Verlialten nach Alf er , Geschlecht, Kl ima u. s. w. EibUchkeit. Entfernte l'rsacheu.
Bei den Kinder» tritt liinsichtlich der Herzu-midiingen zur Höhle ein ganz anderes VerliäKniss' ein
wie bei dem Erwa chs enen; verhäHnissmüssig sind die Wandungen dicker ; die IIypertr()i)liie des Herzens
jst bei Kmdern eine ausserordentlich seltene Erscheinung. B a r b i e r ^ s a g t , dass bei 1 3 0 geüiTiielen
Kmdern, die in Ze i t von 6 Monaten s tarben, nur eins von 11, ein zwei tes von U J ahr en Hype r -
trophie des Herzens mit flbrös-knorpeiiger Verwandlung einer oder nielirerer Mündungen Imtle.
Nach dem Al ter und Geschlecht linde ich unter 4 3 Fä l l en:
Al ler Mäniier Fr auen
1 - 1 5 ind.
1 5 - « 5 ^ 3
« . • ¡ - S o 3 3
3 5 - 1 3 3 i
4 5 - 5 5 5 1
5 5 - 6 5 8 2
G 5 - r 5 1 3
7 5 - 3 1
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Aus dieser Tabel le i") scheint sich zu e rgeben, dass die Zahl der von Hviicrlrophie befallenen
iiiänner gros ser i s l , xmi dass vielleicht ein merkwürdiger Unterschied hinsiclillich des Al lers S i a t i linde
t , dass nämlich die F r a u e n , die an Herzhyperlrophic s tarben, am hänßgsten vor dem 45.steu J a h r e
s tarben, die Männer dagegen am häufigsten nach diesem Ze i t r äume , ein Verhäl lni s s , dessen Wahrhei t
und Grund aufzuQnden künnigen Forschungen überlassen bleiben muss.
Die Krankhei ten des Herzens sind durch Erbl ichkei t über l ragbar . Fäl l e der Ar t haben C o r v i s a r t
und O t t o angeführ t , und schon L a n c i s i erzählt von einem vier Generationen hindurch beobachteten
Aneurysma des Herzens Q- c. 2 8 0 ; ) . Um ihre Häufigkeit Ù, verschiedenen Ländern zu bestimmen
fehlen noch genaue statistische Angaben, aber man kann wohl schon j e t z t behaupten, dass sie in feucht -
kaltem Klima häufiger seyn werden, weil dort eine gros se Disposition zu Kntzündun^-cn des Herzens
ist. - Vo n den entfernteren Ur sachen, deren nähere Erör terung der Pathologie angehör t , wollen wi r
hier nur eine anfülu-en, weU sie verschieden gedeutet isl. Viele Aerzte haben behauptet und ich kann
es nur bestät igen, dass die Hypertrophie des Herzens namentlich häufig bei Missbrauch geistiger Ge -
t ränke ist. Aber wie wirkt dieser? Zwe i Zustände finden sich oft gleichzeitig bei diesen Pe r sonen, S t c a -
rose der L e b e r , zuweUen der Nieren, und Atherom oder auch Kalkdeposita der Aor ta und ihrer Zwe ige .
W r verweisen hinsichtlich der Natur des Atheroms auf die betreifeude Abhandlung und bemerken hier
nur , dass j e n e Ablagerungen in der L e b e r imd in der Aor ta die Circulation, venös e 'wi e arteriolle, oline
Zwei fel bedeutend hemmen, und dass sie wahrscheinlich er s t die Veranlassung zur Ausbildung der Hy -
pertrophie geben. Die Hypertrophie des Herzens setzt endlich wenigstens ehie partielle UebernähruiV
vor aus , daher ist es erklär l ich, dass sie in der Rege l bei Krankhei ten f ehl t , wo gros ser Säneve r lus l
St a t t iindet, b e iPhthi s i s , wie B i z o t es genauer nachgewiesen hat , obgleich schon mehrere Aerate vor
ilim dieselbe Meinung aufgestellt ha b en, und wie ich es übrigens vollkommen bestätigen kann; ferner ni
cancerösen Krankhei ten n. s. w. ''
§ . 6 .
Hi s t o r i s c h e s ü b e r di e E i n t h e i i u n g de r He r z h y p e r t r o p h i e e n .
Fä l l e von Vergrösserungen des Herzeus finden sich aufgezeichnet bei L a n c i s i , C h e s e l d e i i , M o r -
Ï ) Traité pratique îles maladies rfe {enfance. Paris, 1843. Vol. 1. p. 6!
2) Sie enthält eioe so geringe Zahl, weil ich nur solche Falle gewählt hab
diese als Hauptveranlassung de« Todes angesehen werden konnte.
, in denen die Herzkrankheit die Haiipfsadie v
g a g n i 0 u. s. w. , aber sie wurden nur als Isolirte Beobachtungen mitgetheilt; doch verglich schon L a n -
c i s i die Vergrösserung des Herzens mit der anderer Organe.
Einen bedeutenden Schr i t t zur Unterscheidung der Herzvergrösser iingcn überhaupt that C o r v i s a r t ,
indem er die Erwe i l e rungen, Aneurysmen, in active und i)assive theilte. Zu den ersteren rechnete er
die Fä l l e , wo zugleich Verdickung der "Wände S t a l l findet, zu den zwe i t en, wo die Wände sich verdünnen.
