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 fort“  und  lassen  sich  später schwer wieder  ausrotten.  Die Unterschiede  der  drei  vorzugsweise  
 in  Frage  kommenden Arten  sind  sehr  leicht  festzustellen:  Hel.  candidula  S t u d .  hat  
 e i n e n   für  das  kleine  Tier  sehr  großen  Pfeilsack  mit  einem  leicht  gebogenen  schlanken  
 Pfeil;  Hel.  striata  M Ü L L ,  ist mit v i e r   Pfeilsäcken  ausgestattet,  je  zwei  zu  beiden  Seiten  
 der Vagina,  die  beiden inneren  klein  und  leer,  die beiden äußeren mit kurzen Pfeilen versehen; 
   Hel.  geyeri  hat  zwei  l e e r e   Pfeilsäcke,  an  jeder Seite  der Vagina  einen. 
 Helicella  barcinensis  B g t . 
 An a t omi e :   Soös  (1926,  S.  103,  Taf.  5,  f. 4). 
 Nach  der Darstellung  von  Soös  scheint  diese  A rt  der  H.  geyeri  ziemlich  nahe  verwandt  
 zu  sein. Der  am meisten  in  die Augen  fallende anatomische Unterschied liegt wohl  
 im Flageilum, das  bei  barcinensis  erheblich  länger ist. 
 Subgenus Xeromagna Mt r o s .,  1892.  T y p .  Hel.  cespitum D r a p . 
 S y n .:  Xerovera Mt r o s .  (p a rs ) — Xerolaxa Mt r o s .  (p a rs ),  1892. 
 Ich  habe  früher  (1926 a,  S.  126)  den  Kiefer  irrtümlich  als  aulacognath  bezeichnet,  
 anstatt  odontognath;  er  ist mit  7—14  Leisten besetzt. Von  den beiden Pfeilsäcken  fand  ich  
 immer  nur  einen,  den  äußern,  pfeiltragend;  nach R o s sm a e s s l e r   ( I c .  I,  3,  S.  20  u.  21)  soll  
 aber  zuweilen auch  im Nebensack  ein winziges  Kalkstäbchen  als  Rudiment  eines  zweiten  
 Pfeils  Vorkommen.  Bei  nicht  ganz  geschlechtsreifen  Individuen  von  Hel.  sphaerita  und  
 cespitum  tra f ich mehrfach  nur  einen  einfachen Pfeilsack  an;  das  läßt  vermuten,  daß  die  
 Zweiteilung  dieses  Organs  erst  im Reifestadium  erfolgt  oder  kurz  vor  demselben. 
 Zu meiner Liste der untersuchten A rten (1926 a)  habe ich zu bemerken,  daß Hel. astata  
 B g t .  und  lauta L ow e   mit Fragezeichen  zu  versehen  sind,  da  die  Richtigkeit  der  Bestimmung  
 sich einer Kontrolle entzieht. Über Hel.  acompsia  B g t .  und mauritanica  B g t .  kann  
 ich  keine  genauen  Angaben  machen.  An  Tieren,  die ich  vor  50  Jah ren   von  Cl e s s in   empfing, 
  konnte ich die Verwandtschaft m it Hel. cespitum  feststellen,  machte mir  aber  damals  
 über  den  Befund  nur  einige  kurze Notizen  und  skizzenhafte Zeichnungen,  ohne  eine Veröffentlichung  
 zu  beabsichtigen. 
 In   der mir  zugänglichen  Literatur  habe  ich  nur über drei Xeromagna-Formen  anatomische  
 Daten  gefunden: 
 Helicella  adolß,  P f r . 
 A n a t omi e :   A.  SCHMIDT  (1855,  S.  30, Taf.  7,  f.  41) —   R ossmaessler  (1854,  Ic .  I,  
 3,  S.  19  [Mundteile, Pfeil]). 
 Helicella arigonis R s s m . 
 A n a t omi e :   R ossmaessler  (1854,  Ic .  I ,  3, S.  21)— A.  Sc hm id t   (1855,  S.  31, Taf.  7,  
 f.  43). 
 Helicella  cespitum  D r a p . 
 Ana t o m i e :  A. SCHMIDT  (1855,S. 31, T a f.7,  f . 42) —  Mo q u in -Ta n d o n   (1855,Taf. 19,  
 f.  4  [Kiefer]) — Germa in  (1930,  S.  287, Abb.  221). 
 Nach  rein  testaceologischen  Gesichtspunkten  wurde  die  Gruppe  monographisch  bearbeitet  
 von  P o l lo n e ra   (1893)  und  Ca z io t   (1904);  eine  kritische  Besprechung  von  P o l -  
 lo n er a s   Arbeit  verdanken  wir  Co u ta g n e   (1896, S.  327). 
