cessus uncinati der Frontalia zu betrachten. Diese befinden sich an der Unterseite des vorderen
Drittels der Stirnbeine, haben eine nach innen gekrümmte Höhlung und liegen
schließlich mit einem breiten Fortsatz den Vomeres auf. Wied e r sh e im hat darauf aufmerksam
gemacht, daß diese Knochenbildungen den vorderen Abschluß des Hirnschädelrohres
bilden und in ähnlicher Weise auch bei Salamandrina terdigitata B o n n a t er r e anzutreffen
sind.
Die Parietalia schließen sich an die Frontalia an und werden an ihrem rostralen Ende
von diesen überdeckt. Es sind breite Knochen, die denen der Regio otica des Proteus-
Schädels aufgelagert sind. Caudal sind sie in ihrem lateralen Ende etwas nach hinten verlängert,
nach vorn entsenden sie einen langen Fortsatz, der zu ihrer Hauptfläche senkrecht
gestellt ist und die seitliche Schädelbegrenzung im wesentlichen ausmacht, da er sich fast
bis zur Regio olfactoria des Schädels ausdehnt und unten dem Parabasale aufsitzt. Oben
wird dieser Fortsatz von den Frontalia etwas überwölbt. Seitlich werden die Parietalia in
der Regio otica von den oberen Fortsätzen der Tympanica überlagert. Diese zarten Knochen
reichen auf der Schädeloberfläche weit nach hinten. Ih r vorderer Teil ist zum oberen
Fortsatz um etwa 90° gedreht und verläuft sanft nach vorn schräg abwärts, wo er den
Quadrata auf gelagert ist. Ungefähr in der Mitte besitzen die Tympanica auf ihrer cauda-
len Seite einen nach hinten gerichteten dornartigen Fortsatz, an welchem eine Bandmasse
inseriert, die zum Operculum zieht. Die Quadrata sind nach vorn gerichtet und stehen mit
dem Neurocranium nur durch die Tympanica in Verbindung, deren Ansatzfläche durch
einen nach oben gerichteten Fortsatz vergrößert wird. An der Innenseite der Quadrata
setzen die Pterygopalatina an. An den Gehörblasen können wir zwei Verknöcherungszonen
erkennen, die durch einen breiten Knorpelstreif getrennt sind. Die prootische Verknöcherung
entsendet nach vorn einen Fortsatz, welcher an der hinteren Begrenzung der
seitlichen Schädelwand teilnimmt. In der Mitte der Gehörkapsel liegt das ovale Fenster,
das sich über den knorpligen Teil hinweg erstreckt, die hintere Verknöcherungszone der
Gehörkapsel einbuchtet und hier direkt an den Knochen grenzen kann (Abb. 7 C). Es kann
aber auch noch ein knorpliger Streif zwischengeschaltet sein. Die ovalen Fenster sind also
in die dünnen Knochen der Regio otica eingelassen, ohne von einem Knochenwall umgeben
zu sein. Das Operculum ist eiförmig gestaltet und flach; an der nach vorn gerichteten
Rundung setzen Bandmassen an; von einer Columella ist nichts wahrzunehmen.
Durch das rings um die Gehörkapsel ziehende Knorpelband von der prootischen Verknöcherung
getrennt, befinden sich nach hinten über die Condyli occipitales vorspringende,
etwa kelchförmige Knochen, die als Opisthotica zu deuten sind. Während diese Knochen
an der Außenseite ziemlich gut gerundet erscheinen, sind ihre dem Foramen magnum zugewandten
Seiten nach innen eingedrückt, was durch die Lage der Wirbel mit bedingt sein
mag. Die Exoccipitalia sind kleine Knochen, die dem Parabasale auf sitzen; sie bilden die
kaum vorspringenden Condyli occipitales. Ihnen sitzen säulenförmige Knochen auf, die mit
ihnen synostotisch verbunden sind und einen das Foramen magnum umgebenden Knochenring
formen. Auf diesen komme ich noch zu sprechen.
Auf der Unterseite des Proteus-Schädels (Abb. 7 B) ist die Zahl der Knochen recht gering.
Die Hauptfläche wird von dem Parabasale eingenommen. Rostral wird die Schnauze
durch die Intermaxillaria begrenzt, die an der Bildung der Schädelunterseite mit ihren
kleinen, nicht sehr breiten Processus palatini teilhaben. An diese schließen sich die Vomeres
an, deren äußere Kante mit einer Zahnreihe besetzt ist, die aus einsockligen Zähnen besteht.
