P f e if f e r ) und bei Varna (leg. S k o r p il ), mit dem Ergebnis, daß die Form des Pfeilsacks
und die Entwicklung der Glandulae mucosae innerhalb weiter Grenzen variieren, ebenso
wie das Gehäuse, das in Größe, Farbe, Bänderung, Nabelweite und Gewindehöhe so
außerordentlich veränderlich ist, daß man die Unterscheidung von 150 Varietäten begreift,
auch wenn man sie nicht billigt. Diesen Veränderungen und ihrem Bedingtsein
durch klimatische und ökologische Verhältnisse der Fundorte nachzugehen, wäre vielleicht
eine dankbare Aufgabe fü r jemand, der über sehr viel Material verfügt und dadurch
die Möglichkeit hat, die Art monographisch zu bearbeiten.
Ich glaube nicht fehl zu gehen, wenn ich zwei kleinere aus der Krim beschriebene
Cernuella-Formen, Hel. euxina Cless, und jentteri L in d h ., als Subspecies an Hel. virgata
ansehließe. Ich untersuchte davon mehrere Exemplare von Gaspra (leg. L in d h o lm ) und
Simmeis (leg. P ü sa n ow ). Die Glandulae mucosae sind, der geringen Größe der Tiere entsprechend,
zarter und schlanker, als bei den italienischen Individuen, oft, aber nicht
immer, nur an der Spitze gegabelt oder dreiteilig; man weiß nicht recht, ob man zwei
oder vier Büschel unterscheiden soll. Die Zahl der Verzweigungen schwankt zwischen 14
und 25. Auffallend ist das Vorherrschen des dunklen, zuweilen fast schwarzgrauen Pig-
ments an Eiweißdrüse und Ovispermatodukt.
Helicella maritima D r a p .
An a t omi e : Mo q u in -Ta n d o n (1855, S. 267, Taf. 19, f. 27 [Kiefer]).
Mo q u in -Ta n d o n sagt: „Cette espèce diffère à peine de Y Helix variabilis“ ; sie wird
in letzter Zeit auch oft mit ihr vereinigt, doch scheint mir die Frage ihrer Selbständigkeit
noch nicht genügend geklärt, und ich verfüge leider nu r über unzureichendes Material,
das keine sicheren Schlüsse zuläßt. Es sind folgende bisher, mit Recht oder Unrecht, zu
H. maritima gezogene Formen:
Hel. roigiana B o f il l , Taf. 1, f. 7 a—c.
Ich empfing drei lebende Exemplare von Barcelona (leg. T h ieu x ), die im Gehäuse
durchaus übereinstimmten mit der von B o f il l & H aas gegebenen Abbildung (Fauna ma-
lacol. Pireneu Català, 5, 1920, Taf. 1, f. 17), so daß ich an der Richtigkeit der Bestimmung
keinen Zweifel habe. Die Form der Glandulae muGOsae ist aber ganz anders als hei
Hel. virgata, nicht verzweigte, sondern tief gegabelte Schläuche, quirlförmig angeordnet;
ferner ist der Blasenstiel nu r 7 mm lang (bei der ziemlich kleinen virgata von Nizza
17 mm), und das Flageilum mit 7 mm länger, als ich es bei irgendeiner H. virgata beobachtet
habe; bei der Riesenform von Taormina maß es n ur 3,5, und hei den fast ebenso
großen Exemplaren von Ponticelli fand ich als Maximum die Länge von 5 mm. Daß die
spanische Schnecke von Hel. virgata artlich getrennt werden muß, halte ich fü r ganz
sicher.
Hel. herbicola (Sh u t t l .) M ss . T a f. 1, f. 6 a— d.
Ich erhielt drei Exemplare von Gran Canaria, Straße nach T e r r o r (leg. P f e i f f e r ) , die
gut zu der von M O U S SO N (1872, S. 35, Taf. 2, f. 37,38) gegebenen Abbildung und Beschreibung
stimmen; leider enthielt nur eins davon noch das lebende Tier. Das Gehäuse hatte
bei 5 V2 Umgängen 11 mm gr. Durchm. und 8 mm Höhe. Am Pfeilsack war die Zweiteilung
nu r leicht angedeutet; die Glandulae mucosae bestanden aus vier kleinen Büscheln von
4, 4, 5 und 7 dünnen zylindrischen Zweigen. Flageilum dünn, 2,5 mm lang; der Retractor
am vorderen Ende des Epiphallus angeheftet; der Blasenstiel 7,5 mm lang, am Grunde
verdickt.
