waren im Verliällnlss zur Grösse der Milz niclil glcichmässig vergrösserl, dagegen die Venen im Inneren der Substanz
übrigens faiiil sicii iiidils Abnormes in ihrer Struktur.
Fig. 2 ist ein bei sciiwacher Loupc gezcidiueter Durchsdmilt; die Anbiiufurg der Milzkörperdicn an einzelnen Stellen tritt hier
deutlicher von der Gdiisssubstanz geschieden hervor. Alle Organe der Brust uiiil des üulcrlcibes waren gesund, und die Frau starb
nn den Folgen der mechanischDO Störung, welcbe die ausserordentliche Entwickcluug der Slilz iu Verdauung, Respiration und Circulation
herrorbrächte.
X. D i e H y p e r t r o p h i e d e r B r u s t d r ü s e
Die Hypc r l ropl i io der Br u s t d r ü s e de s We i b e s — die des Ma n n e s ist s eh r selten und v o n mir noc h
nicht h e o h a c h t e l wo r d e n - hclrilFt 1. die übe rmä s s ige Ei i twl cke lung de s F c l t z e i l g ewc h e s , in we l c h e s die
Drüse eingebetlet i s t ; 2. die norma l e Enlwi cke lui ig und Ve r g r ö s s e r u n g des Dr u s e n g ewe b e s und des Z w i -
sclienzellgewebcs Di e e r s t e F o rm bi e t e t f ü r die Paliiologie ke ine b e s o n d e r s wicliligen Er s c h e i n u n -
gen, dagegen ist die zwe i t e von Ae r a l e n , Chirurgen und An a t ome n , mit e ine r Au s n a l ime , vollständig
verkannt und die Gescliwülste , zu denen die e r k r a n k t e Br us t dr üs e sich umbi lde t , sind mit s e h r vielen Na -
men be l egt wo r d e n , nu r mit dem einen n i c h t , we l chen sie t r a g e n mü s s e n , dem der Hy p e r t r o p h i e . Di e
Kennlniss der manniclifachen F o rme n v o n Ge s chwül s t en a b e r , zu denen die Hy p e r t r o p h i e der Br u s t V e r -
anlassung geben k a n n , ist um so wi c h t i g e r , als sie in ehizelnen F o rme n im Beginn g ewi s s olme Ope r a t ion
beseitigt we r d e n ka im o d e r , falls ein ope r a t ive r Eingriff notiiwendig wi r d , de r s e lbe in der He g e l einen
glückliclien Au s g a n g zulässt
W i r wollen z u n ä c h s t die vorzüglichsten neue r en Beoba chtungen ü b e r diesen Gegens t and miltheilen.
Aus der Vergleiclmng derselben mit me i n e r Unt e r suchung wi rd sich J e d em, wi e mir s e l b s t , die Ue b e r z e u -
gimg a u f d r ä n g e n , dass die so verscliieden b e n a n n t e Ki-ankheil nichts Ande r e s sei als eine Hy p e r t r o p h i e
der Bn i s l d r ü s e und ihre Folgen.
A. C 0 0 p e r in seiner trefflichen und f ü r s e ine Ze i l s e h r vollständigen Abhandlung ü b e r die nicht
cancerösen Kr a n k h e i t e n der weiblichen Br u s t theilt dieselben ü b e r h a u p t 1. in E n t z ü n d u n g e n ; 2. nicht
specißsche, nicht c a n c e r ö s e , 3. c anc e rös e Kr ankl i e i l en . Zu der 2. Cl a s s e r e c h n e t er 1. die Hy d a l i d e n -
geschwulst; 2. die chroni s che Brus tge s c lnvul s t ; 3. die Kn o c h e n g e s c hwu l s t ; die F e t l g e s c hwu l s t ;
5. die Hy p e r t r o p h i e der Br u s t ; 6. die s c rophulüs e Ge s c hwu l s t ; 7. die Neur algi e der Br u s t ; 8. d i e E c c h y -
uiose de r s e lben.
W a s z u e r s t die I l y d a t i d e n g e s c h w u l s t be l r i f l t , so be z e i chne t C o o p e r als Hyda t ide j e d e Bl as e,
1) Synonjmen für die hierher gehörigen Formea sind: 1. Hydatid tumour of the breast (ersJe Varietal); 2. Chronic mammanj
tnmoirr (A. Coope r ) ; 3. von den von J. Mül l e r Cyslosarkom genannten Geschwülsteo wahrschcialich das Cystosarcoma
simplex und das C. phyllodesi i- Cancer lobulaire eiiiysté (Cr u v e i l h i e r ) ; 5. sarcoraatcise oder slealomatese Entartung
(Cheiius). 5. Fibröse Geschwülste der Brustdrüse, mit denen einige der Formen der Hjpcrlrophie ebenfalls ohne Zweifel
verwechselt wurden sind. Fibröse Geschwülste kommen wahrscheinlich in der Brustdrüse selten voi', ich selbst habe noch
keine darin beobachtet.
2) Literatur:
A. Co o p e r , Hhutratiom of the diseases of ike breast. London 1829.
Graves in Dublin med. Joimi. 1833.
C r u v e i l h i e r /. c. «IT. 26. pl. 1.
Cbelius in Heidelberg, klin. Annalen IV.
Brodie in Loiulon med. ga-.cttc 1840. Vgl. Froriep's Notizen 1840. No. 291.
J. J l ü l l e r , Ueber d. feineren Bau der Geschwülste. Berlin, 1838.
W a r r e n , Surgical obserraiiuiis on tumours. Boston, 1837.
L e b e n , Plnjüoloyie palhologiqtie- Vol. II. Paris, 1845. Vgl. auch Albers .\llas 23. u. 24. Lief. Ke l l e r Oesterr.
Med. A\'ochciischrift 1843 und Bulkan de CAcadèmic de médecine de Paris 1S44. \"erhandlung über die Fasergeschwülstc
der Brust.
Die alleren hierher gehörigen Bcobachlungcn sowohl über die einfache, als über die mit Kysten und zahlreicher solider
Geschwnlstbildung begleitete Hypertrophie sind zum Theil, obwohl unter sehr vcr.« hie denen Namen angeführt in Voigiel's
pathfl!. Anatomie i , 571. Mehrere Beobachtungen bei S a n d i f o r t (Jluscnm amtom. Taf. 104), Reil, Ri c h t e r u. s. w.
gehören ohne Zweifel einer der Formen der Hypertrophie der Brustilrüse au. Sie wurde häufig als Scirrh angesehen, die
gularlige Natur nher der von Cooper so genannten chronischen Bruslgeschwulsl uiiil ihre Beziehung zur monatlichen Reinigung
war bereits den all ere n Acrzlen sehr gut hekaiinl. Vgl. K. a Ca s t r o , De universa viuliebrium morborum medicina.
[lainh. 1C02 und Heil in s. Archiv III.
3) Ich sage ,,in der Hegel", denn gutartige Geschwülste der Brust fcünncn, wie A. Coope r mit Recht bemerkt, indem er eine
» Fall iiiittheilt, wo gleichieitig mit Uysten Scirrh der Brust aullrat, cancerüs werden, sowie ich die Erzeugung des Fxmgrn
mediillaris in serösen livstcn nachgewiesen habe. Doch dies isl nur selten und bildet nur eine Ausnahme von der Regel.
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