
ensis weniger in der verschiedenen Größe der Frontalia als vor allem in der geringen Verknöcherung
der Nasalia zu sehen ist, deren die Umgrenzung der Nasenöffnung bildender
Teil knorplig bleibt. In der Stellung der Quadrata sind geringe Unterschiede zwischen dem
japanischen und dem amerikanischen Riesensalamander vorhanden, da diese hei Megalo-
batrachus mehr nach hinten gerichtet sind als bei Cryptobranchus. Auch diese Verschiedenheit
wird aus der Tatsache erklärlich, daß Cryptobranchus die Metamorphose nicht vollendet,
da mit dieser eine Richtungsänderung der Quadrata verknüpft ist.
Betrachten wir nach diesen Erörterungen der Unterschiede der rezenten Formen die
fossilen Arten, so finden wir, daß Megalobatrachus scheuchzeri und M. tschudii mit
Cryptobranchus alleghaniensis wenig Übereinstimmungen aufweisen. Bei diesen Arten
ist das Nasale recht stark verknöchert und die Kiemenbogenreste des M. scheuchzeri
gleichen in der Zahl denen des Megalobatrachus maximus. H. v. M e y e r betont, daß
die Schädelunterschiede zwischen M. scheuchzeri und M. tschudii nicht als durch die
verschiedene Größe der Tiere bedingt gedeutet werden können. Der kleinere M. tschudii
besitze den schmaleren Schädel und kleinere Tiere sind im allgemeinen durch einen relativ
breiteren Schädel ausgezeichnet. Daß diese Annahme für M. maximus nicht immer zutreffen
muß, beweisen die oben angeführten Zahlen. Auch die Unterschiede im Gliedmaßenbau
sind bei der beträchtlichen Variabilität des Skelettes der Urodelen nicht als artcharakteristisch
zu werten. Daß die Zahl der praecaudalen Wirbel der Urodelen auch innerhalb
der gleichen Art nicht konstant ist, wurde bereits mehrfach nachgewiesen; über die wechselnden
Verhältnisse hei Megalobatrachus maximus finden wir Angaben bei Osa W A . Diese
Vergleiche machen es in sehr hohem Grade wahrscheinlich, daß der einzige Rest des
M. tschudii als ein kleineres Tier des M. scheuchzeri aufzufassen ist. Durch einen Vergleich
der Originale im Verein mit einer größeren Schädelserie des M. maximus müßte diese
Frage endgültig geklärt werden.
Die Unterschiede in der A rt des Vorkommens in verschiedenen Schichten, von
v. M e y e r zur Stütze der Selbständigkeit des Megalobatrachus tschudii angeführt, kann
wohl die Artberechtigung kaum dartun. Sie gibt nur an, daß rezente Schwanzlurcharten
auf ein hohes Alter zurückblicken können.
Ein weiterer Riesensalamander ist gerade auf Grund der Tatsache des Vorkommens in
von den Oeninger verschieden alten Schichten als selbständige Art auf gef aßt worden. Es
ist der von L a u b e (1898, 1909) aus untermiozänen Süßwassertonen als Andrias bohemicus
beschriebene Schwanzlurch. Die Reste dieses Tieres, die L a u b e Vorlagen, deuten auf einen
großen Riesensalamander, Megalobatrachus maximus ähnlich; aber der schlechte Erhaltungszustand
gestattete eine sichere Entscheidung über die artliche Zugehörigkeit nicht.
Das Vorkommen in verschieden alten Schichten veranlaßte L a u b e , von einer Vereinigung
mit Megalobatrachus scheuchzeri abzusehen und Megalobatrachus bohemicus als vorläufigen
Namen vorzuschlagen. In neuerer Zeit h a t L i e b u s (1929) weitere Reste, auch des Schädels,
dieses böhmischen Riesensalamanders untersuchen können. E r kommt zu dem Schluß,
daß der Riesensalamander aus den Schichten Böhmens sich in der Gestalt der Frontalia
des Pterygoids und der Exoccipitalia von den anderen Formen unterscheidet. Bei Berücksichtigung
der großen Form Verschiedenheiten der Knochen rezenter Urodelen und dem ungünstigen
Erhaltungszustand der Reste, komme ich jedoch zu der Überzeugung, daß der
Schluß L i e b u s ’, daß die böhmischen Tiere zu einer besonderen Art gehören, nicht berechtigt
ist. Ich glaube, daß sie zu Megalobatrachus scheuchzeri gestellt werden müssen.
