mengesetztes Band von der Postoocipitalleiste an das Prosternum, an dem er dicht medial
vom Purcaast entspringt. E r ist ein Senker des Kopfs.
b) D ie S e gm e n t a lm u s k e l n des P r o t o r a x bestehen aus Dorsoventralmuskeln,
dem Zwischenmuskel, einem Pleuralmuskel und den Beinmuskeln.
a) l dvm, Dorsoventralmuskeln des Prothorax (Tafelabb. 9,11,12): I dvm, geht von der
Bandleiste NL des Pronotums zum Basicoxale und dreht die H üfte nach vorn außen. I dvm*
geht vom vorderen Teil des Pronotums zur Trochantersehne (Tafelabb. 9). E r ist demnach
dem dvm, des Grundschemas homolog, wir haben es also hier mit dem seltenen Pall eines
Vorkommens dieses Muskels im Prothorax zu tun. Damit ist bewiesen, daß das Fehlen eines
Homologons des dvms im P rothorax der meisten Insekten ebenso eine Bückbildungserschei-
nung bedeutet wie etwa sein Pehlen in allen Thoraxsegmenten der Hymenopteren.
ß) Ipm , der einzige Pleuralmuskel des Prothorax, der von der Mitte des Pronotums
nach der Vorderrandleiste des Notums geht, wäre seiner Lage nach als dorsaler Längsmuskel
zu betrachten, ist aber offenbar dem I I pmio und wahrscheinlich dem I I I pmz homodynam
und wird daher wie diese als Pleuralmuskel bezeichnet. .. . . .........
y) Izm , der Zwischenmuskel, spannt sich als ganz kurzes Paserbündel vom Ende des
Pleuralarms hach dem Ende des Purcaastes (Tafelabb. 9), ist also durchaus typisch entwik-
kelt, während er in den folgenden Segmenten, wo kein Pleuralarm vorhanden ist, fehlt. Er
stellt die einzige Verbindung zwischen Pleura und Sternum her.
ö) 1 bm, die sternalen Beinmuskeln (Tafelabb. 9). I bm, entspringt in der Mitte des Sternums
und geht an den Vorderrand der Hüfte, als deren Promotor den 1 dvmi unterstützend.
I bms entspringt dicht vor I bm, und zieht unter diesem weg an den Hinterrand der Hüfte,
die er nach rückwärts drehen kann. Die beiden Muskeln gehen also nicht von der Purca
aus, im Gegensatz zum typischen Verhalten, das sich z. B. im Mesothorax zeigt. Ihre Ansatz-
steilen dagegen behalten sie bei. Die Verschiebung der Ursprungsstellen hängt zweifellos
mit der eigentümlichen Ausbildung des Sternums, zumal mit dem Auseinanderrücken der
Furcaäste zusammen, denn hei Aphis, wo die Äste einander näher stehen, entspringen die
beiden homologen Muskeln an ihnen. Der bmi des Grundtyps, der im Meso- und Metathorax
wohl erhalten ist, ist im Prothorax geschwunden.
e) D ie E i g e nm u s k e l n des B e i n s haben zwar im allgemeinen die typische Anordnung,
zeigen aber doch einige Besonderheiten. In der Coxa liegt (Tafelabb. 9) lateral ein
m. coxalis lateralis (m. coxi), der am Proximalrand des Trochanter angreift und das Tro-
chanterofemur hebt. Ihm entgegen wirkt m.coxi, der m. coxalis medialis, der an der Trochantersehne
zusammen mit dem I dvmi angreift. Der im Trochanter gelegene m. remotor
femoris (m.rem.fe.) ist zwar in 3 Bündel zerlegt, aber sonst, wie üblich, ziemlich schwach.
Ungewöhnlich reichhaltig ist die Muskelgarnitur, die die Tibia bewegt (Tafelabb. 10), Der
m. flexor tibiae, der die Tibia dem Schenkel nähert, besteht aus 2 Portionen. Die eine, m. fl.
tu , entspringt in 4 Zügen (m. fl. an der Vorder- und Rückwand des Schenkels und endet
mit der anderen, dem m. fl. tii zusammen an einer Sehne, die am Distalrand der Tibia angreift.
