Hélicella ammonis A. S c h m . Taf. 5, f. 37 a—d.
A n a t o m i e : HESSE (1882, S. 33, T a f. 2, f.4) — DEGNER (1927, S. 78, A b b . 15).
Die Unterscheidung der beiden genannten Arten ist nicht immer ganz leicht, und
bis jetzt nicht gründlich genug studiert. Die Marchesa P a u l u c c i (1878, S. 31) sagt darüber:
„ I I est à peu près impossible de savoir où finit VHel.neqlecta D r a p , et où commence YH.
ammonis S c h m i d t “ ; das gilt für die Gehäuse und auch fü r die anatomischen Merkmale.
Das Wenige, was wir bis jetzt darüber wissen, sollte an reichlichem Material aus verschiedenen
Gegenden sorgsam nachgeprüft und ergänzt werden.
Ob die Hel. ammonis, die ich vor 51 Jahren von Ascoli Piceno erhielt und untersuchte,
wirklich mit zwei Pfeilen versehen waren, wie ich in meiner Arbeit von 1882 angab,
oder ob ein Beobachtungsfehler vorliegt, was ja bei einer Anfängerarbeit nicht ausgeschlossen
ist, das vermag ich heute nicht mehr zu sagen, und weiß auch nicht mehr,
wieviele Exemplare ich damals seziert habe. D e g n e r fand bei Stücken von Süditalien nur
den großen Sack pfeilbewehrt, und bei zwei Tieren von Caramanico in den Abruzzen (leg.
A l z o n a ) , die ich im vorigen Jah re untersuchte, tra f ich gleichfalls nur je einen Pfeil von
2,3 mm Länge an. Aus A d . S c h m i d t s Nachlaß liegt mir die Zeichnung der Genitalien von
Hel. neglecta nach einem Tier von Mailand vor, mit der Bemerkung: „Ein Pfeil, im Nebensack
kein zweiter gefunden; zirka 12 Glandulae mucosae, hin und wieder zwei auf
gemeinschaftlichem Stiel.“
Ein abschließendes Urteil ist erst möglich, wenn umfassendere Untersuchungen an
größerem Material vorliegen; zu solchen möchte ich hiermit die Anregung geben.
Nach D e g n e r (1927, S. 78) tritt bei Hel. ammonis der Penisnerv aus dem Pedalganglion
aus.
Subgenus Hélicella, s. str. Typ. Hel. ericetorum MÜLL.
S y n .: Xerophila H e ld (p a rs ), 1837 — Planatella Cl e s s in , 1876 — Xerolaxa Mt r o s .
(p a rs ), Xerofriga Mt r o s ., Xerolenta Mt r o s . (p a rs ) — Xeromicra Mt r o s ., 1892.
Helicella bolli S t e u s l o f f .
An a t omi e : St e u s l o f f (1908, S. 149, Taf. 7, f. 1—3).
Diese bisher in Deutschland nur bei Neubrandenburg in Mecklenburg und in der Umgebung
von Würzburg gefundene A rt ist vermutlich mit Sämereien von Südeuropa eingeschleppt.
Nach dem anatomischen Befund gehört sie zum Subgenus Helicella, s. str.
Herr Dr. Louis G e r m a i n , dem ich deutsche Exemplare zur Begutachtung vorlegte, hält
sie fü r identisch mit der aus der Provence beschriebenen Hel. bollenensis L o c a r d (1882),
die noch nicht näher untersucht wurde. Evtl. hätte der LocARDsehe Name die Priorität.
Helicella ericetorum M ü l l .
A n a t omi e : R o s s m a e s s l e r (1854, le. I, 3, S . 20 [Pfeile]) A d . S c h m i d t (1855,
S . 29, Taf. 6, f. 35) — M o q u i n -T a n d o n (1855, Taf. 18, f. 30—33, T. 19, f. 1) — S a i n t -
S im o n (1877, Hel. nubigena) — P. H e s s e (1882, S . 35, Taf. 2, f. 3) — A s h f o r d (1883/85,
S . 129, Taf. 5, f. 1—5) — S C H U B E R T H (1892, S . 60, Taf. 6, f. 16, 17) — B OW E L L (1909,
S . 384 [Radula]) —• T a y l o r (1921, Monograph, P a rt 24, S . 116, Abb. 171— 180) —^ P o l
i n s k i (1924, S. 173, Taf. 10, f. 28; Taf. 11, f. 38, 39) — G ERM A IN (1930, S. 287, Abb. 219)
— M E RM O D (1930, S . 190, Abb. 55).
