cetocyten durch (h, i, k, Myc) und bilden, indem sie das Eiplasma verdrängen,’ einen My-
cetocytenballen an der Basis des Follikels. Im weiteren Verlauf des Eiwaehstums, bei
dem auch die endgültige, aus Tafelabb. 35 m und n ersichtliche Form des Eies hergestellt
wird, drängt sich aber der Myeetocytenballen in den hinteren (basalen) Teil des Eiplasmas
ein und wird von diesem schließlich vollständig umwachsen (Tafelabb. 35 m, n; Tafelabbildung
36 a, b, c). Bei seinem Vorrücken hinterläßt er eine plasmatische Bahn (B).
Um diesen Plasmazapfen herum bilden die angrenzenden Follikelzellen eine aus Chorionin
bestehende, am Ende blasenförmig erweiterte und hier äußerst dünnwandige Hülle,
die nichts anderes ist als eine stielförmige Ausstülpung des C h o r i o n s, das unterdessen
von den Follikelzellen um den Plasmakörper des Eies als Eischale abgelagert wurde (Tafelabbildung
35 n, 36 c, d). Der stielförmige Fortsatz dient als Mikropyle bei der Befruchtung
(S. S. 61) und zur Befestigung des Eies bei der Ablage (s. S. 61). Das Ei ist nun be-
fruchtungs- und legereif, es gleitet durch den Ovariolënstiel, der sich nun als hohl erweist
und sehr stark d e h n te n den Ovidukt und von da zur Geschlechtsöffnung. Der Follikel,
dessen Zellen unterdessen äußerst p latt geworden und dessen Kerne sich dieser Form Ä -
gepaßt und außerdem eigenartige stabförmige Kernkörperehen bekommen haben (Tafelabbildung
35 o ,p |, schrumpft nun rasch ein und wird, indem seine Kerne größtenteilside-
generiereü, zu einem allerdings verdickten Ovariolenstiel (r, s). Schon während des Eindringens
der Mycetoeyten in die Ovariole hat sich die an der Basis der Endkammer befindliche
Fortsetzung des Follikels weiter ausgedehnt (k, 1) und eine neue Eikammer gebildet
(n). Die n e u e E i z e l l e beginnt mit ihrem Wachstum aber erst, nachdem an der
ersten Eizelle die Chorionbildung eingesetzt hat, nachdem also der Nährstrang abgerissen
ist. Zur Durchsetzung einer Eikammer mit dem Nährstrang einer älteren Eizelle kommt
es also im Gegensatz Zu vielen anderen Hemipteren, nicht, die Eifollikel sind basal von
Anfang an völlig geschlossen. Niemals sind mehr als zwei Eikammern an der Ovariole vorhanden,
im Widerspruch zu der Darstellung von C a r y , der lange, perlschnurförmige Ei-,
röhren abbildet.
Unter äußerst günstigen Bedingungen gibt es bei Trialeurodes vaporariorum eine Gesamteiziffer
von über 500. In diesem F a ll würde also jede Ovariole über*®) Eier liefern,
im Normalfall aber ist die Eizahl insgesamt etwa 120, also fü r jede Eiröhre 3 (W e b e r
1931). Die Eier werden einzeln abgelegt, die Eiröhren arbeiten also nicht im gleichen
Tempo, es sind jeweils nur wenige Eier legereif oder annähernd legereif. Mehr würden
auch, da die reifen Eier recht groß sind, in dem beschränkten Baum des Hinterleibs keinen
Platz haben. Wie der Eierstock ' eines legenden WeibchengSatisSieht, zeigt Tafelabb. Jä§J
2. Die kurzen Ovidukte (Ovid, Textäbb. 15) sind im Ruhezustand platt gedrückt und
vereinigen sich zu dem ebenfalls platten, aber sehr erweiterungsfähigen unpaaren Teil
der weiblichen Gesehlechtswege. Dieser enthält die Werte von Eiergang und Vagina, eine
Gliederung läßt sich aber nicht erkennen. Wir werden daher im folgenden einfach den
Ausdruck „Vagina“ anwenden. Die Wände der Ovidukte und der Vagina sind m i t i S p e r
mäßig starken Wandmuskulatur versehen, die Ausmündung, die Geschlechtsöffnung,
liegt als Querspalt zwischen den Basen der Gonapophysen (Tafelabb. 38, GÖ). Dorsal
von der Geschlechtsöffnung springt noch eine Hautfalte in die Leibeshöhle vor. Auf der
Dorsalseite der Geschlechtsöffnung liegt die Mündung des R e c e p t a c u l um semi n i s .
