anatomischen Befund ließe sich gegen eine Vereinigung mit Ch. tridens nicht viel einwenden;
die Gehäuseunterschiede scheinen mir aber ausreichend, um eine artliche Trennung
zu rechtfertigen.
Jaminia nucifraga P f r . T a f. 8, f. 70 a— e.
Es standen mir zwei in Alkohol konservierte Exemplare von Larnaca zur Verfügung,
mitgeteilt vom Senekenberg-Museum in Frankfurt.
T i e r : Kopf und Rücken hellgrau, Seiten, Fußende und Sohle weißlich. Mantel auf
hellgrauem Grunde weiß gefleckt, am vorderen Ende auch spärliche schwarze Punktflecken;
die weiße Fleckenzeichnung erstreckt sich auch auf die Mitteldarmdrüse bis zu den obersten
Windungen.
G e n i t a l i e n : Eiweißdrüse gelbliehweiß, am hinteren Ende leicht eingebuchtet. Bursa
länglich-oval, Blasenkanal dünn, Divertikel von mäßiger Länge, keulenförmig verdickt;
hei einem der beiden Tiere enthielt es einen 5 mm langen wurmförmigen Spermatophor,
glatt, ohne Zacken. Vom vorderen Ende des Penis zweigt sich die Appendix ah, die aus den
üblichen drei Abschnitten besteht; der mittlere keulenförmige ist der kürzeste. Ob die
beiden Retractoren sich am distalen Ende vereinigen, konnte ich nicht feststellen. Der
Epiphallus hatte hei einem der Tiere kurz vor dem Ansatz des Vas deferens ein kleines
Caecum (Fig. 70h).
Jaminia parreyssi P f r . T a f. 8, f. 71.
Von der kleinen Form, die W e s t e r l u n d als var. fraudulenta beschrieben hat, erhielt
ich vom Museum Senckenberg zwei in Alkohol konservierte Tiere von Limassol; eins davon
hatte, hei vollständig ausgebildetem Gehäuse, noch ganz unentwickelte Genitalien.
Das T i e r ist im Äußeren und im Bau des Geschlechtsapparats kaum von J. nucifraga
zu unterscheiden. Der Epiphallus ist am hinteren Ende rundlich verdickt und trägt
dort ein winziges Caecum.
Ob J. nucifraga und parreyssi der Section Multidentula L i n d h . zugeteilt werden
können, muß vorläufig zweifelhaft bleiben, da wir über die Anatomie des Génus Jaminia
noch allzu wenig wissen. Die früher (1933, S. 162:—166) besprochenen drei syrischen Spe-
cies (J . pupoides, saulcyi und septemdentata) haben keine Einbuchtung der Eiweißdrüse
und am Blasenstiel ein viel längeres Divertikel; die marmorartige Fleckenzeichnung des
Mantels haben sie mit den beiden cyprischen Arten gemeinsam.
Petraeus labrosus Ol. Taf. 9, f. 78 a, b.
A n a t omi e : Ad. S c h m i d t (1855, S. 41, Taf. 10, f. 76, 77).
Ich untersuchte fünf lebende Tiere vom Dschebel Akka in Nordsyrien (leg. P a l l a r t ) .
T i e r : Kopf und Rücken hellgrau, Sohle gelblich weiß mit grauen Rändern; Mantel
schwarzbraun gefleckt auf hellem Grunde, doch war bei zwei Exemplaren die Fleckenzeichnung
ziemlich undeutlich und verwaschen. Von den Nackenlappen ist der rechte
klein, dreieckig; der linke obere erscheint als 4 mm langes Läppchen mit gelöstem Zipfel,
der untere weit davon entfernt, halbmondförmig, auf die rechte Seite gerückt. Auf den
oberen Windungen ist der bekannte weiße Belag nur mäßig stark, zuweilen durch eine
helle Äderung ersetzt. Das Pericard ist 8, die Niere 45 mm lang, ihre Spitze 8—9 mm
vom Mantelrande entfernt.
K i e f e r flach halbmondförmig, schmal, aus eng aneinanderliegenden Plättchen zusammengesetzt,
Breite 1,6—1,9, Höhe 0,32—0,38 mm.
R a d u l a 6,5 mm lang, 2,4—2,7 mm breit; ich zählte 191 Querreihen, 52—56 Zähne
in der Halbreihe. Mittelzahn dreispitzig, mit großer Hauptspitze und zwei kleinen Nebenspitzen,
Seitenzähne zweispitzig; die kleine äußere Nebenspitze nimmt in zentrifugaler
Richtung allmählich an Größe zu. Vom 18. Zahn ab tritt zuweilen eine zweite Nebenspitze
auf; eine Spaltung der Hauptspitze findet nicht statt.
Ge n i t a l i e n : Die Eiweißdrüse fand ich immer deutlich eingebuchtet; am hinteren
Drittel des Zwittergangs fehlte nie das übliche Haufwerk von Blindsäckchen. Bei A d .
S c h m i d t s Abbildung sind am Blasenstiel der Schaft und das Divertikel von annähernd
gleicher Länge; ich fand immer den Schaft wesentlich länger. Die drei Teile des Blasenstiels
variierten ziemlich stark in der Ausbildung; bei den fünf untersuchten Tieren stellte
ich als extreme Maße fest 14,5 :5:9 und 22:6:10 mm. Die Appendix zweigt sich meist
vom vorderen Ende des Penis oder vom Atrium ah. Der Retractor entspringt am Diaphragma
als einfaches Muskelband; nach einem Verlauf von 2—5 mm spaltet er sich in
zwei Arme, von denen in der Regel der breitere zur Appendix, der schwächere zum Penis
geht. Von den drei Abschnitten der Appendix ist der mittlere der kürzeste; sie variieren
zwischen 10 : 3,5 : 21 und 14 :6 :37 mm.
Petraeus (Pene) dispistus B g t . var. auriculata P a l l a r y . Taf. 8, f.72a,b.
Von Herrn P a u l P a l l a r t erhielt ich vier lebende Tiere vom Dschebel Akka in Nordsyrien,
von denen eins noch nicht geschlechtsreif war.
T i e r : Kopf und Rücken grau, Seiten und Fußende heller, Sohle weißlich. Mantel
einfarbig grau; die oberen Windungen ohne weißen Belag, nu r mit einigen weißen Adern.
K i e f e r 1,08 mm breit, 0,32 mm hoch, hufeisenförmig, hell gelblich, deutlich senkrecht
gestreift, in der Mitte kaum merklich vorspringend.
R a d u l a mit 147 Quergliedern, 43 Zähne in der Halhreihe. Mittelzahn breit, dreispitzig,
Seitenzähne zweispitzig, etwas größer und schlanker als der mittlere. Später tritt
eine zweite Nehenspitze hinzu, in der Nähe des Randes oft auch eine dritte; die Hauptspitze
bleibt ungeteilt.
G e n i t a l i e n : Eiweißdrüse graugelb, am hinteren Ende schwach eingebuchtet. Am
Ovispermatoduct der Uterus nicht gefaltet; Prostata grau. Blasenstielschaft ziemlich lang,
gekräuselt; das Divertikel zuweilen am Ende etwas geschwollen. Der Penis ha t am hinteren
Ende ein etwa 1 mm langes Caecum; das schlanke Flageilum, meist an der Spitze
leicht verdickt, ist so lang wie Penis + Epiphallus. Die Appendix zweigt sich weit vorn
vom Penis ab; ihr mittlerer Abschnitt ist der kürzeste. Die beiden Retractoren entspringen
am Diaphragma dicht neben einander; der zur Appendix gehende ist meist etwas breiter
als der Penisretraetor.