In W i e g m a n N s Manuskripten finden sich sehr genaue Daten über die Anatomie dieser
Art, mit mehr als 40 Abbildungen.
Helicella macedonica P. H e s s e .
An a t omi e : P. H e s s e (1928, S. 20, Taf. 2, f. 12).
Helicella obvia H a r t m .
A n a t o m i e : P a a s c h (1845, S. 38, Taf. 4, f. 6, als H. ericetorum) — P. H e s s e (1882,
S. 36, Taf. 2, f. 2) — B R A N C S IK (1891, Taf. 1, f. 15) — SC H U B E R T H (1892, S. 58, 59, Taf. 6,
f. 9—11, 15, 22, 23) — S t u r a n y & W a g n e r (1914, S. 34, Taf. 12, f. 66 a—f ; S. 35, Taf. 18,
f. 111 a—c) — P o l i n s k i (1924, S. 172, Taf. 10 u. 1 1 , f. 26, 27, 36, 37) - 4 M e r m o d (1930,
S. 194, Abb. 56).
(?) Helicella rhabdota S t u r a n y , 1901.
A n a t omi e : A. J . W a g n e r (1922, S. 116, Taf. 5, f. 34a).
Die Art wurde von W a g n e r untersucht, und er glaubte sie bei Helicella, s. str. unterbringen
zu sollen. Das sehr kleine Gehäuse (7:4 mm) scheint dagegen zu sprechen, aber
mehr noch der anatomische Befund. Soös (1926, S. 103) weist mit Recht darauf hin, daß
nach W a g n e r s Abbildung die A rt wahrscheinlich rudimentäre Pfeilsäcke hat. W a g n e r
sagt allerdings, die Untersuchung der Pfeile sei wegen schlechter Konservierung mißlungen,
woraus man schließen könnte, daß er wenigstens Fragmente von Pfeilen vorgefunden
hat. Bis auf weiteres muß die Entscheidung über die systematische Stellung der Art
offen bleiben.
Helicella stiparum R s s m .
A n a t omi e : R o s s m a e s s l e r (1854, Ic. I, 3, S. 20 [Pfeile]).
R o s s m a e s s l e r hat schon bei seiner Beschreibung darauf hingewiesen, daß die Art
nach der Beschaffenheit der Pfeile unbedingt eine nahe Verwandte von Hel. ericetorum
ist; trotzdem wird sie noch immer von den meisten Systematikern der cespitum-Gruppe
zugeteilt. Ich habe mir leider noch kein Untersuchungsmaterial verschaffen können, sehe
aber keine Veranlassung, an der Richtigkeit von R o s s m a e s s l e r s Angaben zu zweifeln.
Helicella spiruloides A. J . W a g n e r . Taf. 5, f. 39.
Die Art wurde beschrieben in einer Arbeit von mir (1916, S. 149) und meine damaligen
kurzen Bemerkungen über ihre anatomischen Verhältnisse kann ich jetzt durch eine
Abbildung der Genitalien ergänzen. Den Pfeil konnte ich leider nicht untersuchen. Die
Glandulae mucosae sitzen an der Basis des Blasenstiels in zwei Büscheln von je sechs einfachen
oder gegabelten etwa 2 mm langen dünnen zylindrischen Schläuchen. Der Retrac-
tor ist gleich hinter dem spindelförmigen Penis, am vordersten Ende des Epiphallus angeheftet.
Helicella gasprensis L i n d h o l m . Taf. 5, f. 40 a—d.
Diese neue Art, die Herr W. A. L i n d h o l m bei Gaspra in der Krim entdeckte, wird
er demnächst selbst beschreiben; er überließ mir aber zur Untersuchung fünf in Alkohol
konservierte Exemplare, von denen zwei nicht ganz geschlechtsreif waren.
T i e r : Nackenlappen typisch, Mantel m. o. w. deutlich schwarzbraun marmoriert.
Die weißliche Niere 9, das Perieard 3,5 mm lang; die Nierenspitze 7 mm vom Mantelrande
entfernt.