genabelte und eng genabelte Formen, mit und ohne Kiel, die in den westlichen Mittelmeerländern
von der iberischen Halbinsel bis Sizilien verbreitet und sogar durch eine Art in
Deutschland vertreten sind. Wahrschein'ieh wird in Zukunft eine Aufteilung in mehrere
Seetionen nötig werden; die his jetzt vorliegenden Daten reichen dafür noch nicht aus. Es
liegt die Vermutung nahe, daß noch einige spanische Arten (Hel. penchinati B g t ., ripa-
curcica B o f i l l u s w .) hierher gehören, doch ist deren Anatomie noch nicht bekannt.
M o n t e r o s a t o (1892, S. 23) zählt unter Xeroplexa auch eine Hel. coronadoi auf. Ich
kenne keine A rt dieses Namens; vermutlich Schreibfehler fü r cardonae Hid.
Helicella angulata K s s m . Taf. 3, f. 21 a s ^H H
(Hel. subrogata var. angulata R s s m . = H. murcica (G u i r a o ) A. S c h m .) .
An a t omi e : A. S c hm id t (1855, S. 32, Taf. 7, f. 45).
Ich erhielt zwei Exemplare von Sagunt, Prov. Valencia (leg. P f e i f f e r ) , von denen
aber eins geschlechtlich noch ganz unentwickelt war. Bei dem ändern stimmt der Befund
im allgemeinen überein mit der von S c h m i d t gegebenen Abbildung; nur einige nicht sehr
wesentliche Abweichungen konnte ich feststellen. Der Blasenstiel war kürzer und k rä ftiger,
nicht so fadendünn wie S c h m i d t ihn darstellt, und die Bursa spitz-eiförmig. Die
Glandulae mucosae an der Basis des Blasenstiels bestanden aus acht Zweigen, die sieh auf
zwei Büschel, von 2 und 6 Blindschläuchen, verteilen. Dicht darunter sitzen an der Vagina
zwei winzige rudimentäre Pfeilsäcke, wenig mehr als 1 mm lang. Oh die starke Vagina
als charakteristisches Merkmal der A rt oder als individuelle Abweichung anzusehen ist,
läßt sieh nach einem einzelnen Exemplar nicht beurteilen. Der lange zylindrische Epiphallus
und das dünne 2,2 mm lange Flagellum stimmen gut zu S c h m i d t s Darstellung.
T i e r : Kopf und Rücken hellgrau, Seiten und Sohle weißlich. Von den Nackenlappen
ist der rechte dreieckig, 3 mm lang; die beiden Teilstücke des linken sind kurz, kaum
2 mm lang, und nur durch einen sehr kleinen Zwischenraum getrennt. Pericard 2,5,
Niere 7 mm lang; ihre Spitze ist 6 mm vom Mantelrande entfernt.
K i e f e r halbkreisförmig, dunkel hornbraun, mit l i ' 1 5 deutlichen schmalen Leisten.
Helicella barceloi H id . T a f. 2, f. 18.
('- Hel. setubalensis R ssm., 1854, n o n P f r ., 1850).
An a t omi e : R o s s m a e s s l e r ( I c . I, 3, S. 2Ä ;B S e m p e r , Philippinen II, Heft 5, 1880,
S. 239.
S e m p e r erwähnt a .a.O. nur die Tatsache, daß Hel. setubalensis, womit er wohl zweifellos
die von R o s s m a e s s l e r dafür gehaltene Art meint, zwei leere Pfeilsäcke h a t und
keine Vaginaldrüse; sonstige Angaben über ihre Anatomie fehlen. R o s s m a e s s l e r gibt 1. c.
eine kurze Beschreibung von Radula und Kiefer. Ich konnte ein in Alkohol konserviertes
Tier von Alicante (leg: P f e i f f e r ) untersuchen, erzielte aber nur ein mangelhaftes Prä-
parat, da ich das Gehäuse schonen mußte.
T i e r : Kopf, Rücken und Seiten grau; Sohle in der Mitte grau, mit sehr dunklen, fast
schwarzen Rändern. Mantel gelblichgrau, stellenweise schwarz. Die 5 mm lange Niere hat
grauschwarze Flecken auf weißem Grunde; ihre Spitze ist 4 mm vom Mantelrande entfernt.
Länge des Pericards 1,5 mm.