Dieses besteht aus einer -stark dehnbaren Samenkapsel (SK) und einem gewöhnlich in
Windungen liegenden, nach der Mündung enger werdenden Gang, dem Ductus receptaculi
(DR). Der ganze Apparat liegt der Dorsalseite der Vagina auf (Tafelabb. 26,37) und
besteht im wesentlichen aus einer dünnen Schicht cuticularen Ursprungs. Das Epithel,
das diese euticulare Intima gebildet hat, ist beim erwachsenen Weibchen stets degeneriert
und auch auf Schnitten nicht mehr nachzuweisen. Irgendwelche Spuren einer Muscularis
sind am ganzen Receptaculum nicht zu erkennen.
3. Die Befrachtung. Das legereife Ei gleitet, wie Tafelabb. 37 zeigt, dergestalt in die
Vagina, daß der Eistiel sich mit seiner dünnen Endblase der Mündung des Receptaculum
nähert. Da die, Geschlechtsöffnung vorläufig noch geschlossen bleibt, bildet sich zwischen
ihr und dem hinteren Eipol ein ringsum geschlossener Raum, in den sich aus der Mündung
des Receptaculum ein Spermatropfen entleert. Vermittelt wird die Entleerung, wie
H e b e r b E Y entgegen meinen früheren Annahmen festste®: wahrscheinlich durch den Bin-
nendrück der Leibeshöhle, der durch irgendwelche Kontraktionen der Stamm-Muskulatur
erhöht wird. Die Spermien dringen durch die dünne Wand des Eistiels in das Ei ein. Die
Befruchtung ist nicht obligatorisch, Parthenogenese kann eintreten.
4. Die Eiablage. Was am lebenden Tier von der Eiablage beobachtet werden kann,
die Körperhaltung, die Dauer dej Vorgangs und die Form der Gelege habe ich 1931 bereits
geschildert. Die geringe Größe der Tiere, ihre Flüchtigkeit und die Schnelligkeit, mit
der sich der eigentliche Legevorgang absfielt, machen eine direkte Beobachtung der einzelnen
Bewegungen des Legeapparates unmöglich. Wir sind also darauf angewiesen, aus
der Befestigungsart der E ie r und dem Bau des Legeapparates Schlüsse zu ziehen auf die
Einzelheiten äipiLegevorgangS, Dabei sind Totalpräparate von Nutzen, die von möglichst
zahlreichen, direkt von den Blättern in CARNOYsche Flüssigkeit geklopften Weibchen
hergesiellt werden. Unter diesen Tieren finden sich gewöhnlich auch solche, die in der
Eiablage begriffen waren und bei Ä n e n das Ei in den Legèapparat e in tritt bzw. einge-
treteü 'iit. Nach |§jchen Exemplaren ist die Tafelabb.'*$!8 gezeichnet. Man sieht, daß nach
der Befruchtungsphase (Tafelabb. 37) die Gesehleehtsöffnung sich auftüt (38 a), daß das
Ei dann, m it dem Stiel voran, zwischen die weichen Basen der Gonapophysen tr itt und
im Legebohrer abwärts gleitet, während dieser schief auf der Blattepidermis aufgepreßt
wird und allmählich in diese eindringt. Das Eindringen geschieht offenbar durch abwechselndes
Wirken der Pro- und Retrüktören dèi paarigen Gonapophysen. Ohne Zweifel a rbeitest
die beiden paarigen Gonapophysen abwechselnd als Stichsägen und stoßen in die
Blattepidermis ein Loch, das Sie soweit ausbohren, daß aueh die unpaare Gonapophyse
nach dringen kann (Tafelabb. 38b). Die Sinnesborsten des Legeapparates dienen offenbar
dazu, den Grad des Eindringens der Spitze des Legebohrers festzustellen. Unterdessen ist
das Ei, unter Aufbeulung des membranöseü Teils der unpaaren Gonapophyse, mit seinem
Stiel bis an die Spitze des Bohrers gelangt (Tafelabb. 38 bl. Aus dem kanülenartig durchbohrten
Ende der unpaaren Gonapophyse entleert sieh jetzt durch die Pumpwirkung des
AusführgaugS der Kittdrüse Sekret, das hei der Berührung mit den pflanzlichen Säften
rasch an der Oberfläche erstarrt. Die Menge des Sekrets richtet Sich nach der Art und Gestalt
der Hohlräume, die der Bohrer erschlossen hat (näheress. W e b e r 1931). Den weiteren
Verlauf des Legevorgangs kann man nur vermuten. Am wahrscheinlichsten ist, daß die
unpaare Gonapophyse aus dem Bohrloch zurückgezogen wird, daß an ihre Stelle der Ei-
stiel tritt, dessen Länge genau der Länge des eingesenkten Teils des Legebohrers entspricht
und der in die innen noch weiche Kittmasse hineintaucht, daß dann auch die
paarigen Gonapophysen nacheinander das Bohrloch verlassen und daß dessen Ränder endlich
sich elastisch um den Eistiel zusammenpressen und ihn festhalten. Das Tier hebt dann