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Das I l e r z ist norma l ode r s chl a f f , we l k , o f t e rwe i cht und dies s i eht vielleicht mit der r a s che r e n
Fäuhiiss der Typhusleiclien in Ve r b i n d u n g , obgleich die häufige Ye rminde rmi g der En e r g i e der I l e r z c o n -
Iracdonen auf den Anf ang der Ve r ä n d e r u n g der Consistenz des He r z e n s wä h r e n d dos Le b e n s schliessen
lässt. Da s Endoc a rdium wi e die inne r e Ha u t der Gelilsse ist häufig r o l h durch Imhibillon des Bluifarbstoffs.
§ . 9.
D a s B l u t .
In ke i ne r Kr a n k h e i t vielleicht h a t in der n e u e s t e n Z e i t das Blut so s eh r die Au fme r k s amk e i t auf sich
gezogen als im T y p h u s , in ke ine r ha t ma n vielleicht r a s c h e r und auf wenige Th a l s a c h e n ge s lül z t sich
übereilt, in einer Ve r ä n d e r u n g desselben die n ä c h s t e , j a einzige Ur s a che des T y p h u s zu suchen. Ma n
bedachte n i c h t , d a s s , we n n auch eine beslimnite Ve r ä n d e r u n g der Blulbe s l andthe i l e , z. B. die Ve rmi n d e -
rung des Fa s e r s i o f f s , hei dem Ty p h u s häufig beoba cht e t wu r d e , es doch uuve rnünf l ig wä r e , e b e n diesen
Umstand z. B. sogleich als Ur s a che des T y p h u s zu b e t r a c h t e n , a b g e s e h e n d a v o n , da s s ande r e Kr a n k h e i -
t e n , z. B. die Apopl exi e , eine ähnliche 'N^erminderung des Fa s e r s t o f f s zeigen Ovenigs l en s eine Speeles d e r -
s e l b c n > — Man vc rwe c l i s e l t e also wi ede rum eine Er s c h e i n u n g , ein Pr o d u c l vielleicht, mit der Ur s a che.
Viele in die Circulalion e inge führ t e Slof f e bedingen n a c h den an Th i e r e n ange s t e l l t en Ve r s u c h e n Ve rmi n -
derung des Fa s e r s t o f f s und Flüssigkeit des Bluts.
Diese Beme r k u n g e n sollen nicht im Vo r a u s den Anlheil l e u g n e n , we l chcn da s Blut durch seine V e r -
änderungen an der Er z e u g u n g des Ty p h u s ninmi t , da es s o g a r wahr s che iuüch i s t , dass v o n Uim aus und
von s e ine r g e s t ö r t e n ^^ i rkung auf die Ne r v e n c e n t r e n j e n e Rei l i e n e r v ö s e r Er s c h e i n u n g e n l i e rvorgehe ,
welche den T y p h u s cha r akt e r i s i r en. Ab e r sie sol l en, vielleicht vergeblich 1) , vo r der Uebereilung wa r -
nen , mit welci ier an sich wichtige Th a t s a c h e n zu Th e o r i e e n benut z t we r d e n . Ich wiederhole e s : wichtig
sind d i eBl u t v e r ä n d e r u n g e n , ihr e KennUiiss ist selbst noihwendig bei der Behandlung, a b e r e r k l ä r e n k ö n -
nen wi r n o c h Nichts damit, und b e v o r wh- nu r a u s s p r e c h en k ö n n e n , dass der T y p h u s v om Blut ausgehe ,
müssen wU* noch g a n z ande r e Th a l s a c h e n be s i t z en als einige An a l y s e n ode r die Phant a s i egemä ld e einiger
-gcislreichen" Kö p f e .
Die Blutküge l chen zeigen im Le b e n d e n bei Ad e r l a s s , in Hämor rhagi e e n unmi t t e lba r ke ine s i chtba r e
Veränderung, dagegen ve r l i e r en sie in vielen Fällen ihre regelmässige F o rm b a l d , na chdcm das Blut v o m
Lebenden e n l f e r n t i s t , wi e in der Le i c h e ; ihr Fa rbe s fof f theilt sich dem S e r um mit und imbibirt die Ge -
w e b e , d a h e r die r o t h e F ä r b u n g , we l che ma n so häufig auf der Inne rn Ha u t der I l e r z h ö l d en und Blul"-efösse
b e o b a c h l e i e 2), "
Der Fa s e r s tof f verlier t f e r n e r s eme Cons i s lenz be r e i t s im An f a n g e der Kr a j i k h e i t in s e h r vielen Fällen.
