirten Glimmer,
oder dem sogenannten erdigen Talk hat Hr. D .H euss in seiner Orographie des böhmischen Mittelgebirges
S. 122 u. 146, worin die rothen Granaten eingewachsen angetroffen werden, beschrieben.
W ir haben schon oben die vorzüglichsten Farben bemerkt, in welchen die Topase Brasiliens
gefunden werden. Die vor uns liegenden, grösstentheils krystallisirten Stücke sind
a) vierseitige Säulen mit cylindrisch convexen Seitenflächen, und b) achtseitige Säulen, an denen
die unter einem sehr stumpfen Winkel zusammenstossenden Seitenflächen deutlich bemerkt
werden können. Im ersten Falle sind die Säulen mit vier Flächen, welche auf die Seitenkanten
derselben aufgesetzt sind, zugespitzt, im zweiten Falle sind öfters die Ecken der fast rechtwink-
lichen Seitenkanten mehr oder weniger abgestumpft, so dass eine sechsflächige Zuspitzung erscheint.
Die Seitenflächen der Krystalle sind der Länge nach gestreift, doch ist bei einigen diese Streifung
kaum bemerkbar. Die Endflächen sind ra u h , einige aber auf den Zuspitzungskanten, welche