 Daß Hel.  cespitum überaus  variabel ist,  darüber sind alle Autoren  einig;  um  so mehr  
 wundert  man  sich  darüber,  daß  P o l l o n e r a   z .  T.  nach  wenigen  Exemplaren  auf  Grund  
 geringfügiger Unterschiede  in Windungshöhe,  Bänderung  und Nabelweite  neue Arten  beschreibt  
 oder von Anderen beschriebene  anerkennt.  C o u t a g n e s   etwas  scharfe  Kritik  dieses  
 Verfahrens  scheint mir  ganz  berechtigt.  Bei  Untersuchung  der  Tiere  muß  man  zwar  
 auch  mit  einer  gewissen  Variationsweite  rechnen,  aber  es  ergeben  sich  doch  immerhin  
 Merkmale,  die  bei  vorsichtiger  Abwägung  geeignet sind,  das aus der geographischen Verbreitung  
 und  dem Vergleich  der  Gehäuse  gewonnene Urteil  zu  stützen  oder  zu  modifizieren. 
  Ich glaube gefunden zu haben,  daß  die Länge  des  Flagellums  verglichen  mit  der  von  
 Penis  und  Epiphallus  als  ein  ziemlich  konstantes  und  zuverlässiges  Kriterium  bei  der  
 Unterscheidung  ähnlicher  Formen  dienen  kann  Vielleicht  ist  auch  die  Länge  des  Pfeils  
 ein  beachtenswertes  Merkmal,  doch  kann  man  sich  darüber  nu r  bei  Untersuchung  von  
 reichlichem  Material  ein  Urteil  bilden.  Dem  Xerophilenpfeil  kann  man  leider  nicht  
 immer  ansehen,  ob  er  voll  entwickelt  oder in Regeneration begriffen ist;  bei  dem der Pen-  
 tataenien  ist  man  darüber  nie  im  Zweifel,  da  er  beim  Abschluß  seines Wachstums  eine  
 kannelierte Krone  bildet. 
 Anstatt mit  einer  eingehenden Besprechung  der  untersuchten Arten  den Leser  zu  ermüden, 
   schien  es mir praktischer,  aus meinen Befunden die wichtigsten Ergebnisse in  der  
 folgenden Tabelle  übersichtlich  zusammenzustellen. 
 Art Fundort 
 Untersuchte 
 Exemplare 
 3 
 bß 
 E 
 mm 
 w 
 mm 
 Penis 
 mm 
 Pfeil 
 mm 
 Qlandulae  mucosae,  
 Zahl  der  Zweige 
 mm 
 cespitum  D r a p . Annot  (Basses  
 Alpes) 
 3 22  —23 1 0 -1 2 ,5 4,5—6 22—31 15—22 
 Genua 6 16  —26 9—17 4  —5,5 2,16 26—33 30—35 
 sphaerita  H a r t  m. 
 Oran 3 11  —14 7—  8 2,5—3 arigonis  R s sm . 1,46 13—16 8—13 Valencia 5 12  —15 9—13 4,5—6,5 32—43 11— 22 
 ” Cervera, 
 Prov.  Lerida 
 3 14  —18 12—15,5 3  —4,5 3 30—33 13—16 
 pampelonensis  A.  S c h m . Navarra 16  —17 euphorcella  B g t . 14—17,5 5  —5,5 3,35 31—40 13—19 Palikao 3 14  —15 13—14,5 4  —5  - 14—24 globuloidea  T e r  v. 
 2  —2,8 14—17 Lalla  Marnia 3 11  —14 7—11,5 3,5—4 1,7  —2,4 22—30 ( =   piratarum  K o b .,  1883  
 10— 12 
 =   moneriana  (B g t.)  W s t ld .) 
 colomiesiana  B g t . Oran 5 9  —14 9—12,5 3  —3,5 13—16 10—12,5 illibata  R s sm . 3 8,5—11 9 2  —3 2,27 9—18 7—12 oranensis  M o r e  1 e t » 3 5  —^  8 5—  8,5 2  —3 1,89 9—14 7—10 
 5 
 indigens  P o l i r à . Ben  Aknoun  
 bei  Alger 
 1 6 6 3 32 
 Zur Ergänzung  der  vorstehenden Daten mögen  die  Abbildungen  Taf.  3  und  4,  Fig.  
 25—33  dienen,  sowie  einige  kurze  Erläuterungen, die ich hier folgen lasse. Von Hel. indi-  
 gens  hatte  ich  nu r  ein  von  Herrn Dr.  B ü t t n e r   in  Zwickau  empfangenes  nicht  voll  entwickeltes  
 Exemplar  zur Hand;  das  Ergebnis  der  Untersuchung  ist  deshalb  nu r  mit  Vor