Spur von Gold. Die Carvoeira selbst, welche wir aus der erwähnten Mine brachten, zeigt
rücksichtlich ihrer Gemengtheile mehrere Verschiedenheiten. Bisweilen nimmt der Braunsteingehalt
zu, die Farbe der Lagermasse wird sodann schwärzlich grau. Schmale Schichten von
Brauneisenstein, der nicht selten schon in gelben Eisenocker aufgelöst ist, und von Quarz, welcher
in abgerundeten Körnern eingewachsen hervortritt, durchziehen bisweilen die Lagermasse. Kleine
Körner gediegenen Goldes, und sehr kleine nadelförmige Krystalle von edlem Schörl setzen in
diesem Gemenge auf. Endlich geht die Lagermasse bisweilen in erdiges, eisenschüssiges Graubraunsteinerz
über, das aber immer noch mit sehr feinen Quarzkörnchen gemengt ist. In dieser
Bildung enthält es viele Höhlungen, welche mit sHberweissem Talk, theils überzogen, theils ausgefüllt
sind. In diesem erdigen Graubraunsteinerze finden sich Stückchen von graulich weissem
Quarze, mit undeutlichen Krystallen edlen Schörls, eingewachsen. Häufig ist dieser von dunkel
lauchgrüner und schwarzer Farbe, in kleinen und sehr kleinen haarförmigen Krystallen mit dem
sehr feinkörnigen, zerreiblichen Quarze, welcher einen Theil der Lagermasse ausmacht, so innig
verwachsen, dass selbe als derb erscheint und dem Schörlfels ähnlich ist. Er bildet einzelne, wie
es scheint, meistens stumpfeckige Stücke, in welchen wieder sogenannter Fettquarz mit sehr
kleinen Schörlkrystallen eingewachsen ist. Vorzüglich schön kommt auf diesem Lager der
Perlglimmer vor. Er ist von smaragdgrüner Farbe, unter welchem die perlgraue an manchen
Stellen durchscheint, stark glänzend, von ausgezeichnetem Perlmutterglanze. Auf das vorliegende
Stück sind kleine dunkel lauchgrüne, durchscheinende Krystalle von elektrischem Schörl
untereinanderlaufend aufgewachsen, in welchen nebst sehr kleinen Körnchen und Flitschen
gediegenen Goldes, graulich weisse Apatite, in die niedrige, zechsseitige Säule, an beiden Enden
abgestumpft, krystallisirt eingewachsen sind. Die Krystalle sind klein und die Schichtungsablösungen
des Perlglimmers nicht selten mit braunem Eisenoxyd überzogen. Ein cönstituirender
Theil dieses goldführenden Lagers scheint der Quarz zu seyn. Er hat eine rauchgraue Farbe,
die durch Eisenoxyd röthlich grau wird. In diesem Quarze sind ebenfalls nadelförmige Krystalle
von dunkelgrünem elektrischen Schörl eingewachsen. Er ist zum Theile yoll kleiner Drusen-*
höhlungen, die, wahrscheinlich durch Kupfernickel veranlasst, schmutzig apfelgrün überzogen
sind. In diesem Quarze kommt Arsenikkies, wie es scheint, in stumpfeckigen Stücken, von
braunem Eisenoxyd, in welchem gediegen Gold in sehr kleinen Würfeln eingewachsen ist, umgeben
, vor. Er hat eine silberweisse, ins Zinnweisse übergehende Farbe und keine besondere
Merkmale. Hr. v. Eschwege bemerkt (S. 20), dass auf diesem Lager auch Schwefelkies und
Spiesglanzerz aufsetzeh, über die wir, da diese Fossilien uns nicht zu Gesicht kamen, um so
weniger zu bemerken haben-, als ihr Vorkommen geognostisch nicht in Widerspruch genommen
werden kann.
Reise von Villa Rica zu den Coroados - Indianern
am Rio Xipotö.
Am 31. März verliessen wir P^illa Rica mit einem einzigen Lastthiere
und einem Treiber in unserem Gefolge, weil man auf solchen Ausflügen
so wenig als möglich Gepäcke mitzunehmen pflegt. Der Morgen war
frisch, und der sich an den Gebirgen niederschlagende Nebel Hess einen
schönen Tag erwarten. Wir stiegen durch den nördlichen Theil der Stadt
und über einen steilen Vorsprung des Morro auf einer breiten, zum Theile
gepflasterten und über die Felsen geebneten Strasse in die Höhe, von wo
aus sich eine schöne Aussicht auf den majestätischen, die ganze Gegend
beherrschenden Itacolami eröffnet. In der tiefen Thalschlucht, welche von
den Abhängen dieses Berges und des Morro gebildet w ird, rauscht zwischen
grünenden Matten und romantisch wilden Felsentrümmern der goldreiche
Ribeiräo do Oiro Prcto oder do Carmo hin. Noch ganz nahe bei J^illa
Rica kommt man an einer eingefassten, eisenhaltigen, angeblich heilkräftigen
Quelle vorbei. Nicht ferne bemerkten wir auch mehrere der schon früher erwähnten
, ehemals so goldreichen Gruben in dem Quarzschiefer, welche nicht
weiter fortgefiihrt wurden. Dem Morro entlang führte uns der Weg durch
eine wildschöne Landschaft, an blumigen, mit kühnen Ruinen ähnlichen Felsenmassen
geschmückten Gehängen hin. Eine Menge kleiner Häuser stehen an
der Strasse, und die bedeutende Zahl von hin- und herziehenden Reisenden