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an einen solchen. Dafür beobachten wir aber, daß der Schädel in der Regio otica eine recht
tiefe Furche anfweist, wodurch auch die Parietalia stark nach unten eingebuchtet erscheinen.
In der Regio otica treten die halbkreisförmigen Kanäle deutlich hervor. Die Pleurocci-
pitalia bilden bei Tier A einen geschlossenen Knoehenring, während bei dem größeren
Schädel B eine ziemlich breite Knorpelzone in der Mitte erhalten bleibt. A n d e r so n hat eine
Deutung der Einzelelemente der Gehörkapsel versucht, der ich nicht in allen Einzelheiten
zustimmen kann. Da diese Frage aber nur durch entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen
entschieden werden kann, verzichte ich auf eine Kritik dieser Deutung und will lediglich
auf sie verweisen. Hervorheben möchte ich noch, daß der hintere Rand der Regio otica
wohjgerundet ist und keine Paroecipitalecken aufweist. Ferner ist festzustellen, daß der
hintere äußere Rand der Gehörblasen bei dem Schädel B weniger divergiert als bei den
Schädeln A und C.
In der Ansicht der Schädel von unten stimmen die mir vorliegenden ziemlich überein.
Bei dem Schädel B ist das Oavum intermaxillare kleiner und die Zahnreihen der Vomeres
berühren sich mehr als bei dem von B olkay beschriebenen Tier. Auch die Zahnreihen
haben einen etwas abweichenden Verlauf, worauf jedoch systematisch wenig W ert zu legen
ist (H e r r e 1932). Die seitlichen R änder des breiten Os parabasale verlaufen beim Schädel B
im caudalen Teil ziemlich parallel. Am Quadratum sind nach vorn gerichtete hackenförmige
Fortsätze bemerkenswert. R ie s e hat diese als für Tylototriton charakteristisch erachtet.
Dies ist aber nicht der Fall, da - j|w ie ich noch zeigen werde — solche Fortsätze auch bei
Salamandra salamandra vorhanden sind.
Die Betrachtung des Urodelenschädels ist ja im allgemeinen nur in der Ober- und
Unteransicht vorgenommen worden und nur selten findet man eine eingehende Betrachtung
der Seiten- und Hinteransicht. Ich habe jedoch bereits früher zeigen können, daß gerade in
diesen Ansichten bemerkenswerte Unterschiede oft deutlicher vor Augen treten als in der
Dorsal- und Ventralansicht. Schädel A weist folgendes seitliches Bild auf (Abb. 20 C): Vorn
steigt der Schädel fast senkrecht an, biegt sodann scharf um zur Bedachung der Regio ol-
factoria. Nun steigt die ProfilliniSigleiehmäßig leicht nach hinten an; dies Bild wird durch
die Form der Knochenwülste des Schläfenbogens bedingt. Am Ende der Tympanica erreichen
diese Knoehenmassen ihre größte Höhe, sodann fallen sie steil nach hinten ab. Der
nach unten gerichtete Fortsatz des Tympanieum erscheint spitz ausgezogen und den Qua-
drata aufgelagert, welche hakenförmige Fortsätze deutlich hervortreten lassen. Das Hirnschädelrohr
w ird durch den Sehläfenbogen verdeckt. In der Regio otica bemerkt man hinter
dem Tympanieum die hintere Rundung der Gehörblasen. Die ovalen Fenster sind schräg
nach hinten und unten gerichtet.
Ganz anders der Schädel B! Der Bau der Regio olfactoria stimmt vorn mit dem Schädel
A so ziemlich überein; doch beim Übergang zur Regio optica zeigt sich, daß der Schlafenbogen
zunächst ziemlich aufgewölbt ist, dann aber nach hinten zu abfällt und in seinem
hinteren Teil recht niedrig ist, so daß das Hirnschädelrohr sichtbar wird. Von starken
Knochenwülsten über dem Tympanieum ist kaum etwas zu bemerken. Der nach unten gerichtete
Fortsatz des Tympanieum ist ziemlich breit, der cäudale Teil der Gehörblasen erscheint
länglicher und das ovale Fenster mehr nach auswärts gerichtet. Ein Vergleich der
Abb. 2:2 C mit BolkaYs Abbildungen zeigt die Unterschiede auf das Anschaulichste.
Noch auffälliger sind die Unterschiede in der Schädelansicht von hinten. Bei Schädel A
erscheint das Hirnschädelrohr stark aufgewölbt über der Regio otica, die Schläfenbögen
sind stark gewölbt sichtbar, und auf der Dorsalseite des Schädels steigt die Regio otica seit