Seinen Ursprung ha t der m. fl. tii an der Medialwand des Trochanters. Eine ganz
gleichartige Teilung in 2 Portionen (m.ext.tiiu.2), von denen eine ihren Ursprung im Trochanter
hat, zeigt auch der m. extensor tibiae. Schon das Übergreifen der beiden Muskelportionen
m .e x t.tii und m .fl.tii in den Trochanter ist ungewöhnlich, wenn es auch durch
die phylogenetische Entwicklung des Trochanters als eines Teilstücks des Trochanterofemur
verständlich gemacht wird. Noch eigenartiger aber sind die beiden flachen Muskeln, die, im
Distalteil des Femur vorn und hinten entspringen und an der Sehne des m. ext. ti vorbei am
Proximalrand der Tibia angreifen. Sie können, soweit die Exkursionsfähigkeit des Kniegelenks
in diesen Richtungen reicht, als m. promotor und remotor tibiae (m. prom.ti, m.rem.
ti) wirken, im übrigen machen sie wohl die Verbindung zwischen Schenkel und Tibia straffer
und elastisch zugleich. Im Femur liegt ferner noch die erste Portion des m. flex or
praetarsi (m.fl.pi), dessen lange Sehne als Krallensehne (KrS) bis zur Zugplatte des Prae-
tarsus (Unguitractor) reicht. An dieser Sehne greifen in der Tibia noch 2 Muskelköpfe an (m.
fl. pz und 3) und tragen dazu bei, die Krallen anzuziehen. Im Kniegelenk läuft die Krallensehne,
wie Tafelabb. 10 zeigt, über einen glatten, hakenförmigen Vorsprung des Tibiarandes,
der ein Abgleiten der Sehne auf die Gelenkhaut verhindert und so ein reibungsloses
Anziehen ermöglicht. Zwei kurze Muskeln, der m. flexor tarsi und der m. extensor tarsi
(m.fl.ta, m .e x t.ta ) entspringen im distalen Teil der Tibia von deren Wand und greifen
am Basalglied des Tarsus an. Die Tarsenglieder besitzen, wie gewöhnlich, keine eigenen
Muskeln.
c) D ie I n t e r s e g m e n t a lm u s k e l n zwi s c h e n P r o - u n d Me s o t h o r a x
(Tafelabb. 11) sind zwar verhältnismäßig kräftig, aber sehr wenig auf gegliedert:
a) I ism, der einzige dorsoventrale Intersegmentalmuskel, geht vom Mesopraephragma
zum Prosternum (Tafelabb. 11).
ß) 1 dlm, dorsale Längsmuskeln. Außer dem schon beschriebenen I dlmi (s. S. 17) geht
ein weiterer Längsmuskel I dlmz vom Praephragma des Mesothorax (Phri) aus. E r endet
an der Randleiste NL des Pronotums und vermag dieses dem Mesonotum zu nähern.
y) I vlm, der einzige ventrale Längsmuskel, homolog dem vlm2 des Grundtyps, zieht
sich als breites, in 4 Faserzüge geteiltes Band vom Ast der Mesofurca nach dem Prosternum,
wo er dicht hinter der Ursprungstelle des Ovlm angreift. E r nähert das Prosternum
dem Mesothorax und wirkt daher a u c h als Senker des Kopfes. Entsprechend
der Tatsache, daß keine Spina entwickelt ist, fehlt hier wie an den folgenden Segmenten
ein Homologon des vlmi des Grundtyps.
III. Der Mesothorax.
Der Membranschlauch, der vom Prothorax zum Mesothorax hinüberführt und in dem
seitlich das erste (mesothorakale) S t i g m e n p a a r gelegen ist, erweitert sich nach hinten
nur wenigH- die vordere Öffnung des Mesothorax ist nicht viel weiter als der Prothorax.
Den größten Umfang erreicht der Mesothorax erst in seinem hinteren Teil, die Überleitung
geschieht durch das von hinten nach vorn stark ansteigende Sternum. Während
der Mesothorax auf der Ventralseite viel schwächer entwickelt ist als der Metathorax, ist
er im tergalen Teil bei weitem das umfangreichste und vor allem das längste Thoraxsegment,
wenn auch der Unterschied in der Größenentwicklung des Meso- und Metater-
gums im Zusammenhang mit der Selbständigkeit der Hinterflügel bei weitem nicht so groß
ist wie bei den Aphidinen, den Psyllinen oder gar den Coccidenmännchen. Der Größenunterschied
zwischen den dorsalen und den ventralen Teilen des Mesothorax bringt ein
Überstehen des ersteren über die letzteren mit sich, durch das der vordere Abschnitt des
Mesothorax sich der Achsenstellung des Prothorax (S. 15) anpaßt.
1. In der Tergalregion kann man, wie gewöhnlich, ein Notum und ein Postnotum
unterscheiden (Tafelabb. 6—8).