ALLE RECHTE, AUCH DAS DER ÜBERSETZUNG, VORBEHALTEN
PRINTED IN GERMANY
Meiner früher erschienenen Arbeit (1931)*) über das gleiche Thema lasse ich jetzt
diesen zweiten Teil folgen, der in erster Linie der artenreichen Unterfamilie Helicel-
linae gewidmet ist, aber zugleich Nachträge zu anderen schon früher besprochenen Subfamilien
bringen soll, soweit ich darüber Neues zu sagen habe. Die s. Z. in Aussicht gestellte
Bearbeitung der Familie Enidae wurde inzwischen an anderer Stelle publiziert
(1933).
Die vorläufige Mitteilung über die Helicellinae, die ich vor sieben Jah ren veröffentlichte
(1926 a), enthält leider manche Ungenauigkeiten und Irrtümer, da ich damals
nur über wenige eigene Erfahrungen verfügte und genötigt war, mich vorzugsweise auf
die in der Literatur vorhandenen Angaben zu stützen. Seitdem wurde durch mehrere
schätzenswerte Arbeiten verschiedener Autoren (De g n e r , Od h n e r , Soös u . a.) unsere
Kenntnis der Xerophilen-Anatomie gefördert, und ich selbst fand Gelegenheit zur Untersuchung
einer Anzahl Arten, die mir früher nicht zugänglich gewesen waren. Ich darf
deshalb hoffen, daß meine jetzige ausführlichere Bearbeitung nicht nur reichhaltiger,
sondern auch zuverlässiger befunden wird, als' d er frühere erste Versuch.
Die Xerophilen galten von jeher mit Recht als die schwierigste Gruppe der Heliceen.
Die außerordentliche Variabilität der Gehäuse verursachte auch dem kenntnisreichsten
Systematiker oft schweres Kopfzerbrechen, und gab andererseits den Anhängern der
BouRGUiGNATschen Schule, die sich über alle Bedenken hinwegsetzten, Anlaß zur Be schreibung
zahlloser unhaltbarer Arten, so daß die Synonymie zu einem schier unentwirrbaren
Chaos geworden ist. In diesen Wust von überflüssigen Namen Ordnung zu bringen,
ha t Germ a in (1929) mit Erfolg versucht, doch blieben seine verdienstlichen Studien leider
auf die in Frankreich heimischen Arten beschränkt. Es wäre zu wünschen, daß auch die
xerophilenreiche Fauna der Mittelmeerländer eine ähnliche kritische Bearbeitung fände.
Schon seit A d . S c hm id t (1855) hat sich die Überzeugung Bahn gebrochen, daß eine
naturgemäße Anordnung der Helicellinae nach Schalenmerkmalen allein nahezu unmöglich
ist; wenigstens sind bisher alle dahingehenden Versuche gescheitert. Arten, die im
Gehäuse einander sehr ähnlich sind, weisen oft große Unterschiede in der Organisation
der Tiere, besonders im Bau des Geschlechtsapparats, auf, und müssen aus diesem Grunde
ganz verschiedenen Gruppen zugeteilt werden. Ein lehrreiches Beispiel dafür bietet
K obe l ts Behandlung der Subfamilie im Registerbande der Iconographie (Ic. II, 11, 1904);
das ist das neueste, wenn auch nicht vollständige, Verzeichnis des Artenbestandes, das wir
haben. F ü r sein Subgenus Xerophila, s. str. (= Helicella P ilsbry) gibt er a. a. 0 . , S. 201,
eine Liste von 22 Species. Davon sind vier (aberrans Mss., dragorichi P f r ., graja W s t l d .,
vukotinovici H ir c ) noch nicht anatomisch untersucht und deshalb nicht mit Sicherheit im
System einzureihen. Von den übrigen 18 gehören:
*) Zoologica, Heft 81.
Zoologien., Heft 85.