Die Ve r s u c h e iMa g e n d i e ' s h a b e n b ewi e s e n , die Beoba cht ung am Mens chen zeigt es täglich 3), dass das
Blut, um in den Capillargerässen zu circuliren, einer gewi s s en Dichtigkeit mid einer gewi s s en Be s cha f f en -
heit s e ine r Be s l andthe i l e beda r f . Ve r d ü n n t ma n Hu n d e n das Blut mit >Va s s e r , so s c hwi l z t r o t h e s Blul -
s e r um dur ch; we r d e n Fa s e r s tof f und Blutkügelchen e n t z o g e n , wi rd eine unzur e i chende Wahrung g e -
£in solches Verraiireo hal von jeh
Dige oiedieinisclie Systeme «rzeugi
jedesmal nur mil der Sprache ihre
Erscheinung dadurch, dass der Arzt am KrankenheUe i
chuGg reihen kann, bis das Resultat fast von selbst sich i
glaubend, jedes Scheinsystem begierig ergrein, das ihm
gestallet. Daher die fortwährende Gunst der sogenanm
r Meiiicin zum Verderhen gereicht. Das ist die Ursache, dass jedes Jahrhun
5 im ununterbrochenen Kreislauf wiederkehrend (Solidarpatholügie, Humoralpal
scheine erklär
scliritt der Medicii
2) S c h e r e r sagt vo
mit d^culllchera I>.
kfirper nicht gesehen habe? ich habe (Unt.
anoh da nicht in allen Fällcii gesehen habi
3) Ginge, fnlcrs. I, S. 77.
cht mit der Geduld de
irslelll; dass der Aret,
;ine gewisse Consequen;
¡n Systeme, daher abe
n, obgleich nicht zu eutschuldigen ist diese
Naturforschers Untersuchung an ünlersiiz
«m augenblicklichen IlaiiJcIn sich herufcn
des Handelns und eine Krklärung desselben
auch der ansserordentüch langsame Vor-
Blut c Aderlasses aufgelöstem Blulroth gcfiirhles
licht helles, sondern
n Rande gez.ukt und v
Blutkörperchen, grossentheils sphiirisch, a
;ezeigt habe. — Ich muss oft lesen, dass man die von mir beobachlpte U»regclniiissi};kpit der ülul
Hfl. II, 172.) ausdröeküch gasagt, dass ich dieselben nur in den Leichcn und
nommeii, so li'Clen wa l i r e Hämor rhagi e en e in; direcle Versiiciie zeigen a b e r , dass s e lbs t g ewi s s e S u b -
stanzen, z. B. z e r s e l z t e r E i t e r , He f e , i n s Bhit g e f ü h r t eine gleiche Wi r k u n g h e r v o r b r i n g e n können .
Sind a b e r diese Th a t s a c h e n n a c h f r emd e r und eigener Er f a h r u n g aus s e r Zwe i f e l , so v e r g e s s e n wi r nicht,
dass wi r ü b e r die n ä h e r e n Vo r g ä n g e im Blute auch nicht das Allermindeste wi s s en. — iVur das l ä s s t sich in
den me i s ten Fällen von T y p h u s n a c hwe i s e n , da s s die Blutcoagula, we n n sie da sind, we i c h , da s s der F a -
serstoff , s l a t t f a s e r i g , unt e r dem Mikroskop körnig erscheint. De r Blutkuchen des Ad e r l a s s e s l ä s s t of l
wenig S e r um aus f l i e s s en, weil sein Fa s e r s tof f seine Klaslicilät zum Theil v e r l o r e n h a t , d a h e r «i l die
scheinbare Grös s e des Blutkiichens. Er isl we i c h , zuweilen zerflicssend und bede ckt sich h ö c h s t s e l t e n
mil einer auch dann nur dünnen we i s s en Kr u s t e , we n n entzündliche Complicalion hinzutritt. Di e s e s Z e r -
iliessen des Coagulums nimmt mit der Gr avi t ät der Kr a n k h e i t zu. Vgl . B o u i l l a u d , L o u i s , A n d r a l
und die entgegenge s e l z l en pa r adoxen An g a b e n v o n F o r g e t . Sol l t e es also ni cht vielmehr die E i g e n -
schaft des Bl u l e s , namentlich des Fa s e r s tof f s und der Blutkügelchen, und nicht seine Menge s e y n , die sich
v e r ä n d e r t ? Und doch ha t ma n , mit Au s n a hme M a g e n d i e ' s , nur mit dieser sich be s chä f t igt 1). Die
quanlilaliven Unt e r suchungen geben a b e r bis j e t z t keine so über eins t immenden Ke s uKa l e , um s i chc r e
Scidüsse da r aus z i ehen und darauf die Er k l ä r u n g des T y p h u s begründen zu können .
