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geschwiire gesagt haben, und (rennt sehr besUmml die enlzüiidÜdten und (>T)liüsen Krankhcllen in zwei
ciilgegengeselzle Classen.
De r Paser s lof f erhebt sich niemals bemerkenswerlii über die normale Menge, behält diese ziemlicli
(»rt, iiilit oft unler diese, und zwar entspricht die Verminderung der Fibrine der Steigerung der Kranl i -
licil, die man nicht der Diät nnd dem Aderlass allein zuschreiben kann, da sie mit der Besserung, che
eine reicJiiichere Nahrung genommen ist, wieder znuimint. Während in d e n En (Zü n d u n g e n die Kügelchcn
eine Tendenz abzunehmen haben, nehmen im Typhus die Blufkügelchcn an Zahl zu und ZAvar sciion im
Anfang der Krankheit. Diese Vermehrung der Kügelchen fliidet jedoch nicht immer Stat t . Das Maxiuuim
der BUitkiigeldieii im ersten Aderlass war nach A. uiid G. 1 4 9 , 6 , das Älinimuui Ccliloro lisch es xMädchen)
77/1. Da s Maximum des FaserslolT 3 , 8 , das Minimum 0 , 9 . Bei entzündiicher Complicalion 5,1. Die
Vermehnuig der Blulkiigelchen gibt auch R e n z i an. P o p p fand als liöchsten Faserstoirgehall 5 , 0 , als
niedrigsten 1 , 7 1 5 , mittlem 3 , 3 3 6 ; als höchsten Gehalt au Blulkürpeni 1 3 3 , 8 1 5 , als niedrio-sten 92,-113,
mittlem 1 1 3 , 7 0 6 .
Die von B e c q u e r e l und K o d i e r erhaltenen Resultale sind ganz verschieden. Die Kügelchen
können im Anfange normal bleiben, nehmen aber später constant ab und zwar im Verhältniss zur Kr ankhe
i l , zur Schwäche und zu der Zahl der Aderlässe. De r Faserstoff bleibt im Anfang normal, vermindert
sich später , wenn man von Neuem zur Ader lässl. Der Blulkuchen zeigt sich in allen möglichen
Charakleren ; in 2 1 von ihnen vorgenommenen Aderlässen bemerkte man j ene Weichheit und jenes Z e r -
fliessen, was man als charakterisüsch ansieht, nicht. „£?« resumé h sang dans la fièvre typhoide nope
absolument aucun characlère tranche, positif constant, et savf peut-être quelques cas exceptionnels où
•il y a diminution de fibrine, toutes les modifications qu'on vient á constater dans le sang peuvent être
engendrées et expliquées par des influences autres que celles de cette grave maladie" 1).
Obgleich die abweichenden Resul tate von B e c q u e r e l und K o d i e r hinsichtlich der Blutkügelchen
durch die von ihnen erhaltene normale Zalü respect, für Männer und F r a u e n u n d die von A n -
d r a i gegebene sich zum Theil erklären lassen, so ist doch nicht zu leugnen, dass bis j e tzt die
Veränderung der Ouantitälcn der Blutbeslandlheile nicht als constantes Phänomen nachgewiesen, die
Oualitätsveränderung kaum bekannt geworden i s t , also auch bis j e tzt die Theorie des Typhus sich nicht
mit Sicherheit durch das Blut aufstellen lässl 2) , obgleich es höchst wahrscheinlich ist , dass bei allen
typhusartigen Krankheiten die Veränderung der Q u a l i l ä t der Blulbestandtheiie eine ausserordenlliche
Rol le spielt 3), sowie eine Veränderung des Verhaltens des Eiwe i s s e s , Faserstoffs und der Blulkügelchen
zu einander hinsichllich ihrer Çuanlilât nicht unwahrscheinlich ist. E s ist diese Aenderung in der ve r -
hällnimässigen Menge dieser Blulbcslandlheile zu einander nur eine durch den Verlaui der Kraukheil e r -
zeugle, aber nicht ihre bedingende Ursache. Auf jeden Fall reichen aber , wie bemerkt , die Analysen
hiu, nm die Enlziindungen von den typhösen Kraiikheilen zu scheiden.
g. 1 0 .
Der Harn zeigte sich nach S c h e r e r mit in der Kegel bedeutender Abnahme der feuerbesländigen
S a l z e , mit nie Coder nur bei geringer Menge des Ur ins) vermehr lem, oft verminderlem llarnsloff, slels
1) 1. c.
2) Dies Iclzlc sr<sl von den DI ulk ¡¡gel dien amh And
meist befallenen pleliiorischen Subjecle bedini
seriim im Typhus bestaligea das oben Gesagte.
Aderlass zeigt das Serum seine physiologisciicu Zu
dieses, des Forlscbriues der Krankheit,
besonders das Eiweiss oclimcn ab. Dies
3) Wie schwierig aber jene Vcrnndening zi
den Muskeln, im Blute, im Chylus zei;
Palhologie, sondern in <ler Physiologie di
in seiner Ililmatolngie, wo er die Mmige der Bliilkörper als d«rch d
Die spälcrn Analysen von Becquerel und Hodier über das III,.