Median berühren sich die Vomeres zunächst, dann streben sie auseinander. Ihre
äußere Umrißlinie geht mehr oder weniger gleichmäßig in die Pterygopalatina über. Auch
diese sind in ihrem vorderen Teil mit einigen Zähnchen besetzt, welche die Zahnreihe der
Vomeres ziemlich geradlinig fortsetzen. Im caudalen Teil sind die Pterygopalatina nach
einem ein wenig geschwungenen Verlauf ungefähr um 90° gedreht und heften sich an der
Innenseite der Quadrata an. Wie schon erwähnt, ist das Parabasale der bedeutendste Deckknochen
der Schädelunterseite. Es wird rostral von den Vomeres bedeckt und erstreckt
sich von diesen bis zu dem Foramen magnum. Die Umrißlinien des Os parabasale unterliegen
nicht unbeträchtlichen individuellen Verschiedenheiten. So kann ich bei Schädel 1
beobachten, daß die äußeren Ränder nach hinten nur wenig divergieren, unter der prootischen
Verknöcherung bauchen sich die Ränder ziemlich stark nach außen. Diese Vorwölbung
endet unter der knorpligen Zone der Gehörkapsel, und nun verlaufen die Ränder
sanft nach hinten gerundet zu den Condyli occipitales. Bei den anderen Schädeln divergieren
die Außenränder dieses Knochens gleichmäßig nach hinten, caudal ist er ziemlich
geradlinig abgeschlossen. Eine weitere Verschiedenheit zeigt Schädel 3, wo wir eine wellenförmige
seitliche Begrenzung beobachten; hinten überragt das Parabasale die Condyli
occipitales ein wenig. Über das Prooticum ist nichts besonderes zu vermerken, das Opistho-
ticum weist ventral eine etwas vorgewölbte Kante auf. Die Seitenansicht des Schädels
(Abb. 7 C) gibt ein außerordentlich anschauliches Bild von dem niederen schlanken Bau
des Schädels und dem geraden, sanft nach hinten ansteigenden Profil.
Von den Knochen der Occipitalregion verdient noch die das Foramen magnum
umgebende Verknöcherung eine eingehende Besprechung, da D o l iv o -Dobrovolsky
ihr eine besondere Bedeutung zugemessen hat. E r ist der Ansicht, daß durch diese Bildung
der Occipitalregion Proteus anguineus eine Ausnahmestellung unter den rezenten Urode-
len einnimmt und gewisse Anklänge an den per mischen Lysorophus tricarinatus Co p e
zeigt.
In der Dorsalansicht des Olm-Schädels erkennen wir, daß sich an die Parietalia eine
Knochenspange fügt, die an die Opisthotica grenzt, ventralwärts absteigt und mit den Condyli
occipitales in Verbindung steht. Besonders in der Ansicht des Schädels von hinten
wird die Form dieser Verknöcherung deutlich (Abb. 7 D). Betrachten wir den anatomischen
Bau genauer, so stellen wir fest: Die Exoccipitalia, welche die wenig vorspringenden Condyli
occipitales bilden, sind dem Parabasale dicht auf gelagert und mit ihm teils synostotisch
verbunden. Bei kleineren Schädeln sind sie vorwiegend knorplig; es überwiegen daher im
knöchernen Anteil die Condyli. Bei größeren Schädeln ist besonders der knöcherne Teil der
Exoccipitalia entwickelt, so daß sich die Knochen beider Seiten in der Mediane fast berühren.
Auf den Exoccipitalia sitzen säulenförmige Knochen; sie sind mit diesen ebenfalls
synostotisch verbunden und als Pleuroccipitalia zu deuten. Nach oben zu verbreitern sich
diese etwas nach außen. Mit den Gehörblasen stehen sie in keiner festen Verbindung, und
da die Knochen beider Seiten fest miteinander verwachsen sind, bilden sie einen geschlossenen
Knochenring, der das ganze Foramen magnum umgibt. Eine Knochennaht ist nirgends
zu erkennen. D o l iv o -Do brovol sky faßt die obere Fläche dieses Ringes als Tectum
interoccipitale auf. Dies soll eine unpaare Verknöcherung des Urodelenschädels darstellen,
und so glaubt er, Beziehungen zu dem Supraoccipitale des Lysorophus tricarinatus sicherstellen
zu können. Sta d tm ü ll er (1929) hat bereits darauf aufmerksam gemacht, daß durch
die Feststellungen D o l iv o -Dobrovolskys der Nachweis von der Unpaarigkeit dieser Bildung
nicht erbracht ist. Irgendwelche Schädelnähte sind an diesem Knochenring nicht festzustellen,
und so wird hier eine vergleichende Untersuchung einer großen Zahl von Uro