V e r b r e i t u n g : Nordafrika, Sizilien und Länder um das östliche Mittelmeer.
Wegen der Anatomie beziehe ich mich auf die Besprechung der einzigen bis jetzt
untersuchten Art:
Helicella candiota (F r iv .) Ms s. Taf. 1, f. 9 s
Es lagen mir vier Exemplare von der Akrotiri-Bucht in Cypern vor, mitgeteilt vom
Senckenbergischen Museum. | H MB ci BMBI
T i e r - Kopf und Bücken schwärzlich, mit deutlicher Naekenleiste, Seiten heller,
Sohle blauschwarz. Mantelwulst schwarz, Mantel dunkelgrau. Pericard 3 Niere 6 mm
weiß mit schwärzlichem Anflug, schwarz umrandet; ihre lang weiß mit schwärzlichem Antlug, scnwarz u m ™ , g m gSgpmitzHe ÜistH 8 ,5 mm. vom
Mantelrande entfernt. Von den Nackenlappen ist der^ rechte ohrformig, 2 ^
Zwischen ihm und dem Atemloch tritt ein kleines rundliches Läppchen auf. Der linke ist
in zwei Teile geteilt, die durch einen Zwischenraum von 2 mm getrennt ■ ■ obere
Teilstück erscheint als kleines Kreissegment, wenig über 1 mm lang, das untere a
langer schmaler Saum. i» q
Ki e f e r : horngelb, halbmondförmig, 1,1—1,2mm breit, 0,3—0,4mm hoch, mit 8 b
11 ziemlich schmalen, eng stehenden Leisten besetzt. , v ■ h t
G e n i t a l i e n : Eiweißdrüse und Ovispermatodukt grau; die verdickte Vagina
ungefähr die doppelte Länge des schlanken Uterushalses.Der kräftige
lang, träg t eine rundliche Bursa. Die Glandulae mucosae bestehen aus zwei oder dre
gestielten Büscheln mit insgesamt 8 - 1 1 dünnen Zweigen von 3 - 1 | | | H |
relativ dick, gebogen, mit 2 mm langem, glattem, etwas gebogenem Pfeil dessen Spitze
von einem sehr schmalen durchscheinenden Hautsaum umgeben ist, aber nicht b lattart g
verbreitert, wie bei Cernuella. Am männlichen Genitaltractus umschließi
3,5 mm lange spindelförmige Penis eine glatte, leicht gebogene Glans_ !D P P
5—6 mm lang, verjüngt sieh allmählich nach hinten, und trag t am Ende ein sehr kurzes
spitzes Flagellum.
Subgenus Xerocrassa Mt r o s . Typ. Hel. seetzeni P f r .
Xerocrassa M O N T E R O SA TO , 1892, S. 23.
Syn.: Xerocauta Mt r o s .; Heldia P. H e sse , 1926.
HeliceUa langloisiana B g t .
A n a t omi e : A. Schmidt (1855, S. 31, Taf. 7, f .44).
Helicella simulata F e r . Taf. 2, f. 10.
A n a t omi e : P. H esse ([A. S c hm id t ], 1915a, S. 24).
Aus Ad. S c h m i d t s Nachlaß liegen mir zwei Zeichnungen des B m B B M b B
A rt vor, in natürlicher Größe und vergrößert, mit der folgenden handschriftlichen Erlam
terung- zwei kleine leere Pfeilsäcke, kurzer Muse, retractor, Flagellum etwa so lang wie
der mittlere Teil der Bute, Blasenstiel etwas länger als diese. 8 Glandulae mucosae; nächste
Untersuchung läßt keinen Zweifel über ihre Xerophilennatur und ihre nahen verwandtschaftlichen
Beziehungen zu einer Anzahl anderer in Palästina und Nordost-Afrika heimischer
Schnecken. Durch den verstorbenen P fa rre r N ä gele erhielt ich reichliches Material
aus der weiteren Umgebung von Jerusalem.
