war bei einem Exemplar (fig. 41 b) besonders stark geschwollen. Glandulae mucosae 6— 8
etwa 3 mm lange dünne Schläuche, manche davon bis zur Mitte gegabelt. Bursa in der
Form veränderlich, zugespitzt-oval bis schmal-lanzettlich. Der aufgeblasene Penis umschließt
eine fast 2 mm lange glatte, leicht gekrümmte, nach vorn sich verschmälernde
Glans. Bei einem Tiere fand ich im Penis und Epiphallus einen mehrfach gewundenen
Spermatophor, goldgelb, mit mehreren Leisten besetzt, von denen eine am vorderen Ende
gezähnt war.
Helicella retowskii CLESS. T a f. 5, f. 44 a , b.
Es lag mir ein in Alkohol konserviertes Exemplar vor von Ai-Petri, 1200 m, in der
Krim (leg. L lN D H O LM ).
Am G e n i t a l a p p a r a t erscheint der zylindrische Epiphallus im Vergleich mit den
verwandten Arten auffallend' kurz. Die länglich-ovale Bursa ist ungefähr yon der gleichen
Länge wie der Blasenstiel. Es sind 4 Glandulae mucosae vorhanden, jede mit zwei
Ästen, von denen einer einfach, der andere gegabelt ist, also zusammen 12 Zweige, von
unregelmäßiger, zuweilen barocker Form. Da nur e in Tier zur Verfügung stand, läßt
sich nicht feststellen, ob dieser Befund die Norm ist, oder ob es sich um eine zufällige individuelle
Eigentümlichkeit handelt. Auch ob die ungewöhnliche knieförmige Biegung der
Eiweißdrüse als charakteristisches Merkmal gelten kann, erscheint zweifelhaft. Der 4 mm
lange dünne Zwittergang ist kaum gewunden. Der gelatinöse kompakte Ovispermatodukt
ist ungefältelt, wie bei vielen Eniden.
Helicella sitiensis Maltzan. T a f. 5, f. 43.
Ich erhielt vom Senckenbergischen Museum ein gut konserviertes Exemplar; Fundort:
Klosterhügel bei Spalagiotissa (Cypern).
K i e f e r : zart, bräunlichgelb, stark halbmondförmig gebogen, 0,86 mm breit, 0,27 mm
hoch, mit etwa acht nicht deutlich unterscheidbaren flachen Leisten.
Ge n i t a l i e n : Eiweißdrüse hell gelblich. Am Ovispermatoduct ist der Uterus weit
gefaltet; der dünne 4 mm lange Blasenstiel verjüngt sich allmählich nach hinten und träg t
eine ovale Bursa. Die Glandulae mucosae bestehen aus acht dünnen einfachen Schläuchen
von nur 1,5 mm Länge. Etwas abweichend von den übrigen Arten der Gruppe ist der
Pfeilapparat, der an den des Subgenus Xeropicta erinnert, da die leeren Nebensäcke stä rker
als sonst ausgebildet sind und hinter, nicht neben den eigentlichen Pfeilsäcken stehen.
Der aufgeblasene Penis und schlanke zylindrische Epiphallus mit dem 3 mm langen dünnen
Flagellum stimmen mit den anderen bis jetzt untersuchten Arten gut überein; ob der
ungewöhnlich kurze und breite Retractor eine Eigentümlichkeit der Art ist, läßt sich
nicht sicher feststellen. Eine Zuteilung zu Xeropicta kann natürlich nicht in Frage kommen,
da die für dieses Subgenus charakteristische Appendix bei H. sitiensis nicht beobachtet
wurde.
S u b g e n u s Xeroleuca K o b e l t , 1877. T y p . Hel. turcica Ch em n .
Helicella mograbina Mo r e l e t . T a f. 6, f. 45 a— e.
A n a t o m i e : S ch e pm a n (1875, S. 1— 6 [S ep .]); (1876, S. 135; 1877, S. 272, A b b . 5).
Ich erhielt fünf lebende Tiere von Udschda im östl. Marokko (leg. P a l l a r y ) , wovon
aber nu r drei sich als geschlechtsreif erwiesen.