Von ganz besonderem Interesse ist ein Rest eines Riesensalamanders aus dem unteren
Pliozän Nebrascas, von Cook (1917) als Plicagnathus matthewi beschrieben. Der überlieferte
Unterkiefer deutet auf einen rund 150 cm langen Riesensalamander aus dem F o rmenkreis
des Megalobatrachus maximus; eine genauere Deutung ist leider in Anbetracht
der spärlichen Reste nicht möglich. Außer diesem Rest ist von P e t e r s o n (1925) aus
pleistocänen Schichten Nordamerikas ein Wirbel beschrieben worden, der auf ein Cryptobranchus
ähnliches Tier deutet.
3. Die auf Wirbelreste gegründeten Arten.
Aus den Schichten des europäischen Tertiärs sind verschiedene Schwanzlurche bekannt
geworden, von denen aber zum Teil nur Wi r b e l überliefert sind, deren systematische
Einordnung aber auch mit Hilfe eines großen rezenten Vergleichsmateriales nicht
einwandfrei durchgeführt werden kann. Über die systematische Stellung von Triturus
sansansiense L a r t e t , Triturus lacasianum L a r t e t , Salamandra sansansiense L a r t e t und
Salamandra goussardiana L a r t e t vermag ich auch mit Hilfe der Abbildungen von
G e r v a i s (1852) keine Aussagen zu machen.
Ebenfalls nur auf Wirbelreste gegründet sind die Arten Megalotriton filholi Z i t t e l ,
Megalotriton portisi d e S t e f a n o , Heteroclitotriton zitteli d e S t e f a n o aus den Phosphoriten
von Quercy, die Reste aus den Schichten des Obermiozäns bis zum Unteroligozän enthalten,
und Chelotriton P o m e l aus dem unteren Miozän. Die Wirbel von Chelotriton zeichnen
sich durch breite, oben rauhe Processus spinosi aus, was N o b l e (1931) veranlaßt
haben wird, Beziehungen dieser Art zu Tylototritonen anzunehmen. Ich konnte jedoch eine
ähnliche Ausbildung der Processus spinosi z. B. bei Triturus pyrrhogaster, Triturus boscai,
Salamandrina perspicillata und Diemictylus viridescens wahr nehmen; schon daraus geht
hervor, daß der systematischen Einordnung dieser Reste beträchtliche Schwierigkeiten entgegenstehen.
Auch hei den Arten der Gattung Megalotriton und Heteroclitotriton sind diese
Schwierigkeiten vorhanden. N o b l e hat diese Arten ebenfalls mit Tylototriton in Verbindung
gebracht. Wenngleich ich zeigen konnte, daß auch die Wirbel der Tylototritonen gewissen
Schwankungen in der Form unterliegen, muß ich doch nach meinen Befunden annehmen,
daß sich die Wirbel dieser Gattung stets durch oben breite Processus spinosi auszeichnen.
Dies ist bei Megalotriton nicht der Fall, da die Wirbel dieser Art zugespitzte
Processus spinosi besitzen, was eher auf Pleurodeles deuten könnte. Die sehr stark ausgeprägte
opisthocoele Wirbelform, die auf den Abbildungen d e S t e f a n o s sehr hervortritt,
ist bei Pleurodeles nicht so deutlich anzutreffen. Auch die Wirbel von Diemictylus torosus
und Triturus marmoratus besitzen z.B. große Ähnlichkeit mit Megalotriton-Wirbeln. Auch
Heteroclitotriton zitteli ist m. E. keinesfalls zu Tylototriton gehörig; diese Wirbel stimmen
mehr mit denen von Chioglossa lusitannica B o c a g e oder Mertensiella causasica W a g a
überein.
4. Salamandra-ähnWche Reste.
Aus den Blätterkohlen von Markersdorf hat H. v. M e y e r einen Schwanzlurch beschrieben,
dessen Erhaltungszustand eine genauere Deutung zuläßt. Der Schädel ist zwar
sehr zerdrückt und Einzelelemente sind an ihm nicht mehr deutbar; die ganze E rscheinungsform
des Schädels, der Bau der Wirbel, Rippen und der Gliedmaßen zeigt aber
eine so große Ähnlichkeit mit der rezenten Gattung Salamandra, daß ich die Benennung
Salamandra laticeps v. M e y e r für gerechtfertigt halte. N o b l e (1928) weist zwar darauf