T i e r : hellgrau, Rücken nur wenig dunkler als die Seiten; Sohle in der Mitte schwarzgrau,
Ränder heller. Mantelwulst gelblichgrau; der rechte Nackenlappen 6 mm lang, dreieckig,
nach unten spitz zulaufend, oben ca. 2 mm breit. Vom linken ist das obere Teilstück
halbmondförmig, mit etwa 2 mm Basis; das untere schließt sich als 6 mm langer
und 1,5—2 mm breiter Saum sogleich an, nur durch einen Einschnitt vom oberen getrennt.
Mantel dunkelgrau, am vorderen Ende fast schwarz.
Ki e f e r bräunlichgelb, wenig gebogen, 1,5 mm breit, mit 8—10 ziemlich breiten
Leisten besetzt, die beide Ränder überragen.
G e n i t a l i e n : Eiweißdrüse und Spermoviduct zeigen keine bemerkenswerten Eigentümlichkeiten.
Der Uterushals ist wesentlich kürzer als die Vagina; der 8—12 mm lange
Blasenstiel, im vorderen Teil ziemlich kräftig, verjüngt sich allmählich nach hinten und
träg t eine kugelige oder ovale Bursa. Die kümmerlich entwickelten Glandulae mucosae
sind am Grunde des .Blasenstiels quirlförmig um die Vagina angeordnet, und unterhalb
davon sitzen die beiden sehr kleinen Pfeilsäcke.
Penis spindelförmig verdickt, Epiphallus zylindrisch, Flagellum vorn breit, nach
hinten sich rasch verschmälernd und spitz zulaufend; es erreicht ungefähr die halbe Länge
von Penis + Epiphallus. Als besondere Eigentümlichkeit der Hel. seetzeni, die allerdings
nicht bei allen Exemplaren deutlich ausgeprägt ist, erscheint die durch Bindegewebe und
Muskelfasern verursachte Verbreiterung am hinteren Ende des Epiphallus und der Abzweigungsstelle
des Vas deferens.
Helicella eremophila var. amunensis Ma r t s . Taf. 2, f. 13 a—f.
Ich untersuchte zwei in Alkohol konservierte Tiere vom Dschebel Amuna in Ägypten
(leg. S c hw e in fu r t h ), mitgeteilt vom Zoologischen Museum in Berlin.
T i e r einfarbig gelblichweiß, auch der Mantel ohne irgendwelche Zeichnung. Nackenlappen
ähnlich wie bei Hel. seetzeni, doch tritt zwischen dem oberen Ende des rechten und
dem oberen Teilstück des linken Lappens ein kleines Läppchen von unregelmäßigem Umriß
auf, das ich bei Hel. seetzeni nicht beobachtete. Pericard 5, Niere 15 mm lang; ihre
vordere Spitze 20 mm vom Mantelrande entfernt.
K i e f e r halbmondförmig, horngelb, 1,25— 1,4 mm breit, 0,32 mm hoch, mit 8—10
ziemlich schmalen Leisten besetzt.
Ge n i t a l i e n : Eiweißdrüse orangegelb, voluminös, nicht so flach zungenförmig wie
bei den meisten Heliciden; Zwittergang relativ zart, diaphan weißlich, eng aufgewunden.
Die in ihrer hinteren Hälfte stark geschwollene Vagina erreicht die 4—5fache Länge des
sehr kurzen Uterushalses; ihre vordere Hälfte ist wesentlich dünner und knieförmig gebogen.
Es sitzen an ihr vier Büschel Glandulae mucosae mit insgesamt 20—25 sehr k urzen
Zweigen, und zwei etwa 1,5 mm lange leere Pfeilsäcke. Der 12—14 mm lange Blasenstiel
träg t eine ovale oder kugelige Bursa von ca. 3 mm Durchmesser und ist an seiner
Basis etwas verdickt.
Am männlichen Genitaltractus ist das spitze, peitschenförmige Flagellum ungefähr so
lang wie der Epiphallus, an dessen vorderem Ende der breite diaphragmatische Retractor
angeheftet ist. Der geschwollene Penis umschließt eine voluminöse 3 mm lange glatte
Zoölogica, Heft 85. 2