L e r o y , früher 16 Jalivc hindurch Soldat, wa r 4 0 Jalirc alt. Fcldzüge und syphilUische Krankheiten
hallen seine CoiisUlulion geschwächt. Er litt an Koj)fsclinierz, Vcmiindening des Appeüls, finsterer Geniüllisslinmuiiig.
Der Koj)fsohmerz zwang ilm, den Dienst zu verlassen, und er versohalTte sich nur durch
kalle Umschläge Erleichterung. Nach und nach bog sich der Sianim nach vorwärts , der Kopf Avurde auf
die Brusl geneigt, der fiang wa r nur mit dem Stock möglich, bald traten Congestionen nach dem Kopf,
Verlust der Besinnung und endlich vollkommene Paraplegie ein. Eintritt ins nos|)ital am 19. August 1827.
In den beiden folgenden Monaten blieben die Sinnesorgane unverletzt, der Kranke erkannte seine Nachbarn
u. s. w. , aber langes Sprechen ermüdete ihn Icicht.
Anfang 1 8 2 8 nahm dies zu, er sprach einzehie zcrstreule Wo r t e ; xiiweilen Unvermögen, den Urin
und die Faeces zurückzuhalten, Appetit besländig gut, aber zuletzt, hüuüg Erbrechen.
Am 2'K April Abends starke Kopfschmerzen, Augen fix, glänzend, Puls voll, Respii-ation röchelnd,
Erbrcclien, Lälunung der oberen Glieder, am anderen Morgen Tod.
A u t o p s i e 30 Stunden nach dem Tode. Die Membranen des Rückcnmai-ks gesund, das verlängerle
Mark sehr dicht, wenig volumhiös, besonders im unteren Theil, Cflélr'Q.
Gehii-n. Die Arachnoidea an weiügen Stellen leicht eulzündet, eine Eiweissschicht in den Furchen,
besonders auf der Wölbung der Hemisphären. Die Gehirnwindungen deprimirf, glatt mi Niveau mit den F u r -
chen, deren Gefässe voll Blut. Flüssigkeit in den Ventrikeln. Blutige Punkte beim Durchschnitt des Gehirns.
Da s Corpus callosum und der Fornix durch eine durchsichtige, eiweisshaltige Flüssigkeit emporgehoben.
Nachdem die lîasis des Gehirns in die Ilöhe gehoben worden, erscheint eine unregelniässige Geschwulst
von der Grösse des Drittels des kleinen Gehii-ns eines Erwachsenen, wai-zenl'örmig, deren Granulationen
ganz Perlen ähnlich und eben so glänzend wie das Innere mancher Muscheln sind. Durchschnitten
erscheint sie aus eoncentrisclien Scliichten gebildet, die durch Zellgewebe vereinigt sind; man sieht
keine Gelasse in ihr , sie ist weissdunkel und wie Fe t twa chs , dichter als das Gehirn. Nach links des mittleren
Gehii-ns gelegen ninmit sie ein Drittel desselben ein, und der Theil, den sie einnimmt, ist nach rechts
gedrängt. Der Ursprung des verlängerten Marks wa r eben so nach dieser Seile gedrängt. Nach hinten
verlängert sich diese Geschwulst auf das hinlere Bündel des verlängerten Ma rks , welches sie drückt, olme
sein Gewehe zu verändern. Die rechte iiiilltc des Pons ist sehr hart. Der linke Lappen des kleinen Gehirns
zeigt gegen den vorderen Rand eine Höhlung, dem äusseren Rande der Geschwulst entsprccjiend, die
Substanz desselben leicht erweiehl, IJrust und Unterleil) ohne alle krankharte Veränderung.
2 1 Beobachtungen C r i i v e i l h i e r s .
Ein junges Mädchen, das vor 2 ilonafen den Verstand verloren haben und den Tag vorher weder goliihmt,
noch oiuie Empünduug gewesen seyn soll, 18 J a h r a l l , wurde in die Charité gebra cht, ohne \ \ ä r -
me, ohne Puls, kurze häulige Respiration; Glieder in völliger Erschlaffung. Sie starb nach 2 Stunden.
Brust und Unterleil) gesimd. Nach Hiinvegnahme des Corpus callosum sieht man den Fonüx durch d n e
gi'osse Geschwulst emporgehoben, die metiillisch silberglänzend, oder wie die scliönsle Perle ist. Diese
Geschwulst verlängerte sich nach der Basis des Gehirns. Der Pons Varoli und der Pedano. ant. e! posL
vsiud von der Geschwulst verdeck!, die kleine perlälmliche Geschwülsle an ihrer Oberllüchc hat. Sie ist
von der Arachnoidea umhülll. Die Glans pUuil. büdet nach hinten, das Chiasma nerr. opt. nach vorn ihre
Begrenzimg, imr der hintere Rand des Pons ist bloss. Die Geschwulst war nur an der ObcrUHche so metallisch
glänzend, im Inneren M'ciss wie Wa c h s ; sie halle den Pons und den Pedunc. zusannueiiïcdriickl.
entstellt, ohne deren SIruclur zu verändern. Die Pia mater umhüllte sie und trennte dieselbe von der Geschwulst.
Mit der Oberlläche war die Geschwulst in den dritten Ventrikel gedrungen und halte di-n Fornix
und das Corpus callosum in die Höhe gehoben. Die Sehhügel nach aussen gedrängt, zusammengedrückt,
wie alr()i)hirt und in eine Pulpe von hcträchllicher Dicke verwandeil, die gestreiflen Körper gesund.
Die Gescinvulst zeigte keine Organisation, es war ein Product der Secrelion, eine feite .Masse mit
cuier dichteren metallglänzendcn Oberlläche, wie C. sich ausdrückt.
B a r r u e l analysirtc die von C r u v c i l h i e r beschriebene Geschwulst:
„Diese Materie hal eine weiche Consislenz, ist von opalisirendcni Weiss, leicht durchscheinend, in L a -
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