Die verschiedenen ursächlichen Verhäl tnisse der Ausbildung sind dort schon zum Theil trefflich e r -
ör ler l , und er Ihcilt Beispiele für sämmlliche vier Cavitälcn mi t , obgleich bestimmte Messungen bei
ihm fehlen.
Einen wichligcn Zus a t z machte B e r t i n , denn indem C o r v i s a r t noch zwei verschiedene Zustände,
die Hypertrophie oder Uebcrnälirung, und die Erwei terung mit verminderter Ernäln-ung zusammenwarf,
bewies B e r l i n im J . I S U , dass es eine bestimmte Krankhei t s lbrm des He r z ens , die Hypertrophie,
geb e , in der die Cavität sogar vermindert seyn könne.
E r unterschied 3 F o rmen: I J einfache Hyperlropliie, wo die Wände einer oder mehrerer Höhlen
des Herzens verdickt sind, oime dass der Höhlenraum selbst vergrösser t oder verkleinert ist. 2 ) E x -
centrische Hyper t rophie, Verdickung der \ \"äiide der Höhlen und Vergrösserung derselben. 3 ) Concentrische
Hyper t rophie, Verdickung der ände der Höhlen mit Verkleinerung derselben
Einen andern Standpunkt als den der pathologischen Anatomie naJim K r e y s i g in seinem We r k e
ein, das sehr viele Beobachtungen und Ansichten einschlicsst , die später im Auslande als neu gegeben
worden sind. K r e y s i g nimmt 3 Familien in den Herzkrankheiten überhaupt an; zu der e r s t en, dyna -
mi s chen, rechnet er die Enizündtmg und die Veränderung der Vi tal i tät ; zu der zwei ten, organischen,
die Vermeluniiig oder Verdickung der Herzsubs lanz, ihre Verdünnung Cersles Ge n u s ) , Ei-weiterung der
Höhlen Czwcites Ge n u s ) , Verhär tung der Kranzar ter ien Cii'iHes Genus ) . Diese drei Genera umfassen
die er s te Ordnung mit Vorher r schen der Vitalität. Die zwei te Ordnung mit Vorher r s chen der me cha -
nischen Thcile uinfassl ebenfalls drei Gene r a : 1 ) Veränderung der Muskelsubslanz, 2 ) verhinderte Tl i ä -
tigkeit des Herzens durch ausser üim liegende Hindernisse, 3 ) durch in ilim liegende Hindernisse. Die dritte
Fami l ie, mechanische Krankhe i t en, iimscliliesst die angeborenen Fehl e r und Abweichungen der Lage .
H o p e unterschied in der zweiten Art der excentr ischen Hypertrophie B e r l i n s noch zwei Formen,
a ) mit Verdickung der Wände und Erwei terung der Höhlen, b ) mit normaler Dicke der Wandungen
und Erwei terung der Höhlen oder Hypertrophie durch blossen vermehr ten Umfang der Wandungen, wie
K r e y s i g auch angegeben, obgleich nicht mit denselben Namen.
Ich besclu'äiike hierauf die Angaben über die angenommenen Einlhcilungen. Die verschiedenen hinzugekommenen
weileren Classificationen haben weder theoretischen noch praktischen Nutzen, sie haben im
Gcgentheil oft Hypertrophie und Aneurysma wieder zusammengeworfen. Sol l Ordnung in der Le hr e von
den HerzkrankJieiten her r s chen, so ist an dem wichtigen seit C o r v i s a r l gewonnenen Resul tate f e s t -
zuliallen, dass es eine wahre Ucbernähr img, charakterisirt durch ^'ermchrung normaler .>Iuskelsubstanz
im Herzen geben kann mit oder ohne Erwei terung der Höhlen, und dass ebi diesem entgegengesetzter
acli cnllcprteni Blut oline 1) Lanc i s i beobachtete initcv Anderm ein Herz, das llerzbrutel Pfun
sudile ciu Herz, das an il.ni Ventrikeln 17^ Zoll waass; von .Morgag
Herzens mll Och seil Ii erzen her.
2) Diese Iclztero Tonn isl ^on Cruvc i lbi e r geliiugnet worden, indem sie
und pliUzlicli Gcslnrbciien die Herzhöhle klein fand und diese sich loirhl ci
eigenen F.i-ralin.i.gen. wohl aber habe idi zu«eilcn boi Hunden, die z. H
ausseiwdeiilliclie Vcrkleinming des linken Ventrikels beobachtet imd es ist wabrscheinl
samnirnziehung SUitt ßndct, die ICrsc-hlafTuiig der Muskelfasern des Herzens nicht gros-
Weite wieiler zu gehen. Darum lege ich auf Messung der Caparitiil wenig (ieivirl
iiideiii ein e in gerührt er Körper die Hiilih- mehr oder weniger erweitert, je nach sein
ninss ich dooli mit Herlin und lUuillaud diese Form der Hypertrophie annehmen
gehildelen Falle deiillich, wo die [lohle sich nicht so ervveilrrn liess, uir a.irh mir
eben, unii wo zugleich das (icwicht so ausseroriientlich vermehrt war.
bekannte \'crgle!ch des
der Todesart abhänge und er bei Hingerichtele«
lern liess. Ueber deo Menschen habe ich keine
ne Stunde nach einem K.vperimcnl starken, eine
i-abrseheinlich, dass, wenn der Tod in der Zu-
;emig isl, um diesem die natürliche
weil diese nie sehr genau seyn kann,
(iriisse. Alles dieses aber zugegeben,
und sie war besonders in dem hier abntfernt
dem rechleii Ventrikel zu glei