über die Condyli hinausragend, Reste der Gehörblasen nachzuweisen. Bei zwei Resten war
ein ovales Fenster einwandfrei erkennbar. Dieses ist am Schädel seitlich nach außen und
unten gerichtet, von einem etwas erhöhten Knochenwall umgeben. Es wird von einem knöchernen
Opereulum ohne besondere Erhebung bedeckt.
Die Quadrata sind ziemlich steil nach außen und unten
gerichtet; mit dem Neurocranium stehen sie nur
mittels der Tympanica in Verbindung, die der Außenseite
dieser Knochen angeheftet sind. Diese weisen
hier einen ziemlich hohen Fortsatz auf. Die untere
Fläche der Quadrata stellt die Gelenkfläche fü-r den
Unterkiefer dar, innen besitzen die Quadrata zwei
spitze Fortsätze; an der Innenseite dieser Knochen
setzt das Pterygopalatinum an.
Mit diesen Erörterungen will ich die Beschreibung
der Morphologie der Einzelknochen beschließen und in kurzen Zügen ein Bi l d des
S c h ä d e l s von Palaeoproteus klatti zu entwerfen suchen.
Der Schädel (Abb. 6) ist schlank, flach und stark verknöchert. Die Regio olfactoria ist
oval gestaltet; vorn bilden die gerundeten Zwischenkiefer die Grenze, deren Processus aseendentes
sich weit a u f die Schädeloberfläche erstrecken ■ und ih r ein recht charakteristisches
Gepräge verleihen. Die Oberkiefer, welche sich dem Zwischenkiefer anschließen, sind
ziemlich parallel zur Sehädelachse gestellt; sie biegen also recht schroff nach hinten um und
enden caudal mit einem kurzen Processus posterior maxillae. Lateral steigen die Maxillaria
steil an und biegen sodann sehr scharf um, so daß sie an der Bildung der Schädeloberfläche
in der Regio olfactoria beteiligt sind. Der weitere Teil der oberen Nasenhöhlenbedaehung
muß knorplig ausgebildet gewesen sein, denn von einem Nasale und Praefrontale ist nichts
nachzuweisen. Der Nasenhöhlenboden wird von den Processus palatini des Zwischen- und
Oberkiefers und dem oberen Teil der Vomeres gebildet. Das Schädelrohr wird oben und
lateral von den Frontalia und den Parietalia umschlossen, die beide durch untere Fortsätze
an der seitlichen Schädelbegrenzung teilhaben. Während das Os frontale nur vorn am
Übergang der Regio olfactoria zur Regio optica einen schmalen Fortsatz nach unten entsendet,
der fast das Parabasale erreicht, haben die Parietalia lange seitliche Fortsätze nach
vorn. Die Parietalia sind in der Mitte des Schädels oft mit einer Crista sagittalis versehen
und scheinen mit den übrigen Knochen der Gehörblasen in fester Verbindung. Als OpisthcS
üea zu deutende Knochengebilde überragen die Condyli occipitales nach hinten. Das
Foramen magnum wird von einem geschlossenen Knochenring umgeben. Die Quadrata sind
nach unten und außen, nur wenig nach vorn gerichtet; sie stehen mit dem Neurocranium
nur durch die Tympanica und die Pterygopalatina in Verbindung. Der obere Fortsatz der
Tympanica ist neben dem Parietale den Gehörblasen aufgelagert; das ovale Fenster ist nach
außen und unten gerichtet und mit einem glatten knöchernen Opereulum verschlossen.
In der Ventralansicht erkennen wir, von der äußeren Zahnreihe nur durch die schmalen
Palatmfortsätze der K iefer getrennt, die 3. Zahnreihe auf der Außenkante der Vomeres,-
Diese Knochen berühren sich in der Schädelmitte und bedecken den vorderen Teil des P a ra basale.
Lateral schließt sich ihnen das Pterygopalatinum an, das im vorderen Teil mit Zähnen
besetzt ist, welche die Zahnreihe der Vomeres fortsetzen. Das Pterygopalatinum zieht
sanft S-förmig geschwungen nach hinten zu dem Quadratum, an das es sich anheftet Der
große Knochen der Schädelunterseite, das Os parabasale, nimmt fast die ganze untere Abb. 6. Palaeoproteus klatli. Rekonstruktion des Schädels. A von oben, B von unten.,
Abb. 7. Proteus anguineus. Schädel. A von oben, B von unten, G seitlich, D von hinten.
Abb. 8. Proteus anguineus. Kopfmuskeln und Nasenröhren.