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I i i h e i k e l liil c l 1.
niilirungswcisc, Tubcrlciilosc bei Pf l anz en- und Fleisclifressei-n. Die meisten Affen slcr])en bei uns an
Tube rke ln, ebenso nadi R a y e r der L öwe , der Ti g e r , das Rennlhier.
§. 2 9 .
R o t x u n d T u b e r k e l n .
Man kann iniL Re cht behaupten, da s s Ro l z und Tiiberkehi beim Pferde bis vor Kur z em, R a y e r a u s g e -
nommen, oft verwechsel t wurden, während dücii die ülceral ionen der i\asenschleimhaut, die beimMensel ien
fas t nie mid nie in dem Grade bei Tuberkeln vorkonmit, einen dem Ro t z e eigenlliümlichen Charakter bildet,
der s ie binreicliond von Tuberkeln unterscheidet. Bei dem Menschen fand ich die Rotzkrankhei t , aus s e r durch
die oft bis auf die Knochen und Knoriiel gehende Ze r s törung der Nasenschleimliaut, durch vielfache von
einem schnell zerstörenden Eiter in L ung en, Schleimliäuten, Muskeln, I lautzel lgeweben gebildete Ei t e r -
knoten verschiedener Grös se cliarakterisirt. Ob aber nun der R o l z und der Wu rm ganz von der Tu b e r -
kulose getrennte Krankhei ten bilden, "wie R a y e r gl aubt , o b , wi e e s mir höchst waiirsclieiiilichist, der
Ro l z nur eine eigenthümliche ModiQcalion der Tuberkulose i s t , dies zu entscheiden, reichen die obno die
Hülle des Mikroskops anges tel l len, übrigens guten Untersuchungen von T a r d i e u niclil hin. — Di e uiihero
Knt-wickeluug meiner Ansicht würde aber die vollständige Darstellmig und Abbildung der R o t z - und Wui-mkrankheit
beim Menschen und Pf e rde er fordern, die ich bei emer andern Gelegenheit zu geben hoffe. —
Di e zahlreichen bi r sekorngros sen Kn o t e n , die man in den Lung en rotziger Pferde findet, bes tehen, wi e
ich liier nur noch bemerken will, nicht blos s aus Ei terkügelchen, sondern auch aus einer der Tube rke l -
subs t anz nicht nniilinÜchen körnigen Ma s se.
ich tlieile hier lun- einen Fa l l mit, in welchem Ro t z imd Tuberkel bei demselben Individuum in sueees -
s iver Entwickelung erscheinen.
Kin etwa 3 0 J a h r e alter J l a n n , welcher rotzige Pf e rde wa r l e t e , wurde von vielfachen I l aut abs ces sen
an den Ext remi täten befal len, die eine sehr stinkende J a u c h e entleerten und er s t nach meln-eren Monaten
vernarbten. Dann traten Ilämorrliagieen der Na s e und Lungen mit Hus ten ein, das Blut enthielt normale
Blutkügelchen und coagulirle sein- gut. For twährend Üoss eine s e rös e Flüs s igkei t aus beiden Na senhöhlen.
— De r Mann s t a rb erschöpft durch die oft wiederkehrenden Ililmorrhagiecn ungeachtet aller s t ä r -
kenden Arzneien, die mehrere Monate hindurch im Hospital S t . J e a n (Se rvi c e des Her rn U y t t e r l i o v e n )
angewendet wurden. E s landen sich Ucer a t ion der Schleimhaut der Na s e und Caries der Nascnknochen.
Iii einer L ung e fand sich eine kleine Höhl e , kaum g ros s g enug , um eine I l a s e lnus s hineijizulegen, mit E i -
ter gelullt, in beiden s p a r s a m e e rbs cng ros s e , graugelbe Tube rke ln, zugleich Infiltration von Tube rke ln
in den Bronchialdriisen. Hier wie in der L ung e finden sich die Tuberkelkörper und keine Ei terkörper in
den nicht erweichten Tuberkeln. Di e L e b e r enthält eine t aubcneigros se, aus Tuberkelkörpern und F e t t -
kügeichen bestehende Ma s s e ; die L e b e r ist sehr g ros s , aber ihre Zel len enthalten kein F e l l . Di e s wa r der
einzige F a l l , wo ich Tuberkeln in den Lungen ohne Fe l l in den Lcberzel len sah. E s fanden sich hier also
die dem Ro t z elgeuUiümliche UIceration der Nasenschleimliaul und die äus seren Ab s c e s s e , aber s lat t der
vielen Ei l e rknol en, wie ich sie mehrlach hei der Rotzkranklieit beim Menschen in der L ung e g e s ehen,
fanden sich hier Tuberkeln.
Erkl ä rung der Ta f e ln.
Fimfzehnle Lief. Tai'. I.
T l l b e r i i o l . Tafel I. (l'iirmen der Tuberkeln und ihre Heilung kim Menschen.)
¡.'ig. 1 — 3. (¡plbe Tuberkel von einem aijülirigcn Manne. Fig. 1. Gelbe Tuberkel von lirbsongrösse aus der Lunge,
im Ceiili'uni prwcicbl. .Melu'ore ierscliuiolzenc orweiclilc Tuberkeln bilden i kleine Hohlen, die sich später vereinigt haben würden.
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