G e n i t a l i e n : Penis auffallend wurstförmig geschwollen, 2,5 mm lang; der dünne
zylindrische Epiphallus h a t die Länge von 4, das Flagellum 2,5 mm. Der kurze, ziemlich
kräftige Blasenstiel träg t eine relativ große kugelige Bursa; die fünf schmächtigen Glandulae
mucosae erreichen annähernd die Länge des Blasenstiels; die beiden Pfeilsäcke sind
kaum 1 mm lang. Der Penisretractor war leider abgerissen und ich konnte die Insertionsstelle
nicht mit Sicherheit feststellen.
Helicella Boissyi T e r v . Taf. 3, f. 20 a— d.
Drei von Herrn Dr. K. L. P f e i f f e r am Col del Ofre und bei Cala Badjada auf Mal-
lorka gesammelte Exemplare waren leider noch sehr jugendlich; zwei erwachsene erhielt
ich von Soller (leg. Frl. E. N i e r ) , und auf diese Tiere bezieht sich die folgende Beschreibung.
T i e r : Kopf, Rücken, Sohle und Mantelwulst weißlich, Lungendach hellgrau; Nacken-
leiste deutlich unterscheidbar. Von den Nackenlappen ist der rechte dreieckig, 3— 4 mm
lang, nach unten spitz zulaufend; neben seinem oberen Ende ein kleines weißes Läppchen.
Der linke obere ist ein relativ großes Kreissegment (2 2,5 mm); der untere, durch einen
kleinen Zwischenraum vom oberen getrennt, tritt als schmaler, etwa 3 mm langer Saum
auf. Das Pericard ist 3, die Niere ip|pj^8 mm lang, weiß mit grauem Anflug.
K i e f e r halbmondförmig, dunkel hornbraun, 0,7—0,75 mm breit, mit 12— 13 meist
schmalen Leistchen.
G e n i t a l i e n : Die 6,5 mm lange zungenförmige Eiweißdrüse ist gelblich; sonst zeigt
der Genitalapparat kein Pigment. Der 6—7 mm lange dünne Blasenstiel träg t eine ovale
Bursa; die an seinem Grunde sitzenden Glandulae mucosae verteilen sich auf zwei Büschel,
insgesamt 5 6 Zweige. Der an seinem hinteren Ende geschwollene Penis umschließt eine
ziemlich große, deutlich quer geriefte Glahs; der kurze zylindrische Epiphallus träg t ein
winziges, hakenförmig gekrümmtes Flagellum, dessen Länge bei einem Tier nu r 0,5, beim
ändern 1,5 mm erreichte. An der Grenze von Penis und Epiphallus ist der kurze Re-
tractor angeheftet,
Helicella cardonae H i d . und nyeli (M i t t r e ) P f r .
An a t omi e : S e m p e r , Philippinen II, Bd. 3, Heft 5, 1880, S. 239.
Ebenso wie fü r Hel. setubalensis R s s m . berichtet S e m p e r von diesen beiden Arten
nur, daß sie zur Gruppe der Xerophilen mit zwei leeren Pfeilsäcken und ohne Vaginaldrüse
gehören. Ich selbst hatte keine Gelegenheit, die Tiere zu untersuchen.
Helicella majoricensis D o h r n & H e y n e m . Taf. 3, f. 23 a d.
Es standen mir vier lebende Exemplare von der Sierra de Bourgues auf Mallorka
zur Verfügung (leg. P f e i f f e r )^ doch war leider keins davon geschlechtsreif; meine Angaben
beziehen sich auf die beiden relativ am besten entwickelten Tiere.
T i e r : Mantel hell, graulichweiß, mit spärlichen graubraunen Punktflecken. Niere
8 mm lang; ihre vordere Spitze 8 mm vom Mantelrande entfernt.
K i e f e r hufeisenförmig, horngelb, mit 9— 12 Leisten besetzt.
G e n i t a l i e n : Der dünne Blasenstiel erreicht annähernd die Länge des Spermo-
viducts und träg t eine ovale Bursa; an seiner Basis stehen 4—5 kümmerlich entwickelte
Glandulae mucosae rings um die Vagina quirlförmig angeordnet, und davor die beiden
rudimentären Pfeilsäcke. Die Vagina ist durch ein Bündel kräftiger Muskelfasern an der
Körperwand befestigt; da beide untersuchten Tiere dieses Merkmal aufwiesen, darf man
wohl annehmen, daß es für die Art charakteristisch ist. Penis ziemlich stark aufgetrieben;
der zylindrische Epiphallus hat einen kurzen kräftigen Retraetor und am Ende ein gekrümmtes
zugespitztes Flagellum.