T i e r : Kopf und Rücken gelbbräunlich, mit deutlicher Nackenleiste; Seiten, Schwanzende
und Fußsohle hellgrau. Mantel dunkel gelbbraun, bei einem Tiere mit zahlreichen
kleinen schwärzlichen Flecken am vorderen Teile. Niere weißlich, ziemlich schmal, 12
bis 14 mm lang; ihre Spitze 11—12 mm vom Mantelrande entfernt. Von den Nackenlappen
hat der rechte annähernd die Form eines schmalen Rechtecks von etwa 4,5 mm Länge;
das obere Teilstück des linken ist zwei, das untere reichlich 4 mm lang, beide durch einen
winzigen Zwischenraum getrennt.
Ge n i t a l i e n : Eiweißdrüse und Prostata bei zwei Tieren lebhaft orangegelb, beim
dritten weißlich; der Uterushals auffallend kurz im Vergleich zu der 4—5 mm langen
Vagina. Blasenstiel zylindrisch, 7—11 mm lang; die Bursa in der Form ziemlich
variabel. Die am Grunde des Blasenstiels sitzenden Glandulae mucosae bestehen aus 9—11
zylindrischen oder spindelförmigen 2,5—4 mm langen, um die Vagina quirlförmig angeordneten
Blindschläuchen. Bei einem der untersuchten Tiere bemerkte ich zwei aus
gemeinschaftlicher Basis entspringende winzige Blindsäckchen, die auf dünnem kurzem
Stiele am Ende eine etwa 0,5 mm lange und halb so breite rotbraune blasenartige Erweiterung
hatten. Es sind vier Pfeilsäcke vorhanden, jederseits der Vagina zwei, die beiden
inneren leer, die größeren äußeren mit kleinen Pfeilen versehen.
An den ovalen aufgetriebenen Penis schließt sich ein 7—7,5 mm langer zylindrischer
Epiphallus an mit kurzem (2,5—4 mm) Flagellum. Der Retractor ist am vordersten Ende
des Epiphallus angeheftet, 4—5 mm lang, sein distales Ende am Diaphragma inseriert.
Helicella turcica C h e m n . Taf. 6, f. 46 a—c.
An a t omi e : K o b e l t (1875, S. 39).
Es lagen mir fünf lebende Tiere von Imi n ’takandout in Marokko vor (leg. P a l l a r y ) ,
von denen drei untersucht wurden; die beiden übrigen waren noch nicht geschlechtsreif.
T i e r : ganz weiß, nur zuweilen am Kopfe hellgrau, Sohle gelblich; eine Nackenleiste
konnte ich nicht erkennen. Mantelwulst weiß, Lungendach m. o. w. lebhaft braun geadert,
zuweilen ganz hell, öfter dunkel, mit zahlreichen kleinen Punktflecken, namentlich am vorderen
Ende. Die keilförmige, weiße Niere mit hell bräunlichem Anflug, 11— 12 mm lang,
ihre Spitze 9—12 mm vom Mantelrande entfernt. Der Ureter ist eine offene Rinne. Nackenlappen
ähnlich wie bei Hel. mograbina; nur hat der rechte die Form eines nach unten
spitz zulaufenden Dreiecks von 4—5 mm Länge.
Ki e f e r halbmondförmig, hell hornbraun, 1,6— 2 mm breit, 0,4—0,54 mm hoch. Ansta
tt der Leisten hat er eine zarte senkrechte Strichelung, wie wir sie von vielen Eniden
kennen.
G e n i t a l i e n denen von Hel. mograbina recht ähnlich. Der zylindrische Blasenstiel
etwas kürzer (13 mm), mit ovaler Bursa; die Glandulae nur 1—1,5 mm lang, aus 12
bis 17 zarten Schläuchen bestehend. Retractor am vordersten Ende des zylindrischen Epiphallus
angeheftet, fast am Vereinigungspunkte von Epiphallus und Penis. Vier Pfeilsäcke,
wie bei voriger Art.
Helicella degenerans Mss.
An a t omi e : S c h e p m a n (1876, S. 135; 1877, S. 272, Abb. 6).
Nach S c h e p m a n unterscheidet sich diese A rt von den beiden soeben besprochenen
durch das Vorhandensein von nur zwei Pfeilsäcken, die beide mit Pfeilen versehen sind;
die Nebensäcke fehlen.