frei von Wachsdrüsen, die Seitenkanten der Drüsenplatten werden von starken Chitinleisten
gerahmt, an die Hinterkante der zweiten Platte schließt sich ein schmales Sklerit-
band SB an, andere Sklerite gibt es auch im Bereich des 7. Segments nicht.
f) Der schwachen Sklerotisierung entspricht eine schwache Muskelversorgung der
Segmente 3—7.
a) Dorsale Längsmuskeln sind nur im Bereich der Segmente 5—7 entwickelt, ihre
Verteilung und Stärke ergibt sich aus Tafelabb. 34 (Vadlm, V la d lm , V lla dlm).
ß) An ventralen Längsmuskeln gibt es ein P a a r von in sich undeutlich zweigeteilten
Zügen, die, wie Tafelabb. 18 d zeigt, nur an der Grenze zwischen dem 4. und 5., und dem
6. und 7. Segment eine Unterbrechung erfahren. Illa v lm i und IV a v lm bilden also ebenso
einen ununterbrochenen Zug wie Va vlm und V la v lm . Im dritten Segment findet sich noch
ein vom Hinterrand des zweiten Sternums nach dem Vor der r and der ersten Wachsdrüsenplatte
ziehender Muskel, der vermutlich als ein seitlicher ventraler Längsmuskel betrachtet
werden muß und als l i l a vlm?. bezeichnet wird (Tafelabb. 18 e).
y) An Dorsoventralmuskeln konnte nur ein ganz schwacher Zug im 7. Segment aufgefunden
werden (VHadvm, Tafelabb. 18 d).
g) Vom 8. Hinterleibsring ab lassen sich die Grenzen der Segmente nicht mehr mit
Sicherheit angeben. Auf der Kückenseite enthält das polsterartig nach hinten vorspringende
Membrankissen, das in der Mitte die in Tafelabb. 18 a und c kenntliche ovoide
Skleritplatte (TVIII_X) samt dem Afterapparat trägt, ohne Zweifel die Werte der Terga
vom 8. Tergum ab. Da aber die einzigen in diesem Bereich enthaltenen Muskeln, die Muskeln
des Afterapparates (Tafelabb. 21 und 34), den Eindruck eines einzigen Längsmuskelzugs
machen (sie sind ohne Zweifel von typischen dorsalen Längsmuskeln abgeleitet), da
ferner schon bei der Larve dieser Teil der Tergalregion gleich entwickelt ist und da bei
beiden keine Spur einer segmentalen Gliederung in diesem Bereich zu erkennen ist, ist eine
weitere morphologische Analyse unmöglich. Sicher ist nur so viel, daß erhebliche Reduktionen
wenigstens am 10. und 11. Segment (vermutlich aber auch am 9. Segment, s. unten
S. 41) stattgefunden haben, die bei den Zikaden noch deutlich als Analkegel entwickelt
sind, bei unserem Objekt aber offenbar mit in dem einheitlichen, flachen, in Tafelabb. 18 c
mit TVI1I_X bezeichneten Sklerit enthalten sind, in dessen membranösem Ausschnitt der
Afterapparat sitzt (s. S. 40). Die Einebnung des Analkegels ist eine Eigenschaft, die die
Aleurodinen (auch die d1) mit den 2 der Psyllinen teilen. Ich glaube aber die Tatsache,
daß bei den Psyllinen-2 die Einebnung viel weiter geht (der After ist eine einfache Öffnung)
und daß bei den Psyllinen-d’1 ein typischer Analkegel erhalten bleibt, dahin deuten
zu dürfen, daß hier ein Fall konvergenter Entwicklung vorliegt.
