s . 94) — SCHUBERTH (1892, S. 60) — GERMAIN (1930, S. 273, Abb. 209) — MERMOD (1930,
S. 183, Abb. 52, 53).
W iegm a n n untersuchte zahlreiche Exemplare aus der Umgebung von Jena, vom Pla teau
des Landgrafen. Seine Zeichnungen der Genitalien und des sehr schlanken, für das
kleine Tier ungewöhnlich langen Pfeils hahe ich kopiert, unterlasse aber die Wiedergabe
der sehr ausführlichen und auf minutiöse Einzelheiten eingehenden Beschreibung der anatomischen
Verhältnisse, da alle wichtigeren Daten aus den Angaben der oben zitierten
Autoren, namentlich Me rm o d s , ersichtlich sind.
Helicella spadae Ca l c . (1). Taf. 1, f. 2 a— c.
Welcher Name der hier zu besprechenden Schnecke zukommt, ist noch nicht mit
Sicherheit festgestellt; ich konstatiere nur, daß es die Art ist, die K o b e l t ( I c. I , 5, 1445)
abgebildet und im Text als Hel. spadae Ca l c ., auf der Tafel als Hel. destituta CHRP, bezeichnet
hat. Ich erhielt im Laufe der Jah re Exemplare von verschiedenen Fundorten,
zuerst 1880 unter dem Namen Hel. bathyomphala Ch r p . durch Ma sc a r in i, vom Monte dei
Fiori, 1904 vom Gran Sasso in 2400— 2600 m Höhe (leg. WüLLE), in letzter Zeit vom
Monte Sibilla (leg. A l zona).
Im Bau des Geschlechtsapparats stimmen alle diese Formen gut überein, abgesehen
von kleinen Längenunterschieden bei einzelnen kräftiger entwickelten Tieren. Der große
Pfeilsack umschließt einen 3,5—4 mm langen, leicht gebogenen glatten Pfeil; die einfachen
oder tief gegabelten Glandulae mucosae sitzen quirlförmig an der Basis des Blasenstiels,
und bestehen aus 4—7 zylindrischen oder spindelförmigen 3—4 mm langen
Schläuchen.
Auch die kleinere, aber höher gewundene Schnecke, die T ib e r i (1878, Taf. 2, f. 3)
abbildet und als Hel. bathyomphala CHRP, bezeichnet, erhielt ich vom Monte Sibilla (leg.
A l zona); sie ist durch ihre trochoide Form von der flacheren flg. 1445 der Iconographie
unterschieden, aber der anatomische Befund ist genau der gleiche. Meine Exemplare haben
übrigens nicht die Bänderung, die T ib e r is Abbildung zeigt, sondern sind einfarbig weiß.
Ich maße mir kein Urteil darüber an, ob es sich um zwei verschiedene Arten handelt, oder
um ökologisch bedingte Formen, vielleicht von verschiedenen Höhenlagen.
Helicella cavannae P a u l . T a f. 1, f. 3 a— c.
Ich untersuchte fünf Exemplare der var. scissa P a u l ., aus den Abruzzen, zwischen der
Maielletta und dem Monte Amaro, 2000 m (leg. A l zo n a ).
T i e r : Kopf und Rücken schwarz, Mantel schwarz oder dunkelgrau meliert, Sohle
grau.G
e n i t a l i e n : Eiweißdrüse 3, Ovispermatoduct 8 mm lang, Vagina mindestens doppelt
so lang, wie der kurze Uterushals. Der ziemlich schlanke Blasenstiel träg t eine deutlich
abgegrenzte ovale Bursa; an seinem Grunde sitzen an der Vagina die Glandulae mucosae
in Gestalt von 4—5 zarten, zylindrischen, 2—3 mm langen Schläuchen. Der fü r eine
so kleine Schnecke recht voluminöse Pfeilsack enthält einen in der Form ziemlich variablen
schlanken Pfeil. Ich fand ihn bei zwei Tieren 1,75 mm lang und fast gerade, bei einem
ändern gebogen, 2,16 mm lang.
Am männlichen Genitaltraktus ist der kurze Penis am hinteren Ende kugelig geschwollen;
an ihn schließt sich der etwa 3 mm lange zylindrische Epiphallus, und an
diesen ein dünnes, peitschenförmiges Flagellum an, dessen Länge ungefähr der von Penis
+ Epiphallus gleichkommt. Der zarte 1—2 mm lange diaphragmatische Retraktor ist am
vorderen Drittel des Epiphallus angeheftet.
Helicella emmae P a l la ry, 1898. Taf. 1, f. 4 a, b.
