kleine Stückchen, das aus jeder Leber für histologische Untersuchungen exzidiert worden war, wurde hierbei nicht mit
in Rechnung gesetzt.)
Der Magen und die 3 Dünndarmstücke wurden aufgeschnitten und vom oberen Teil des Duodenum, der in den ersten
Stunden die meisten Larven enthielt, ein Stück fixiert und histologisch untersucht. Der Inhalt der Abschnitte wurde mit
Kochsalzlösung herausgespült und durch wiederholtes Auswaschen von trübenden Bestandteilen gereinigt. Dann wurde noch
die Schleimhaut oberflächlich abgekratzt und die gewonnene Masse mit NaCl-Lösung aufgeschwemmt und ebenso gereinigt.
Die gründliche Durchmusterung all dieser Darmsubstauzen war äußerst zeitraubend und beschäftigte in jedem Experimente
3 Untersucher ca. 2 Tage lang.
Die Gesamtzahl der wiedergefundenen Larven betrug im 2 lA -Stunden-Versuch 60%, der verfütterten Larvenmenge,
sie sank dann allmählich ab bis auf 28,6% beim 20-Stunden-Versuch. Von der vermutlichen Ursache dieser Abnahme wird
noch die Rede sein.
Bevor ich auf die einzelnen Versuche zu sprechen komme, nehme ich einige fü r alle
Experimente gemeinsame Ergebnisse vorweg. Niemals habe ich Larven im P f ortader blute
und in den Ausspülungen der Leibeshöhle angetroffen. Sie fehlten auch auf allen Schnittserien
im Innern der Darmwand sowie im Parenchym und in den Gefäßen der Leber.
F ü r e i ne Wa n d e r u n g a u f dem B l u t w e g e o d e r d u r c h di e P e r i t o n e a l h
ö h l e s i n d a l s o v o n v o r n h e r e i n k e i n e A n h a l t s p u n k t e gegeben.
2 V2 S t u n d e n n a c h d e r F ü t t e r u n g befinden sich noch 35%' aller wiedergefundenen
Larven im Magen. 29 dieser Larven stecken noch in der inneren Cystenhülle, 11 sind
bereits ausgeschlüpft. Ich habe schon auf S. 63 darauf hingewiesen, daß dieser Befund
freier Larven im Magen höchstwahrscheinlich auf einem Versuchsfehler beruht, der offenbar
durch Übertritt von Duodenalinhalt in den Magen hervorgerufen worden ist. Die
Cysten liegen größtenteils frei im Magen und haben bereits ihre bindegewebige Kapsel
eingebüßt. Nur wenige sitzen noch im Fischgewebe. Das Duodenum enthält 43%', also die
Hauptmasse aller Larven. Sämtliche sind ausgeschlüpft. Die Excystierung ist offenbar
unmittelbar nach dem Passieren des Pylorus erfolgt. Ein kleiner Teil der Larven
(14,1%) ist über das Duodenum hinaus in die obere und untere Hälfte des übrigen
Dünndarms gelangt. In die unteren Gallenwege sind erst spärliche Larven eingedrungen,
insgesamt 7%. Der D. choledochus enthält 2,6%, die Gallenblase mit dem D. cysticus 3,5%
und der D. hepaticus mit seinen freien Ästen 0,9%. Die Leber ist noch ganz frei von P a ra siten,
auch der histologische Befund ist negativ.
5 S t u n d e n n a c h d e r F ü t t e r u n g ha t sich das Bild in verschiedener Hinsicht
geändert. Der Magen enthält jetzt keine Larven und Nahrungsreste mehr. Die unteren
Gallengänge sind doppelt so stark befallen als nach 2 V2 Stunden und durch das Verfahren
der Anreicherung der Larven aus dem Lebergewebe konnten zum ersten Male
einige Larven (4,4%) nachgewiesen werden. Auch auf den Leberschnitten findet sich ein
junger Opisthorchis im Lumen eines Gallenganges (T. VII, Abb. 37). Die Hauptmasse der
Larven ist immer noch im Duodenum zu finden (74,8%), während auf den übrigen Dünndarm
nur 6,4% entfallen.
10 S t u n d e n nach Beginn des Versuches ist die Besiedelung des Dünndarmes plötzlich
stark zurückgegangen. Das Duodenum enthält nur noch 19,7%' der Larven; dafür
findet sich die Hauptmasse der Parasiten jetzt in den unteren Gallen wegen (im D. choledochus
16,6%, in der Gallenblase 11,6%■ und im D. hepaticus 13,6%). Auf einer Schnittserie
durch ein Stück des oberen Duodenums befindet sich eine Opisthorchis-Ti&rve zwischen den
Schleimhautfalten des die Darm wand durchbrechenden Endstückes des D. choledochus.
Auch die Besiedelung der Leber hat inzwischen zugenommen. Sie beträgt schon 35,3%.
2 Exemplare lassen sich histologisch in den Gallengängen der Leber nach weisen.
E r g e b n i s s e : Die Kesultate der vier Versuche sind ausführlich in T a b e l l e 1
zusammengestellt.
T a b e l l e 1.
Untersuchung nach:
2%. Stunden 5 Stunden 10 Stunden 20 Stunden
Zahl der verfütterten Cysten ca. 190 ca. 1100 “ ca. 580 ca. 580
Gesamtzahl und Prozentsatz der wiedergefundenen
Larven (letzterer bezogen auf die Zahl
der verfütterten)
114
(60,0%)
452
(41,1%)
198
(34,1%)
166
(28,6%)
a §
Magen 40*)
35,1%
- - .
-'5S 0p Duodenum (15 cm) 50 338 39 4 S3
4) 60 43,7% 74,8% 19,7%, 2,4%
0 ’S
'S
fl 0> übriger
obere Hälfte 10
8,8%.
26
5,8%
4
2,2 %
■ ■
t * Dünndarm
untere Hälfte 6 3 2
hJ cf 5,3% 0,6% 1,0%,
ogetroffej
Gesamt
Larven:
Ductus choledochus 3
2,6%
28
6,2%
33
16,6%
14
8,4%
Ö ^ Gallenblase mit D. cysticus 4 33 23 27
s a 3,5% 7,3% 11,6% 163%
O §
D. hepaticus und seine Äste bis 1 4 27 17
1 1
zum Eintritt in die Leber 0,9% 0,9% 13,6% 10,2%
a
Leber K B P S 20 70 104
-S «
4,4%. 35,3% 62,6%.
►2 £ Pfortaderblut K 9 I
Bauchhöhle — n ü | | - .
Leber _ 1 Larve in einem 2 Larven in einem 1 Larve in einem
Histologischer
Gallengang.
Parenchym frei.
Gallengang.
Parenchym frei.
Gallengang.
Parenchym frei.
Parasitenbefund Wand d. Duodenums _ 1
(1 Larve im intest.
Endstück des
D. choledochus.)
'*§ Von diesen 40 Larven waren 11 ausgeschlüpft, 29 noch von der inneren Cystenhülle umkleidet. Alle übrigen in der
Tabelle angeführten Larven waren ausgeschlüpft.