Sehr schwierig ist auch die Deutung der ventralen Teile der hintersten Segmente,
die sich an der Bildung des Legeapparates beteiligen. Die Grenze des 8. Sternums ist
(Tafelabb. 18 d) noch mit einiger Sicherheit am Verlauf der ventralen Längsmuskeln
V illa vlm zu erkennen. Diese reichen über den vorderen membranösen Teil des 8. Sternums
weg bis auf ein Sklerit, das die Ventralseite und die Lateralflächen der Basis des
Legehohrers bedeckt und das zweifellos auch noch Teile des 9. Sternums enthält. Dicht
vor ihm liegt an den Seiten ein Stigmenpaar (Stg4), dessen segmentale Zugehörigkeit
nicht ganz klar ist. Wahrscheinlich gehört es zum 8. Abdominalring.
h) Außer den oben schon genannten ventralen Längsmuskeln V illa vlm sind noch
zwei schwache Dorsoventralmuskeln im 8. Segment festzustellen (Tafelabb. 18 d, V illa
dvm). Die Muskeln des Afterapparates und des Legebohrers werden im folgenden beschriehen.
2. Die weiblichen Genitalanhänge (Legeapparat).
Am Aufbau des Legeapparates (Entwicklung s. W e b e r 1934), sind drei Anhänge des
8. und 9. Segments beteiligt. Die beiden vorderen (ventralen) bilden ein Paar, der hintere
(dorsale) ist unpaar. Zusammen bilden sie den spitz kegelförmigen, als Legebohrer a rbeitenden
Apparat, der topographisch als das Hinterende des Abdomens erscheint. Ventral
liegt an der Basis dieses Bohrers das bereits oben erwähnte Sklerit, das in Tafelabb. 18 a
mit Stvixi+ix bezeichnet ist und das an den Seiten bis zum Rücken emporreicht. Auf der
Dorsalseite schließt sich an die Basen der drei Anhänge ein System gegeneinander verschiebbarer
Chitinstreben an, das vermöge einer kräftigen Muskulatur die Bewegungen
des Legebohrers vermittelt. In der Ruhe wird der Legebohrer dorsalwärts umgeklappt
(Tafelabb. 19a), in der folgenden Beschreibung ist er aber nach hinten ausgestreckt
gedacht (Textabb. 6 c).
Der o r t h o p t e r o i d e L e g e a p p a r a t , von dem der Legebohrer der Aleurodinen
und der Hemipteren überhaupt abzuleiten ist, ist vor kurzem von S n o d g ra s s (1933) einer
eingehenden morphologischen Analyse unterzogen worden. Dabei h a t auch der Legebohrer
der Heteropteren und der Cicadinen samt seiner Muskulatur eine ausreichende Würdigung
gefunden. Als Vergleichsgrundlage wählen wir ein verallgemeinertes Schema des
Textabb. 6. Zur Morphologie des Legeapparates, a) Schematische Seitenansicht des orthopteroiden Grundtyps n. Snod-
gbass. b) Schema des Legeapparates der Zikaden, n. Snodgrass kombiniert und vereinfacht, c) Stark vereinfachtes Schema
des Legeapparates der Aleurodinen. Römische Zahlen-Nummern der Abdominalsegmente, AnK-Analkegel, G-Gonapo-
physe, Ling-Lingula, Op-Operculum, V-Valvula, Vlf-Valvifer, 1., 2., 3-Muskeln.
Legeapparats- der Jassiden (TextabK 6 b), der dem Schema, das S n o d g r a s s für den orthopteroiden
Legeapparat aufgestellt hat (Textabb. 6 a), fasÄvollkommen entspricht: Der
typische Legebohrer besteht ans drei Paaren von Anhängen, den Gonapophysen, deren
erstes zum 8. Segment gehört, während die beiden hinteren Paare dem 9. Segment angehören.
In meinem Lehrbuch der Entomologie habe ich gezeigt, daß höchstens das hintere
laterale P a a r Gl^ als Best eines abdominalen Extremitätenpaares zu betrachten ist, währ
rend die freien Teile des vorderen (Gvttt) und des hinteren medialen Gonapophysenpaares-
(GmIX) als sekundäre Bildungen zu betrachten sind. Die Frage, ob die basalen Teile von
GT1U und Gm^ als abgegliederte Teile der zugehörigen Sterna oder als Beste von Coxiten,