wir in den Arbeiten von W e ig e l t (1930—1933), W a l th e r und W e ig e l t (1931), V o ig t
(1933) und R ö pk e (1933). F ü r mich genügt hier ein Hinweis auf jene Arbeiten.
Die Urodelenfauna der Braunkohle des Geiseltales ist nicht sehr mannigfaltig; fast alle
Reste sind einer ziemlich langen bandförmigen Art zuzuweisen. Dies sind 263 Stücke, die
nach verschiedenen Methoden geborgen wurden.
W e ig e l t und V o ig t haben bereits mehrfach über die außerordentlichen Schwierigkeiten,
die bei der Bergung der plötzlich so zahlreich auftretenden Reste zu überwältigen
waren, berichtet. Schon in dem ersten Leichenfeld wurden sehr viele Schwanzlurche gefunden,
deren Erhaltung zunächst außerordentlich günstig schien, da man sogar die Anordnung
der Myosepten erkannte. Der Rest und die umgebende Kohle wurde mit Zaponlack
bestrichen und das Stück mit einem Paraffinwall umgeben und sodann ins Laboratorium
gebracht. Durch die hier eintretende Trocknung traten Risse in der Kohle auf und diese
zerbröckelte, so daß schließlich die Fossilien zerstört wurden und 24 Stücke von der Bearbeitung
ausscheiden mußten. Durch die später angewandte Bergungsweise auf Paraffin
konnte diese Mißlichkeit vermieden werden und 65 so geborgene Urodelen ließen verschiedene
Einzelheiten des Knochenbaues sehr gut erkennen und waren im allgemeinen günstig
erhalten. Die von V o ig t ausgearbeitete Aufbewahrungsart der Reste auf Zellulosefilmen
ist als hervorragend zu bezeichnen. Die 125 so behandelten Schwanzlurchreste sind nicht
nur durch ihre Handlichkeit für die Untersuchung sehr wertvoll; sie können auch doppelseitig
betrachtet werden; die Erhaltung ist vielfach ganz ausgezeichnet. Bei dem Großteil
dieser Stücke waren Hautreste zu erkennen, in einigen die Anordnung der Myosepten
deutlich. An 2 Tieren, die auf dem gleichen Film lagen, konnte auf Grund erhaltener
Nahrungsreste die Lagerung von Darmteilen nachgewiesen werden. — Außer jenem bandförmigen
Urodelen wurde auf dem Leichenfeld West im Jah re 1930 ein Schwanzlurch gefunden
und auf Paraffin geborgen, welcher zu einer zweiten A rt gehört. Die Erhaltung ist
mäßig, aber ermöglicht die generische Einordnung. Erst im Jah re 1933 wurde auf der
Grube Leonhardt wiederum ein Fund geborgen, der 2 Tiere der gleichen Art erkennen läßt;
der Erhaltungszustand ist ungünstig, aber unsere Kenntnis über diese Tiere wird in einigen
Punkten ergänzt.
Die Zahl der überlieferten Schwanzlurche ist also recht beachtlich; aber schon aus der
zahlenmäßigen Verteilung der Arten gehen die Vorteile der von W e ig e l t betriebenen quantitativen
Grabungsweise mit Deutlichkeit hervor. Nur dieser Grabungsweise, die jeden auch
noch so unscheinbaren Rest birgt, verdanken wir es, daß die zweite Art der Bearbeitung
zugänglich gemacht wurde. Weiter hat mich nur die große Zahl der Reste instand gesetzt,
die Anatomie der Tiere so weitgehend zu klären. Trotzdem ist die Zahl der Fossilien noch
nicht ausreichend, um in allen Punkten mit wünschenswerter Sicherheit entscheiden zu
können.
Auch die Anatomie vieler rezenter Formen ist oft nur unvollständig bekannt. Viele der
als art- oder gattungstypisch erachteten Merkmale erweisen sich bei einem eingehenden Vergleich
nicht als solche. Daher erschien es mir notwendig, auch die rezenten Formen einer
eingehenden vergleichsweisen Betrachtung zu unterziehen. Fa st sämtliche Arten der Sala-
mandriden standen mir in einigen Stücken zur Verfügung. Ambystomen, Plethodontier und
Hynobiiden konnten in wichtigen Vertretern herangezogen werden. Teils sind die Ergebnisse
dieser Untersuchungen hier eingeflochten, teils werden besondere Arbeiten über sie
berichten.
He rrn Prof. Dr. J. W e ig e l t d an k e ich fü r d ie Überlassung d ieses wertvollen Materiales und se in e sonstige Unterstützung;
meinem hochve rehrten Leh rer, H e rrn Prof. Dr. B. K l a t t , bin ich fü r d ie Überlassung eine s Arbeitsplatzes im
Zoologischen In s titu t Halle u nd se in e s tete Unterstützung zu großem Dank verpflichtet. F ü r d ie Überlassung rezenten Vergleichsmateriales,
Auskünfte un d Hinweise auf das Schrifttum hab e ich mannigfachen Dank abzusta tten; in e rs te r Linie
H e rrn Dr. W. WoLTERSTORFF-Magdeburg, welcher m ir imme r w ie d e r aus se in en reichen E rfahrungen wertvollen Rat gab,
fe rn e r d en H e rre n Dr. E. AnL-Berlin, Prof. Dr. B r ü e l -Halle, Dr. E. R. DuNN-Haverford, GEYER-Regensburg, Prof. Dr.
0 . H e in r o t h , Oberarzt d e r Z ahnklinik Halle, d e r m ir einige Röntgenaufnahmen anfertigte, R e fe ren d a r W. H il d e b r a n d -
Magdeburg, Prof. Dr. F. v. HuENE-Tübingen, Dr. R. KEiLBACH-Halle, Dr. A. KLEiNSCHMiDT-IIalle, d e r m ir bei d er
Anfertigung e iniger Zeichnungen behilflich wa r, cand. re r. nat. F. KoHLirz-Halle, Priv.-Doz. Dr. W. LuDWiG-Halle, Dr.
M. MakATSCH-Wrrr-Leipzig, Dr. E. MENNER-Halle, Priv.-Doz. Dr. R. MERTENS-Frankfurt, d e r Leitung des Musée royal
d’histoire n a tu re lle d e Belgique-Brüssel, Dr. G. K. NoBLE-New Y ork, Dr. I. RABES-Halle, Dr. K. ScHAEFER-Halle, Prof. Dr.
M. ScHMiDT-Quedlinburg, Dr. E. VoiGT-Halle.