behalt zu benutzen. Alle übrigen algerischen Arten verdanke ich Herrn P a u l P a l l a r y in
Oran, die spanischen den Herren Prof. B o f i l l y P o c h in Barcelona und Ed. R o s e l l o in
Valencia. Herr Comm. C a z i o t in Nizza schickte mir Hel. cespitum von Annot, und Herr
Dr. C a r l o A l z o n a die gleiche Art von Genua.
Bei Hel. cespitum und sphaerita war immer das Flageilum länger als Penis + Epiphallus,
während es bei H. colomiesiana illibata, oranensis und indigens nur dem Epiphallus
allein (ohne Penis) an Länge gleichkam. Die übrigen vier Arten hatten Penis +
Epiphallus von annähernd gleicher Länge wie das Flagellum.
Daß Hel. pampelonensis bisher von allen maßgebenden Autoren (K o b e l t , P i l s b r y ,
W e s t e r l u n d ) dem Subgenus Helicella, s. str. zugewiesen wurde, ist eine Folge der unklaren
Andeutungen A d . S c h m i d t s , der bei seiner Beschreibung der Art (Mal. Bl. 2, 1856,
S. 71) betont, sie sei einigen Varietäten der Hel. ericetorum sehr ähnlich, aber durch anatomische
Untersuchung des Tieres leicht von ihr zu unterscheiden. Worin die Unterschiede
bestehen, sagt er leider nicht, und hat dadurch Anlaß zu einem Mißverständnis gegeben,
das nun durch meine Untersuchung beseitigt wird. Bei Helicella, s. str. ist die Gestalt und
Anordnung der beiden Pfeilsäcke eine ganz andere, und das Flagellum immer kurz, nach
meinen Erfahrungen nie länger als 5 mm. Von allen bis jetzt untersuchten Arten der
Gruppe Xeromagna hat H. pampelonensis den längsten Pfeil.
Zu Hel. oranensis rechne ich als Synonym Hel. erythraea W s t l d ., von der mir Herr
P a l l a r y einige Exemplare schickte. Anatomische Unterschiede zwischen beiden konnte
ich nicht feststellen, und mir scheint, auch die Gehäuseähnlichkeit ist so groß, daß eine
Trennung in zwei Arten sich kaum rechtfertigen läßt.
C o u t a g n e (1896) stellt auch Hel. caruanae K o b . zur cespitum-Gruppe; meines Wissens
wurde das Tier noch nicht untersucht.
S u b g e n u s Jacosta Gra y , 1821. T y p . Hel. explanata Mü l l .
Jacosta Gray, London Med. Repos., XV, 1821, S. 239.
Syn: Numidica I s s e l , 1885 Xerosecta Mt r o s . — Xeroplana Mt r o s ., 1892 — Tro-
pidocochlis L o c a r d , 1893 (p a rs ).
Daß das Subgenus bisher viel zu weit gefaßt wurde, h a t schon P i l s b r y (1894, S. 259)
erkannt; er nennt es „a purely artificial group, containing keeled forms which have arisen
from several diverse stocks of unkeeled Helicellas“ . K o b e l t hat später (Ic. II, 11, S. 206
bis 207) eine Aufteilung versucht, wenn auch n ur mit teilweisem Erfolg, da es noch zu
sehr an anatomischen Daten fehlte. Seine Aussonderung des Subgenus Xeroplexa M t r o s .
war jedenfalls ein Fortschritt, und es freut mich, daß ich die Berechtigung dieser Gruppe
anatomisch begründen kann. Von Xeroamanda, wie K O B E L T sie auffaßt, wissen wir leider
noch sehr wenig. Ich möchte Jacosta vorläu % auf die allernächste Verwandtschaft
von Helicella explanata, depressula und doumeti beschränken.
Helicella explanata M ü l l .
