Ge n i t a l i e n : Der Blasenstiel ist meist erheblich länger, als hei dem früher untersuchten
Exemplar, 5—7 mm, die längliche Bursa M —2,5 mm. Von den beiden Glandulae
mucosae ist die längere lanzettlich oder keulenförmig, 2,5— 4 mm lang; die an ihrer Basis
sitzende kleinere ha t die Form eines verkümmerten Pfeilsacks. Das distale Ende des Be-
tractors ist an der Spindel angeheftet.
Caracollina lenticula F e r.
A n a t omi e : O d h n e r (1931, S. 85, Abb.36).
Das von mir vermutete Vorhandensein eines winzigen Pfeils wurde von O d h n e r bestätigt;
er gibt davon eine Abbildung.
Canariella plutonia L o w e .
A n a t o m i e : Od h n e r (1931, S. 89, A bb. 39 u . 4 1 B, C).
Meine Zweifel (1931, S. 97) an der Zugehörigkeit dieser Schnecke zum Genus Hemi-
cycla zeigten sich als wohl begründet. O d h n e r hat die Art untersucht und hält sie für
eine Canariella. E r gibt a. a. 0 . Abbildungen von Genitalien und Badula.
Subfam. Helicigoninae.
Helicigona planospira L m .
Über den Formenkreis dieser Art äußerte ich mich bereits ausführlich (1931, S. 62
his 65) und habe in einer späteren Arbeit (1932, S. 191) auch die kleine toskanische Form,
occultata P a u l ., besprochen. Heute kann ich durch einige neuere Erfahrungen unsere
Kenntnis dieser Gruppe erweitern.
Helicigona schlaerotricha B g t .,
die einzige in Nordafrika lebende Campylaea, ha t die fü r die planospira-Gruppe charakteristische
eigenartige Skulptur der Emhryonalwindungen und gehört demnach in diese
Verwandtschaft. Herr Dr. M e r m o d in Genf hat auf meine Bitte sich der Mühe unterzogen,
B o u r g u i g n a t s Originalexemplar daraufhin zn untersuchen, und seinem Entgegenkommen
verdanke ich die auf Taf. 7, f. 62 wiedergegebene vortrefflich gelungene Photographie.
Das Verbreitungsgehiet der planospira-Gruppe erstreckt sich also über Mittelund
Süditalien, Sizilien und das östliche Algerien.
Hel. planospira neapolitana P a u l .,
über die ich bereits berichtete (1931, S. 64), konnte ich weitere 5 Tiere von Capri untersuchen,
mit dem gleichen Ergebnis wie früher; ein Exemplar hatte zwei einfache Glandulae
mucosae, eins zwei gegabelte, und dreimal fand ich eine einfache und eine gegabelte.
Dieselbe Form, nach dem Gehäuse kaum von der Capreserin zu unterscheiden, erhielt ich
durch Herrn Dr. C. B . B o e t t g e r vom Posilipo bei Neapel, aber die Untersuchung hatte
ein überraschendes Besultat: von acht Tieren hatten 7 die normalen zweiteiligen Glandulae
mucosae, während beim achten eine Drüse gegabelt war, die andere dreiteilig.
Bei G e y e r (1927, S. 88) findet sich die Angabe: „C. planospira L a m a r c k angesiedelt
an der Burgruine Stauf bei Begensburg“. Ich bat mir G e y e r s Exemplare von diesem
Fundort zur Ansicht ans und konnte feststellen, daß sie zu Hel. illyrica S t a b i l e gehören,
die beim Erscheinen von G e y e r s Fauna noch nicht als selbständige Art galt.
Helicigona illyrica S t a b i l e .
In den letzten zwei Jahren erhielt ich lebende Tiere von weiteren acht Fundorten,
nämlich: Podcetztek, östl. von Cilli, und Zagorje an der Save, östl. von Laibach (leg. Kus-
c e r ) , Menador Levico im Val Sugana, Cismon del Grappa und Molveno im Trentino (leg.