(= Helix heynemanni K o b ., 1883, non P f e if f e r , 1868, Ic . II, 4, 541).
Es stand mir leider nur ein eingetrocknetes Tier von Tetuan (leg. P allary) zur Verfügung,
von dem ich nur die Mundteile und den Pfeil präparieren konnte; am Genital-
apparat ließ sich nur das Vorhandensein eines kurzen, pfriemenförmigen Flagellums feststellen.
Der schlanke, leicht gebogene Pfeil von 2,43 mm Länge ist dem von Hel. unif asciata
sehr ähnlich. Der dunkel hornbraune, stark gebogene Kiefer hat 10 deutlich ausgeprägte,
ziemlich breite Leisten, die beide Ränder überragen. Ich glaube nicht zu irren, wenn ich
die Schnecke dem Subgenus Candidula zuteile.
Subgenus Cernuella S c h l ü t e r , 1838. Typ. Hel. virgata D a Co s ta .
Cernuella S c h l ü t e r , Kurzes syst. Verzeichn., 1838, S. 6.
Syn. Heliomanes Mo q u in -Ta n d o n , 1855 — Xerolauta Mt r o s ., Xerolaeta Mt r o s .,
Xerovaria Mt r o s . (pars), Xeromoesta Mt r o s . (pars), 1892.
Bei zwei Arten {Hel. subprofuga und virgata) konnte D eg n er (1927, S. 69 u. 74) feststellen,
daß der Penisnerv aus dem Pedalganglion austritt. Sonst habe ich meiner früher
gegebenen Beschreibung (1926 a, S. 120) nichts hinzuzufügen.
Helicella virgata d a Co s ta . Taf. 1, f. 5 a, b.
A n a t o m i e : A. S c hm id t (1855, S. 30, Taf. 6, f. 40) — Mo q u in -Ta n d o n (1855,
S. 265, Taf. 19, f. 21 [Kiefer]) — N ew to n (1868, S. 26—31, Taf. 5, f. 11) — A s iif o r d
(1883/85, S. 111, Taf. 3, f. 11—17) — B ra n c s ik (1891, Taf. 2, f. 9) — Sc h u b e r th (1892,
S. 57, Taf. 6, f. 4—6) — B ow e l l (1909, S. 384 [Radula]) — S tu ra n y & W a g n e r (1914,
S. 35, Taf. 12, f. 67 a—e) — T ay lo r (Monograph, 1921, p a rt 24, S. 145, Abb. 219—237)
— D e g n e r (1927, S. 74) — Ge rm a in (1930, S. 301, Abb. 232).
Von dieser überaus polymorphen Art kennt T aylor mehr als 150 benannte Varietäten,
die nach dem Gehäuse unterschieden wurden; aber auch in anatomischer Hinsicht
bieten die Formen verschiedener Provenienz kein einheitliches Bild. Der Pfeilsack zeigt
meist eine mehr oder weniger deutliche Tendenz zur Zweiteilung, enthält aber immer nur
e i n e n Pfeil von charakteristischer Form, mit durch häutige Anhänge verbreiterter Spitze
(Ta y lo r , 1. c., Abb. 229—231). Bei den großen Exemplaren von Mittel- und Süditalien,
die K o b e l t als Hel. peninsularis Mt r o s . unterscheiden zu müssen glaubte, fiel mir immer
die üppige Entwicklung der Glandulae mucosae auf, die in vier reich verzweigten Büscheln
auf treten; ich zählte zuweilen zwischen 70 und 80 Zweige. Einen solchen Büschel
habe ich abgebildet (Fig. 5 b) nach einem Tiere von Taormina in Sizilien (leg. R en sc h ),
dessen Gehäuse einen gr. Durchm. von 29,5 mm hatte; Fig. 5 a zeigt zum Vergleich die
viel schwächer ausgebildeten Glandulae eines mittelgroßen Exemplars von Nizza (leg.
CAZIOT) mit insgesamt 20 Zweigen. Übrigens teile ich vollkommen Deg n er s Meinung, daß
die Abtrennung der H. peninsularis als besondere A rt sich schwerlich rechtfertigen läßt.
Ich habe variabilis-Formen von folgenden Orten untersucht: Ponticelli bei Neapel
(leg. WüLLE), Cassino, Prov. Caserta (ipse legi), Lauria und Castrovillari in Kalabrien
(leg. K o b e l t ), Taormina (leg. R en sc h ), Palermo (leg. B e l t r a n i), Nizza (leg. Ca z io t ), Pta.
de Cabra, Prov. Tarragona (leg. B o f il l ), von mehreren Lokalitäten auf Mallorka (leg.