Fisch Nr. 1
V\—'% Stunden
nach Infektion
Fisoh Nr. 2
24 Stunden
nach Infektion
1) Unterkiefer 10 Larven , -2 Larven
2) Äußere Kopfwand, seitlich (ohne Kiemendeckel) 21 ,, 20 „ -
3) Auge (Conjunctiva bulbi) 1 1 »
4) Äußere Kopfwand, dorsal 2 „ 2
5) Mundhöhle, dorsale Wand 10 „ 1 »
6) „ untere Wand 1 s m 1 0 „
7) „ seitliche Wand 9 „ 0 „
8) Zunge 5 H 3
9) Kiemenhöhle, dorsale Wand 13 13 „
10) „' ventrale Wand u. Schlundrinne - 20 1
11) Kiemendeckel 12. , „ 3
12) Kiemen 33 4 v, , ;
13) Basis der Kiemenbögen 7 »- 6 „
14) Kehlregion 11 2 „
15) dorsale Körperregion 24 „ 9
16) ventrale Körperwand 18 „ 11 „
17) seitliche Körperwand 48 27 '
18) Leibeshöhle 1 „ 0 „
19) Leber 4 „ • 0 „
20) ösophaguswand 0 1
21) Brustflossen 3 !! o
22) Basis der Brustflossen 7 » 2 „
23) Bauchflossen 3 0 „
24) Basis der Bauchflossen 2 „
25) Rückenflosse 6 „ o
26) Basis der Rückenflosse 7 » 3
27) Afterflosse 5 I 0 „
28) Basis der Afterflosse 2 . 29) Schwanzflosse 28 „ o
30) Basis der Schwanzflosse 8 6 „
333 Larven 1 121 Larven
In dem zweimal infizierten Fisch Nr. 1 wurden insgesamt 333 Cercarien gefunden.
14 von diesen waren erst teilweise eingedrungen, d. h. die hinteren Körperhälften ragten
noch aus dem Gewebe heraus. (2 dieser Larven saßen an der Mundschleimhaut, 10 an den
Kiemen, 1 an der Außenseite des Kiemendeckels und 1 in der Kehlregion.) Alle übrigen
befanden sich schon mehr oder weniger tief im Gewebe und zeigten durchweg eine sehr
langgestreckte, dünne, häufig gewundene Gestalt (Abb. 24), ein Zeichen, daß sie offenbar
im Moment der Fixierung noch alle auf der Wanderung begriffen waren. Keine einzige
Cercarie wurde im Innern eines Blutgefäßes angetroffen. Auch Gewebsblutungen, die im
allgemeinen ein sicheres Zeichen für das Einbohren und Ausbohren aus Gefäßen sind und
z. B. bei Infektionen mit der oben erwähnten Cercarie von Hemistomum spathaceum in
hohem Maße auftreten, fehlten völlig.
Im 24-Stunden-Fisch (Nr. 2) wurden 121 Larven gefunden. Alle waren bereits stark
kontrahiert (T. IV, Abb. 25) und von der ersten Andeutung einer Cystenmembran umgeben.
Dieser Fisch gibt uns also ein Bild vom endgültigen Sitz der encystierten Larven. Im
Folgenden werde ich die Verteilung der Larven in den einzelnen Körperregionen für
beide Fische gemeinsam besprechen.
K o p f - u n d K i em e n r e g i o n : Beim Fisch Nr. 1 enthält diese Region 162 Cercarien,
d. h. 49% der Gesamtzahl. Beim Fisch Nr. 2 58 Larven, also ebenfalls 49% der Gesamtmenge.
Eine Abwanderung der in die Kiemen- und Mundhöhle eingedrungenen Cercarien
Abb. 24. Sagittalschnitt durch eine im Gewebe der Fischzunge wandernde Cercarie, yK— % Std. nach Infektionsbeginn.
Oben Zungenschleimhaut, unten Bindegewebe mit quergetroffenen Muskelfasern. B Bohrdrüsen, BSN Anlage des Bauchsaugnapfes,
E Exkretionsblase, G Genitalanlage, MSN Mundsaugnapf, 0 pigmentierter Augenbecher.
nach dem Fischkörper dürfte also kaum stattgefunden haben. Die auffallende Erscheii
nung, daß sich in der relativ kleinen Kopf- und Kiemenregion ca. die Hälfte sämtlicher
Larven vorfindet, rü h rt ohne Zweifel daher, daß hier neben einer perkutanen Infektion
eine Invasion von innen her mit dem Atemwasser stattgefunden hat. Wie schon erwähnt,
läßt sieh aus dem Sjiäfz und aus der Richtung des Kopfes bei den meisten Larven erkennen,
ob sie von der Mund- und Kiemenhöhle aus oder durch die äußere Haut eingedrungen
ist. Bei Fisch Nr. 1 sind von 312 Larven des gesamten Körpers (bei 21 Larven
war eine sichere Entscheidung nicht möglich) 98 von der Mund- und Kiemenhöhle aus eingedrungen,
d. h. fast 1k (315%: Auch beim Fisch Nr. 2 entstammen von 108 Larven, hei
denen sich eine Entscheidung treffen läßt, 33 oder 31§§ der Mund- und Kiemenhöhle.
Ich möchte allerdings vermuten, daß hei natürlicher Infektion im Freien der Anteil der
von innen eindringenden Larven etwas geringer sein wird, da meine Versuchsfische in
dem kleinen Infektiönsgefäß aus Sauerstoffmangel besonders heftige Atembewegungen
ausführten. Die Verteilung der Larven auf die einzelnen Abschnitte der Kopf- und Kiemenregion
ergibt sich aus der oben stehenden Liste. Ein Vergleich beider Fische zeigt,
daß die Larven vom Eindringen bis zur endgültigen Niederlassung nur sehr kurze Wanderungen
im Gewebe ausgeführt haben dürften. Der endgültige Sitz ist am Kopfe vorwiegend
das Bindegewebe.
R um p fw a n d : Bei Fisch Nr. 1 liegen die Cercarien teils unter der Haut, teils in
der Muskulatur, teils subperitoneal. Einige sind nach einer Zeit von höchstens % Stunden
schon bis zur Wirbelsäule vorgedrungen, was bei dem kleinen Fisch allerdings nur eine
Strecke von 1—2 mm bedeutet; Bei großen Fisehen dagegen gelangen die Cercarien nicht