Gaz. 7ned. 8. Août 1846.
inensctzungen; erst später,
wird das Serum reicblidict
Dial
n Anfang« der Krankheil und beim erslei
:im zweiten Aderlass, unter dem Kinflus;
Die soliden Thcile des Serums uiid zwai
bme ist iiach Popp be 1 rauh Iii cli.
teil, sei, beweist, dass wir über die Unterschiede, welche der FaserstofT ir
ili fast keinen Aufschluss besitzen, dass hier also, wie hiiufig, nidit iu dci
t'rsacbc dieser Lücke gesucht werden müsse.
vermehrter Harnsäure, die sich in der Regel als kleine rölhliche Krystal le abseUte. Die Ammoniaksalzo
waren meist in grosser Menge vorhanden.
Hiermit stimmt im Ganzen überein, w a s B o c q u e r e l als Resultat seiner Analysen des Harns im F i e -
berstadium des Typhus fand. Nach ihm iiat der typhöse Urin die allen Fiebern gemeinschaftlichen Charaktere
: beträchlliche Verminderung des Wa s s e r s , proportionell zum Wa s s e r germgere Verminderung der
aufgelösten Theile, proportioneil zum Wa s s e r geringe Verminderung des Harnstoffs, der sich daher concent
r i r t , Vermehrung der Harnsäiu-e, die sich abseizt oder aufgelöst bleibt, ohne dass dieses auf die Menge
Einfluss hat.'Proportionen zum Wa s s e r nelunen die Salze weniger ab, so dass sie sich coneentriren. Nor -
male, wenig vermehrte oder wenig verminderte organische Stoffe, üeber das accidentell dem Urin bei -
gemischte Eiwei s s , den Eiter s. B e c q u e r e l a . a .O.
Nur in einem von S c h e r o r . b e o b a c h t e t e n Typhusfalle von besonders fauligem Charakter wai-en
die anorganischen Salze im Harn bedeutend vermindert, in dem Blute dagegen bedeutend vermehrt.
S i m o n CBeilräge 1 0 7 ) legt auf die zuerst saure, dann alkalische React ion des Urins ein so
grosses Gewicht, dass er sie für die Prognose von gi-osser Bedeutung hält. E s stimmt diess mit der Angabe
S c h ö n l e i n ' s überein, welcher behauptet, dass bei regelmässigem Typhusprocess der Urin erst
sehr sauer , später neutral, dann alkalisch, endlich mit Eintreten der Besserung wieder sauer werde.
Dagegen sagt nun B e c q u e r e l bereits 1 8 4 1 , dass er in 3 8 Fällen (_— nur einmal, wo Ei ter vor -
banden, war er alkaliseh —) den Urin imme r sauer gefunden. Ebenso fand A n d r a l in 1 5 0 Fällen
— 3 Fäl le sind nicht erklärt — nur dann, wenn Ei t e r beigenüschl wa r , der Urin lange in der Blase
blieb und mehrere Stunden nachJier geprüft >Yurde oder alkalinische Getränke gegeben waren, den Urm
immer sauer.
Kann man nach diesen so bestimmten Angaben bis j e t z t den geringsten We r th auf die vermeintliche
Alkaliiiität des Urins im Typhus legen?
Aus B e c q u e r e l ' s Untersucliungen geht aber auch hervor , dass die Bildung von Sedimenten in kei -
nem kritischen Verhältnisse zur Krankheit stehe. Dagegen beobachtete B e c q u c r e l m e h r als in jeder
andern Krankheit eine Tendenz zur Zer setzung, sobald der Urin aus der Blase entleert wa r , wa s imAUgemeincn
der Gravität der Krankheil entsprach 0 -
11.
n i e « a l l e .
Die Thatsachen, welche wir üher die Veränderung der Gallensecretion im Typhus besitzen, sind
sehr dürftig. Die Struktur der Lebcrzellen habe ich, wie erwähnt , bis j e tzt in einigen Fällen verändert
gesehen; es war alsdann Fetlieber vorhanden. Das äussere Aussehen der Galle ist von L o u i s mit Ge -
nauigkeit angegeben worden. E r fand die Galle rölhhch, zuweilen grün, in 3 5 Fällen sehr flüssig, in
andern verschiedene Veränderungen, und schliesst aus seinen Beobachtungen, dass die Veränderungen der
Galle im Typhus viel häufiger seien, als hi andern akuten Krankheiten.
Nach F r e r i c h s i s t die Gallo wässer ig, dmmflüssig, gelb, g r a u - oder orangegelb, oft auch hellb
r a u n , seilen hi den ersten Stadien dunkelbraun gefiirbt; der Wassergehal t derselben ist bedeutend ve r -
mehrt, die festen Beslandlhoile beiragen 3 —S P r o c c n t , das gallensauroNatron gegen zwei Drillel derselben,
die Fellmeiigc ist variabel, der Schleim und die Pro lein Ve r b i n d u n g e n s i n d vermehrt, jedoch nicht
so bedeutend, wie bei Fcül che r . Die Blase ist klein mid von geringem Inhalt, die Fäkalsloffe im Darmkaiial
und die Slülile sind schwach Ihigh-t und arm an Gallenfarhsloff. Hiernach ist also 3Ienge und Qualilät
d e r Galle iui Typhus veränderl.
r Höhe der Krankheit,
rscUt uud alkalisch wire
0 häuGg gehem