A n a t omi e : M o q u i n -T a n d o n (1855, S. 229, T a f . 17, f . 24,25) — SAINT-SlMON (1882,
S. 30) — G e r m a i n (1930, S. 309, Abb. 234).
Ich untersuchte vier Tiere, die ich ohne nähere Fundortsangabe erhielt. M o q u i n -
T a n d o n s Darstellung ist in der Hauptsache zutreffend, doch fand ich bei allen Exemplaren
am Grunde des 8,5—10 mm langen Blasenstiels eine kugelige oder ovale Verdickung,
die er nicht erwähnt. Der Pfeilsack war immer zweiteilig, und nach Angabe des
französischen Autors sollen auch zwei Pfeile vorhanden sein. Im Penis eine runde, nahezu
kugelige Papille. Die Glandulae mucosae hatten 11— 15 Zweige von 3— 4 mm Länge.
Helicella depressula ( P a u r .) Rssm. T a f. 5, f. 36 a— c.
Es standen mir acht lebende Exemplare aus Oran (leg. P a l l a r y ) zur Verfügung, von
denen leider nur zwei geschlechtsreif waren. Der Genitalapparat weicht von dem der vorigen
Art nur wenig ab; ich fand aber den Blasenstiel länger (12— 14 mm), schlanker und
am Grunde nicht verdickt. Glandulae mucosae zart, auf 3— 4 Büschel verteilt, mit 13— 16
meist einfachen, seltener gespaltenen Zweigen. Der zylindrische Epiphallus schlanker als
bei Hel. explanata, mit 9- • -11 mm langem, dünnem Flagellum.
Helicella doumeti B g t . Taf. 5, f. 35 a—f.
Ich erhielt ein lebendes Tier von Redeyef im südlichen Tunis (leg. G o b e r t ) .
Der K i e f e r halbmondförmig, hornbraun, 1,6 mm breit, 0,4 mm hoch, war mit 7 Leisten
besetzt.
G e n i t a l a p p a r a t dem der beiden soeben besprochenen Arten sehr ähnlich; ob die
nicht sehr erheblichen Unterschiede, die ich vorfand, individuell sind oder als spezifische
Eigentümlichkeiten gelten können, läßt sich nach einem einzelnen Exemplar nicht sicher
beurteilen. Der 9 mm lange Blasenstiel verjüngt sich allmählich nach hinten und trägt
eine ovale Bursa; an seinem Grunde ha t er keine Anschwellung, wie der von H. explanata.
Uterushals und Vagina sind von ungefähr gleicher Länge; die zarten Glandulae mucosae
verteilen sich auf vier Büschel von 3—4, insgesamt 14 Zweigen. In dem zweiteiligen Pfeilsack
fand sich ein leicht gekrümmter, gedrungener Pfeil von 1,5 mm Länge. Der äußere
Sack war nicht gerundet, sondern hatte eine stumpfe Ecke (vielleicht n ur als individuelle
Abweichung). Der geschwollene Penis geht ohne äußerlich sichtbare Grenze in den mehrfach
gewundenen, nach hinten allmählich verjüngten Epiphallus über, der ein schlankes
7 mm langes Flagellum trägt. Aufgefallen ist mir das lange Atrium und der sehr kurze
(2 mm) Retractor, doch ist vielleicht diesen Merkmalen keine große Wichtigkeit beizumessen.
Helicella mortilleti P a l l a r y , 1900. Taf. 4, f. 34
(= Hel. albella T e r v e r , non D r a p ) .
Wegen der Nomenklatur beziehe ich mich auf meine früheren Bemerkungen darüber
(1930, S. 77). Zwei lebende Exemplare von Oran (leg. P a l l a r y ) ergaben leider kein befriedigendes
Präp a ra t, da die Genitalien nur schwach entwickelt waren. Immerhin macht
der Befund, auch wegen der Gehäuseähnlichkeit, die Zugehörigkeit der Art zum Subgenus
Jacosta wahrscheinlich.
Subgenus Xerocincta M t r o s ., 1892. Typ. Hel. neglecta D r a p .
Syn.: Ammonisiana F a g o t .
Helicella neglecta D r a p . Taf. 5, f. 38.
An a t omi e : M o q u i n -T a n d o n (1855, S. 250, Taf. 18, f. 27) — K e n n a r d & W o o d w
a r d (1917) H - T a y l o r (Monograph, Pa rt. 24, 1921, S. 138, Abb. 213—215) — G e r m a i n
(1930, S. 287, Abb. 220; S. 301, Abb. 233).