für eine Helicide ungewöhnlich langen Uterushals, die kräftig ausgebildeten, vielfach verzweigten
Glandulae mucosae und die bekannte Form des 4 mm langen Pfeils; ich kann
deshalb von einer eingehenden Beschreibung absehen und verweise auf die Abbildung.
Die besonderen Merkmale des Gehäuses halte ich für ausreichend, um die Aufstellung der
Section Tingitana zu rechtfertigen.
Genus Macularia A l b .
In der Iconographie (II, 16, S. 23) besprach ich Mac. niciensis F e r . nach Exemplaren
von Nizza. Vor einiger Zeit fand ich Gelegenheit, auch von der ligurischen Form, die als
subsp. faudensis S u l l i o t t i beschrieben wurde, vier lebende Tiere von San Remo (leg.
A l z o n a ) zu untersuchen, und fand ihre anatomischen Verhältnisse absolut übereinstimmend
mit denen der typischen Art.
Levantina (Assyriella) chanzirensis K o b . T a f. 8, f. 67.
Vom Suhgenus Assyriella habe ich früher (Ic. II, 23, S. 226^—228) drei Species
(dschulfensis, mahanica, bellardii) untersucht; die mir jetzt vorliegende Art ist eine der
größten der Gattung. Ich erhielt durch Herrn P a u l P a l l a r y zwei lebende Tiere von
Alexandrette, von 40 und 42,5 mm Gehäusedurchmesser. Bemerkenswert ist an ihnen das
lange (80 und 113 mm) und nu r leicht gekräuselte Flagellum, das ich bei den ändern untersuchten
Levantinen immer eng korkzieherartig gewunden fand. Die drei Teile des Blasenstiels
maßen 12 : 36 : 59 und 13 : 28 : 77 mm. Die Glandulae mucosae haben auf sehr
kurzem (2 mm) Stiel eine kleine Zahl bis 20 mm langer cylindrischer Zweige; ich fand
deren bei einem Tier 2 und 4, beim ändern 3 und 4. Der 8,6 mm lange Pfeil h a t die für
das Genus charakteristische von A d . S c h m i d t als „nemoralis-Typus“ bezeichnete Form
mit 4 scharfen Schneiden. Das Vas deferens hat fast die gleiche Länge wie der Ovi-
spermatoduct.
Der kräftige kastanienbraune K i e f e r ist 3,24 mm breit, in der Höhe sehr variabel
(1,08 und 1,62 mm) mit 6— 8 gut ausgebideten Leisten besetzt.
Es zeigt sich auch in diesem Falle wieder, daß die anatomischen Verhältnisse bei
der Gattung Levantina recht einförmig sind, so daß wir für die Artunterscheidung uns
vorzugsweise auf die Gehäuse stützen müssen.
Rossmaessleria (?) vondeli P a l l a r y , 1928. Taf. 9, f. 73 a—d.
Herrn P a u l P a l l a r y in Oran verdanke ich ein lebendes Exemplar dieser seltenen
marokkanischen Art; Fundort: Timoulit, südlich von Beni Mellal. Das Gehäuse hat bei
41/& Umgängen die Maße 36,5 : 33,5 :19 mm; seine Mündung war mit einem pergamentartigen
Epiphragma verschlossen.
T i e r : Kopf und Nacken bläulichgrau mit deutlich erkennbarer Nackenleiste; Sohle
weiß. Niere einfarbig bräunlich weiß, Mantel hell gelblichgrau. Von den Nackenlappen ist
der rechte ohrförmig, 9 mm lang, 5 mm breit; der linke erscheint zwar als ein zusammenhängender
ziemlich schmaler Saum, doch ist die sonst übliche Trennung in zwei Stücke
immerhin durch eine flache Einbuchtung angedeutet, wonach man einen 5 mm langen
oberen Teil und einen fast 10 mm langen unteren unterscheiden kann.
K i e f e r halbmondförmig, hell kastanienbraun, 2,2 mm breit, 0,97 mm hoch, mit nur
wenig erhabenen schmalen Leisten, deren Zahl sich nicht genau feststellen läßt, da die
meisten nicht scharf ausgeprägt, sondern nur angedeutet sind. Sie überragen den konkaven
Rand ein wenig, den konvexen fast nicht.
