Die Zugehörigkeit der Art zu Xeropicta hat mich überrascht; nach dem Gehäuse
allein würde ich sie der Gruppe Candidu'a zugeteilt haben.
Helicella larnacensis K o b . Taf. 6, f. 52 a d.
Ich untersuchte drei Tiere von Larnaca, mitgeteilt vom Museum Senclcenberg. Die
Gehäuse waren von sehr verschiedener Gröfie, und variierten von 12: 8,5 mm bei 5 A
Umgängen bis 8 :5 mm, mit iVs Umgängen, doch war auch das kleinste Tier geschlechtlich
so weit entwickelt, daß sich die systematische Zugehörigkeit zu Xeropicta unschwer
feststellen ließ. Die nachstehenden Angaben beziehen sieh auf das größte Stuck.
T i e r : Kopf und Nacken schwarzgrau, Seiten heller, Sohle weißlich. Pericard 4, Niere
7 mm lang, ihre Spitze fast 10 mm vom Mantelrande entfernt.
K i e f e r horngelb, ziemlich stark gebogen; die Zahl der Leisten ließ sich.nicht sicher
feststellen, da sie teilweise nur schwach ansgebildet waren.
G e n i t a l i e n : Eiweißdrüse und Ovispermatodnct dunkelgrau. Der schlanke 11 mm
lange Blasenstiel träg t eine ovale Bursa. Glandulae mucosae 8 zylindrische Zweige von
4 mm Länge; das dünne Flagellum 4, der zylindrische Epiphallus 12, der spindelförmige
Penis 4 mm lang. Pfeile kurz, gedrungen, leicht gebogen, 0,7 mm lang, mit deutlich abgegrenzter
Krone. Im Penis eine 1,5—2 mm lange, glatte, ovale, vorn zugespitzte Glans.
Helicella krynickii (An d r z .) K r y n . Taf. 6, f. 48 a—c.
Ich untersuchte drei Tiere von Gagry im Kaukasus (leg. K o s e n ) und eins von Achto-
pol in Südost-Bulgarien (leg. B u r e s c h ) mit dem Ergebnis, daß leider beim Subgenus
Xeropicta die Anatomie nur sehr wenig für die Artunterscheidung leistet, und daß wir
uns hier vorzugsweise auf testaceologische Merkmale stützen müssen, wenn wir die auch
im Gehäuse sehr ähnlichen Formen als verschiedene Arten trennen wollen. Das einzige
anscheinend konstante Unterscheidungsmerkmal liegt in der Länge des Flagellums, die,
so weit meine Erfahrungen reichen, bei Hel. gyroides und derbentina nie 2 mm überschreitet,
während bei den übrigen Formen (joppensis, vestalis, krynickn, bargesiama,
cyparissias, larnacensis) normal entwickelte Tiere in der Kegel ein 4— 6 mm langes Fla-
gellum haben.
Gen u s Cochticella FÉR. T y p . Hel. conoidea D r a p .
Cochlicella F éru s sa c , Tabl. syst. Limaçons, 1821, Jan r. ed. S. 56, Ju n i ed. S. 52.
Syn.: Longaeva Me g ., 1828 — Elismia (Lea c h ) T u r t o n , 1831 (Elisma, err. typogr.)
— Xeroacuta Mo n t e r o sa to , 1892.
Die früher gegebene Beschreibung (1926a, S. 136) war auf Cochl. acuta Mü l l , zu-
gesehnitten, und diese A rt nahm ich nach K obelts Vorgang als Typus des Genus an. Diese
Typenwahl wird aber hinfällig, da Gray schon 1847 Hel. conoidea DRAP, als Typus bestimmt
hatte. Über die Anatomie dieser typischen Art sind wir auch jetzt nur sehr mangelhaft
unterrichtet, so daß sich das Genus Cochlicella noch nicht sicher definieren läßt. Daß
Mo q u in -Ta n d o n s Angaben über Hel. ventricosa D r a p , unrichtig und irreführend sind,
kann ich jetzt nachweisen, da ich Gelegenheit fand, diese Art zu untersuchen.
Cochlicella acuta M ü l l .