A n d r a l und G a v a r r e t u n t e r s u c h t e n das Blut im Ti/phus abdominalis in 3 0 Fällen imd 5 0 Ad e r -
lässen. Si e f a n d e n , dass das Blut im T y p h u s k e i n e swe g s der Ent zündung und Ei t e r u n g der Pe y e r ' s c h e n
Drusen e n t s p r i c h t , dagegen das Blut den entzündlichen Ch a r a k t e r t r ä g t , we n n zufällig gleichzeilig eine
andere Enl zündinig aullritt . Di e s e s be s t ä t igt voUkomme«, wa s wir o b e n ü b e r die Bedeutung der Dr ü s e n -
1) Möge mir bei dieser Gelegenheit nochmals erlaubt seya, wie ich und Andere schon mehrfach gethan, vor der unbegreiflichen
Eile zu warnen, mit welcher viele deulschc Aerzle, die am Secirtische eine grössere Besonnenheit und Liebe zu ien Thatsachen
schöpfen sollten, bilufig Theorieen zu machen gelüstet. Die Schöpfung der allgemeinen Anatomie durch ß i e h a t heu
irkle die grosse Zahl klassischer Arbeiten der pathologischen Anatomie Frankreichs, denen Deutschlond, zu lange in den
vitalistischeo Ideen befangen, wobei wir jeiocb die Verdienste Einzelner, durch Wort und Schrift die pathologische Anatomie
auszubreiten, nicht verkennen, sehr wenig hinzufügte, bis um das Jahr 1830 namentlich durch die bei solcher Gelegenheit
selten erwähnten Verdienste Eh r e n b e r g ' s , P u r k i n j e s und einiger anderer hochverdienter Männer das Mikroskop
eine neue Histologie schuf, die bald darauf den kranken Organismus umfasste. — Die physiologische und patbologische Histologie
sind nur deutsche Schöpfungen, aber Magendie's wichtige Vorlesungen über die physikalischen Phänomene des
Lebens lenkten endlich dem Blute und seinen Erkrankungen von Neuem die allgemeine Aufmerksamkeit zu. Die ansgedehnn
üntcrsuchi Igei
Andri 3 und Ga
Aber iiia a begnügte sich r cht damit,
genommen wurden.
Während Andral in
Folge anzusehen. Jeder
»ie Popp, diese Untersuchungen 2
I geschaffen, und sich begniigte, sei
wir sie in ein hübsches System f.i
irden schöne neue Namen gemacht
einer Hämatologie keine n
der Krankheiten darzulegen, w
auf ein Paar Analysen beruhl
ii Bezeichnungen (Simon, Chemie II, 158.). Dnss
gen, unverzeihlich aber, dass Pathologen und patliologi
ille Tbalsacben festgestellt waren. Ja, es entstanden
nosen und andere derlei
dcite, war zu rechtferlij
heiten machten, ehe al
reicht hatten, nun noch
los isl, denn crash heissl Mi
Der Cancer ist eine albuminose Kr.ise, sagte der Eine, nein, si
Jendeu mehr FascrstoU als selbst in der Lungenentzündung, replid
ausgemacht, dass er eine albuminoso Krase ist, weil die Stuhlaus
Epitlieliunis zum Theil beraubten Schleimhaut oft Eiweiss enthalte
Heller Diarrhöen, wie der der Enteritis u. s
pathologische Anatomie, welche vor Allem
wirke, in ihrem gegenwarligen Zustande auf dem best<
wie gewisse deutsche philosophische Systeme, nur einigen
deutsche llumoraipiitholngie bpsitzen werden, die an Werth
gewordenen Dyskrasiefn e
Deutschland a
I bestätigen oder zu erweitern,
le Thatsachen als eine Bereichebringeuj
für jedeBlutverände-
Hvperi-
Chemiker auf diese Weise das Blut abbat
3 Anatomen daraus gleich besondere liraiikanden,
als ob diese neuen Namen noch nicht hinge-
¡efn ersetzten, obgleich das Wort selbst hedeutungsiirase
ist das Blut auch im physiologischen Zustande,
line fibrinöse, denn ich fand bei an Cteruskrebs Lei-
1 Anderer. — Vom Typhus halteu sie es so gut als
; von einer ofl eiterndeu, oft blutenden, immer ihres
1, während doch Niemand die Ausleerungen gewöhngehörig
verglichen hat. — Und so ist die deulsehe
damit sie mit Erfolg auf die Pathologie zurückusseordentlieh
geistreich zu werden, dass sie.
ind wir bald eine rein
denken wohl die Wedenen
des Typhi
Darstellung erfordert
besten Wegi
Iten verständlich seyn
r der allen steht. De
nigstcn, dass in der nächsten Zeit eine Unlersuchiing der Lymphe und des Chylus gemacht
Quelle der lilutbcreitung wahrscheinlich eine eben so grosse Holle spielen kann (s. Cancer Lief. U. ) als das Blut,
Möchte man bedenken, dass wir in griechischen und bteinischeu Namen so grossen Uebcrfluss halien, dass neue Namei
neue anf Thatsachen gestiitzle Idee keinen Werth haben, und eben so, dass wir durch ErliiiduDg neuer Kräfte di
Schaft nicht fördern. Denn nicht dadurch, dass Newton z. B, die Kraft der Attraction entdeckte, sondern di
nach denen die Korper sich anziehen, auffand, ist er so gross geworden, wie Magpudio bereits vor lang(
Kroiit gesagt hat.
Gesetze,
- Zeit mit