G h a z i a d e I ) , und drei Lokalitäten der Steiner Alpen in Krain (leg. E d l a u e r , und bin
mehr als je davon überzeugt, daß östlich der Etsch Hel. planospira L m . nicht lebt. Molveno
in Judiearien ist bis jetzt der westlichste mir bekannte Fundort fü r Hel. illyrica;
von den Formen, die S t a b i l e var. euganea und padana nennt, konnte ich mir noch kein
Untersuchungsmaterial verschaffen, und bin deshalb über ihre systematische Stellung
noch nicht im klaren. Bei den Tieren aus den Steiner Alpen fand ich zweimal eine
gegabelte und eine dreiteilige Glandula mucosa.
Helicigona istriana W s t l d . Taf. 9, f. 75a,b.
Ich untersuchte drei lebende Tiere von Levada im Tale des Quieto in Istrien (leg.
Alzona). Die Gehäuse haben bei 5ié Umgängen die Maße 29:16—29,5:17 mm und sind
auf der Oberseite dicht mit kurzen, steifen Härchen besetzt; die Embryonalwindungen
zeigen eine zarte Eadialstreifung, aber nicht die für die planospira-Qrnppe eharakteri-
stische Skulptur.
T i e r : Kopf und Bücken sehwarzgrau, Mantel marmoriert mit schwarzbraunen
Flecken auf hellem Grunde. Pericard 7 mm, die hräunlichgraue Niere 26 mm lang, ihre
Spitze 33 mm vom Mantelrande entfernt. Nackenlappen typisch; die beiden Teilstücke
des linken klein, durch einen Zwischenraum von 10 mm getrennt.
K i e f e r halbmondförmig, dunkel kastanienbraun, 2,6—2,7 mm breit, 1,08—1,46 mm
hoch, mit 7—9 mäßig breiten Leisten.
B a d u l a : Mittelzahn und erste Seitenzähne einspitzig; beim 17. Zahn zeigt sich zuerst
eine winzige äußere Nebenspitze, beim 23. beginnt die Spaltung der Hauptspitze;
weiterhin ist oft auch die Nebenspitze zweizackig. Zahnformel:
35 . 22 . 1 , 22 . 35
3—4 + 1—2 jz^2 + 3iq r * ;22H
G e n i t a l i e n denen von Hel. illyrica S t a b i l e sehr ähnlich. Vagina am vorderen
Ende m. o. w. intensiv rostbraun pigmentiert, meist etwas länger als der Uterushals; am
Blasenstiel ist das Divertikel länger als der Blasenkanal. Glandulae mucosae etwa bis zur
Mitte gegabelt. Der 9. 11 mm lange Pfeilsack enthält einen leicht gekrümmten 7,1 bis
7,4 mm langen Pfeil, dessen Spitze ziemlich genau ein Drittel der Länge ausmacht und
0,49—0,54 mm breit ist. Am männlichen Genitaltractus ist das peitschenförmige Flagel-
lum so lang wie Penis dj Epiphallus; es war bei zwei Tieren leicht geschlängelt, beim
dritten hatte es in seinem vorderen Teil ein p a ar enge korkzieherähnliehe Windungen.
Die Penisscheide umschließt eine leicht quergeriefte 2— 3 mm lange d o p p e l t e Glans,
was auf nahe Verwandtschaft mit der ostalpinen Hel. illyrica schließen läßt.
Ich vermute, daß die mir vorliegende Art mit Hel. sadleriana B s s m . identisch ist,
die ursprünglich von Fiume beschrieben wurde; leider konnte ich sie mir noch nicht
lebend vom klassischen Fundorte verschaffen. Von B o s s m a Es s l e r s Abbildung (Ic. I,
2, 502) weichen meine Stücke nur ab durch etwas mehr aufgeblasenen letzten Umgang
und die, als Folge davon, stärkere Bundung des Basalrandes, der an der zitierten Fig. 502
weniger gekrümmt erscheint. BO S SMA E S SL ER S sehr genaue Beschreibung der Bänderung