An a t omi e : A. SC H M ID T (1855, S. 41, Taf. 10, f. 78) — M O Q U IN -T A N D O N (1855,
Taf. 20, f. 27—31) — V . IH E R IN G (1892, S. 440, Taf. 19, f. 16) — Moss & P A U L D E N (1893,
S. 75—79) — O VERTON (1903, S. 126—128, Abb. 1—4) — BOW E L L (1909, S. 384 [Radula])
— S t ü r a n y & W a g n e r (1914, S. 39, Taf. 13, f. 71) — R z y m o w s k a (1914, S. 277—319,
Taf. 8, 9) — G e r m a i n (1930, S. 318, Abb. 236).
Cochlicella ventricosa D r a p . Taf. 6, f. 53 a, b.
An a t omi e : M o q u i n -T a n d o n (1855, Taf. 20, f. 21—24) — O d h n e r (1931, S 80,
Abb. 30 D, 33 0 n. 35).
O d h n e r gibt Abbildungen der Mundteile und des Retractorensystems, und hebt mit
Recht hervor, daß M o q u i n -T a n d o n s Darstellung der Genitalien verfehlt ist, da er
einen tatsächlich nicht vorhandenen zweiteiligen Pfeilsack abbildet. Ich untersuchte drei
Tiere von Gran Canaria (leg. P f e i f f e r ) . Am Atrium sitzt, dem Penis gegenüber, eine
spindelförmige 1,5— 2 mm lange Appendicula, die an ihrem knopfartig verdickten hinteren
Ende eine Anzahl einfache oder gegabelte dünne Blindschläuche (Glandulae mucosae ?)
trägt; ich zählte 4— 6 Zweige. Die mäßig lang gestielte „schubförmige“ Bursa ist in ihrer
Form der von C. acuta ähnlich. Penis spindelförmig; der Epiphallus, an dessen vorderstem
Ende der Retractor angeheftet ist, läuft in ein winziges spitzes Flageilum aus.
Cochlicella conoidea D r a p .
An a t omi e : A. S c h m i d t (1855, S. 41, Taf. 10, f. 79) — M o q u i n -T a n d o n (1855,
Taf. 20, f. 18 [Kiefer]).
S c h m i d t s fragmentarische Angaben sind von wenig Belang. Wie weit M o q u i n -T a n d
o n s sehr kurze Beschreibung zutrifft, entzieht sieh meiner Beurteilung.
Genus M o n i l e a r i a Mss. Typ. Hel. phalerata W . B.
M O U S SO N , 1872, S. 39.
G e h ä ü s e ziemlich klein (Durchm. 6—12mm), sehr eng genabelt oder durchbohrt;
gedrückt konisch oder linsenförmig, mit 5— 6 Umgängen, der letzte oft gekielt oder mit
m. o. w. deutlicher Kante.
Wegen der An a t omi e beziehe ich mich auf meine Arbeit über Man. phalerata
(1911c).
V e r b r e i t u n g : Kanarische Inseln.
Monilearia phalerata W. B.
An a t omi e : P. H e s s e (1911c) -i- O d h n e r (1931, S. 82 u. 88, Abb. 38 A, B).
Monilearia lemniscata W. B.
A n a t omi e : O d h n e r (1931, S. 82).
Ich untersuchte vier Tiere von Gran Canaria (leg. P f e if f e r ) und fand, daß die Art
im Bau des Genitalapparats nur durch kräftigere Entwicklung aller Teile sich von M. phalerata
unterscheidet. Ich verzeichne hier einige Maße in Millimetern und setze die bei
phalerata gefundenen in Klammern daneben. Flagellum 4—5(1,5—2), Epiphallns 10—10,5
(4,5—5), Blasenstiel 6—6,5 (3—4,2), Bursa 3—4 (2—3,2), Eiweißdrüse 5 (1,5—2), Ovi-
spermatoduct 11—16 (5,5—8). Der dreiteilige Anhang, der wohl die Glandulae mucosae
vertritt, bestand hier aus 11—15 mm (5—7,5) 1~ ngen dünnen Schläuchen. O d h n e r fand
ihn auch bei M. tumulorum und monilifera dreispaltig (1931, S. 82); man darf also vielleicht
vermuten, daß diese Form der Glandulae für das Genus charakteristisch ist.