R a d u l a verhältnismäßig kurz und breit, 7 :3,25 mm; Zahnformel:
2—4 r 1 + I + ! + 2 = 4 X 180
Mittelzahn ziemlich schlank, einspitzig; Seitenzähne etwas größer, gleichfalls einspitzig.
Beim 19. Zahn erscheint zuerst eine äußere Nebenspitze, und gleichzeitig beginnt die Ausrand
ung der Hauptspitze, die beim 21. geteilt ist. W eiterhin in zentrifugaler Richtung wird
die Spaltung immer deutlicher, und in der Nähe des Randes spaltet sich zuweilen auch die
Nebenspitze.
G e n i t a l i e n : Die 20 mm lange zungenförmige Eiweißdrüse ist diaphan. weißlich,
ganz ohne Pigment; der kettenartig gewundene Zwittergang 10 mm lang. Am Blasenstiel
war . der Schaft am Grunde ziemlich stark verdickt; die Länge der drei Teile betrug
16:27 :41 mm; die kugelige Bursa hatte 4 mm Durchmesser. Vom Divertikel hatte nur
das vordere Viertel die normale Stärke, während das längere hintere Ende stark geschwollen
und mit einer flockigen braunen Substanz gefüllt war, offenbar den Resten eines bereits
zersetzten Spermatophors.
Der Pfeilsack enthielt einen'7,85 mm langen Pfeil mit 4 Schneiden und schlankem
Hals, vom „nemoralis-Typus“ . Daß alle vier Schneiden scharfe Ränder haben, kann ich
nicht bestimmt behaupten, da der Versuch, einen Querschnitt des Pfeils herzustellen, nicht
ganz nach Wunsch gelang. Glandulae mucosae ziemlich schwach entwickelt, zwei kurz-
gestielte Büschel mit 5 und 6, bis 8 mm langen dünnen zylindrischen Zweigen, an die
Glandulae des Iberus gmltierianus erinnernd, einer Art, die auch im Gehäuse der Marokkanerin
recht ähnlich ist. Die drei früher von mir untersuchten Rossmaesslerien (Ic. II,
23, S, 32—39; tetmnensis, sicanoid.es, sultana) haben kräftiger ausgebildete Drüsen, mit
Spindel- oder keulenförmig verdickten „Fingern“!,ihre Gehäuse zeigen einen m. o. w. deutlichen
Nabelritz, während bei R. vondeli der Nabel vollkommen geschlossen ist. Ich erwähne
das nur nebenbei, ohne diesem Merkmal besondere Wichtigkeit beizumessen. Alle
lbermartem sind bekanntlich im Gehäuse außerordentlich variabel, und wir kennen auch
einen Ib. gualtierianus var. nmbilicata (Ic. II, 15, 2281) mit offenem Nabel.
Am männlichen Genitaltractus hat das glatte dünne Flagellum fast genau die gleiche
■ E l Wie PeniS + m H (2i»23,5 mm). Das Atrium war erfüllt von einer amorphen
weißen Masse, die bei Behandlung mit verdünnter Salzsäure unter Gasentwicklung
aufbrauste, was auf starken Kalkgehalt schließen läßt.
Familia Enidae.
Seit dem Abschluß meiner vor kurzem erschienenen Arbeit über die Systematik der
Enidae (1933) fand ich Gelegenheit, Material von einigen noch nicht untersuchten Arten
zu bekommen, über die ich hier kurz berichte.
Chondrula quinquedentata Me g . T a f. 8, f. 69.
Herrn Rechnungsdirektor A n t . F u ch s in Wien verdanke ich eine Arwnbl Exemplare
von drei dalmatischen Fundorten; eine große Form vom Omblatal bei Ragusa und
von der Insel Meleda, eine wesentlich kleinere von der Insel Lissa. Das Tier ist dem von
Ch. tridens so ähnlich, daß ich mir eine nähere Beschreibung ersparen kann. Aufgefallen
ist mir, namentlich an der Form von Ragusa, die Länge des Blasenstielschaftes. Nach dem