Endlich lagen mir zwei Formen aus dem Berliner Museum vor, beide in Alkohol
konserviert und von Prof. v. Ma r t en s als Hel. maritima D r a p , bestimmt, nämlich ein
Tier von Athen (leg. R e h b e rg ) und drei von Sizilien (leg. P e t e r s ). Beide haben einen
stark geschwollenen Pfeilsack mit angedeuteter Zweiteilung, und kurze, schwach verästelte
zylindrische Glandulae mucosae; ich zählte bei den sizilianischen 10, bei dem griechischen
Stück 8 Zweige. Das kurze Flagellum war in beiden Fällen nur 1,5 mm lang.
Eins der sizilianischen Tiere hatte im Blasenstiel einen stark gekrümmten, stellenweise
sägeartig gezähnten Spermatophor.
Ich wage auf Grund dieses spärlichen Materials kein Urteil darüber, ob eine Vereinigung
von Hel. herbicola und maritima mit virgata zulässig erscheint; fü r sicher halte
ich aber, daß Hel. roigiana B o f il l eine von beiden verschiedene selbständige Art ist, und
wohl auch nicht zu Cernuella gehört.
Helicella subprofuga S ta b il e .
An a t omi e : D e g n e r (1927, S. 68, Abh. 11).
D eg n e r stellt die A rt zur Gruppe Candidvla; ich trage Bedenken, ihm darin zu folgen.
Bei den von mir bisher untersuchten Candidula-Formen ist der Pfeilsack groß, aber
mehr in die Länge gezogen, nicht aufgeblasen, wie hei Cernuella, und einfach, ohne Spur
einer Zweiteilung, während D eg n e r hei subprofuga das Vorhandensein eines Nebensacks
feststellen konnte.
Helicella profuga A. S c hm . Taf. 1, f. 8 a—d.
A n a t omi e : A. Sc hm id t (1855, S. 30, Taf. 6, f. 38); -H P o l lo n e ra (1887, Taf. 4,
f. 27, 28 [Mundteile]); jpSTURANY & W a g n e r (1914, S. 36, Taf. 12, f. 68) — A. J . W a g n
e r (1928, S. 368, Taf. 1 1 , f. 42 [var. thracica]).
Ich untersuchte die A rt in größerer Anzahl von vier italienischen Fundorten: Venedig
(ipse legi), Monte Argentario, Rom und Mombello hei Mailand (leg. A l zona); bei allen
geschlechtsreifen Exemplaren fand ich mehr oder weniger deutlich die für die Cernuella-
Gruppe charakteristische Tendenz zur Zweiteilung des kurzen dicken Pfeilsacks und die
häutige Verbreiterung an der Spitze des kleinen, .1 ,7-—2,4 mm langen Pfeils. Auch bei
nicht ganz erwachsenen Individuen war oft der Pfeil schon vorhanden, aber kleiner und
ohne die häutigen Anhänge. Die Länge des Flagellums variierte bei etwa 20 untersuchten
Tieren verschiedener Provenienz von %—2,8 mm. Die Glandulae mucosae treten gewöhnlich
in zwei mehrfach verästelten Büscheln auf; die Zahl der Zweige war sehr wechselnd,
insgesamt 4—15 bei einem Tier. Die große Variabilität des Gehäuses hat einigen Autoren
Anlaß gegeben zur Aufstellung zahlreicher unhaltbarer Arten. Die Formen von Mailand
und Rom wurden von F a g o t als Hel. mediolanensis und colosseana, die von Venedig als
Hel. tringa beschrieben.
Subgenus Xeromunda M tro s . Typ. Hel. turbinata Cr. J.
Xeromunda Mt r o s ., 1892, S. 25.
G e h ä u s e kugelig-konoidisch (Mo n t e r o sa to nennt es zutreffend „pillenförmig“),
mit aufgeblasenem letztem Umgang, stichförmig genabelt, der Nabel durch den Spindelumschlag
mehr oder weniger bedeckt.