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Zweiundzwanzigslc Lioferuiig. Taf. XI.
Entoseoa. Taf . H.
Fia 1 — 3. Echinococcus hominis mä Acepbalocysten, glci«hzcilig mit Marksclmamm. Eine eSjälrige gclbsiicbligc Frau, die
zu"-lcioh in Folge früherer ßliachitis eine Skoliose der Wirbelsäule und Aurtreibuug der linken, sonst gesunden Tibia hotte, starb am
15° März 1848 ^ Markschwamm der Leber. Die Frau war im Juli 1847 an Katarrh der LungCQ im Servicc des Hrn. Le , i i nme im
Ha'spilal Sl. Jean behandelt worden uiiil hatte alsdann keine Syniplomc, die aul' eine Eotartung schliesseu licssen. Okcrgclbe Farbe
der Haut. Alle Gedärme von blassen, harten Exurementen ausgedehnt {selbst die diiimen Därme). Magen in zwei Säcke getheilt, alle
übrigen Organe gesund. Beide Lungen hängen mit ihren Spitzen an deu Rippen und zeigen bier Spuren rückgebildctcr Tuberkeln. An
der Obcrnäohe der Leber und in ihrer Substanz befinden sich zahlreiche MarkschwammgescbwÜlste, an ihrer unteren Flachc im rechten
Lappen eine schwappende, mit gelblichcn weichen Massen gefüllte enkyslirle Gesehwulsl, die aus zerstörten Ilydaliilru besieht. Die Gallenblase,
nicht ausgedehnt, enlbält Gallensteine und eingedickte Galle. Der tlucl. choled. ist durch eine Marksch^-ammgeschwulst verschlossen.
Die GallengUnge der Leber sind belrachtlich erweitert. I» der fossa iliaca ¡inistr. lag innerhalb der Peritonealhöhle eine
unter die falschen Kippen hioQufrcichende, kindskopfgrossc Geschwulst, die aus zwei, einer grösseren und kleineren, nicht mit einander
in Verbindung siehenden Kysten bestand. Diu obere Kyste drückte auf den unteren Rand der linken Niere, die dadurch etwas
verkleiDcrt war. Die untere Kyste stützte sich auf das Darmbein. Die zweite war durchaus glatt an der Oberfläche, die erste r
1 hellen,welche (lunderte v durchscheine n oder
Gänseeiern enthielt und auf der Hand die bekannte zitternde Bewegung
Beide Kysten bestanden aus einer dickcn Zellge'
weisslichen Blasen von der Grösse von Brbsen bis
hervorriefen. Jede dieser Ilydatiden ist von einer aus vielfachen und regelmässigen Schichlcn bestehende» .Membran gebildet,
grösstcn Kysten enthalten zuweilen kleinere in ihrem Innern, zuweilen sitzt eine kleinere Ilydatide auf einer grösseren, so dass bier
endogene und exogene (Knospen-) Bildung vorkommt. Der Inhalt ist eine helle Flüssigkeit, in der nur Fetlkügclclicn oder mit ihnen
gefüllte Zellen schwimmen. Diese letzteren bedecken die sonst durchaus nicht faserige Menibrau auf der Iimenllächo. Zuweilen enthalten
die Kysten einige ciwcisslihDliche Flocken, die aus einfachen Zellen von V^i MiHim. mit einem Kern und Ciiolesteriiikrj-stallen
bestehen- — Keine Spur von den Haken oder den Kalkkörpeni in diesen beiden Kyslen, die also reine Acephalocyslen sind. Dagegen
Gnilen sich im Hydatidensack der Leber noch einige vollständige Echinococcusblasen mit flaken und mit Kalkkörpern gefüllte
Zeilen. Es scheint aus diesem Falle, dass die Echinococcus und Acephalocystenhydatiden nur zwei Formen der Eutwickelung sind,
von denen die zweile der ersten vorhergeht; eine Meinung, die ich schon früher ausgesprochen habe. Uebrigens ist die Struktur
der Wand der Acephalocyslen so charakteristisch, dass sie mit keinem audereu paliiologischen Gebilde verwechselt werden kann,
selbst wenn sie keine Echinococcus enthalten.
Fig. l a . Acepbalocystenblasen ohne Echinococcus, naturl. Grösse.
Fig. I b . Zwei geöllhet, welche mehrere Blasen einschliesseu, natürl. Grösse.
Fig. 2 a. Geschichtete Membran der Blasen mit Kügelchen und gefüllten Zellen bedeckt, welche auf der inneren Fläche der
MembrüQ sitzen und die Knospen für neue Blasen bilden, b. Einzelne Kerne, c. Kernhaltige Zellen, waiirschcinlich aus den fcörnerhaltigen
Zellen a. hervorgegangen. Vergr. 255.
Fig. 3. Aus den echinococcushaltigen Hyilatiden der Leber, a. Ein Echinococcus, der mehrere mit Kalkkügelciicii gefüllle Zellen
(rückgängige Bildung von Knospeu?) einschliesst. b. Choieslerinkrystalle und maulbeerfürmige Kügclcben als erste Anlage zur
Zellenbililung mit einzelnen Fettkügeichen aus der Mutterblase. Dieselbe Vergr.
Fig. 4—7. Echinococcus des Kameeis (C. bactrlanvs). Das Thier war an einer HUmorrhagie des Bauchs gnslorhen und diese
durch eine Erweichung beider Nieren veranlasst, die fast zerflossen und sehr gelb gefärbt waren. Die Harnkanüle mit Fctlkügelcheu
überfüllt. Acute Nierenerweichung durch Stearose. Wenige verkalkte Tuberkeln in der Lunge. Mehrere Ilydatidensäcke befanden
sich iii der etwas grannllrten feiten Leber. Eine Gbrüse Kapsel aus Zellgewebe umschloss eine zweile Kystenmembran, die glashcll,
strukturlos, auf ihrer inneren Fläche mit Fetlkügelchen besetzt war. Die Hohle der Kyste enthielt entweder ein helles Serum mit gclhweissen
Flocken, in denen von Fetlkügelchen gefüllte Bläschen enthalten, deren Membran glashell ist (einer Dottcrkugcl vergleichbar),
oder die Höhle einer Kyste umschloss kleinere Kysten von verschiedener Grösse mit hellem, nicht eiweisshaltigem Serum oder
trübem, eiweissbaltigcn Inhalt. Dieser letztere bestand aus einer gallcrlartigen Masse, die entweder Fcttkügelchen und Haken oder vollständigen
Echinococcus enthielt. Von etwa 40 Blasen enlliiellen nur 2 diese letztem oder Ilaken. Es kamen hier als« in demselben
Sacke Hydatidenblasen, wahre Acephalocyslen nnd solche, wo sich Echinococcus entwickelt halten, vor. Einer der HydalidensUeke
war verkalkt. Der wahrscheinliche Enlwickelunsgsgang der Ilydatiden ergibt sich auch aus dieser Abbildung.
Fig. 4a . Eine grosse Mutterblase mit kleineren, die sie einscbloss, nat. Grösse.
Fig. 5. Einige kanm mit unbewalfnctem Auge sichtbare Knospen blasen, von der inneren Fläche einer Mullerhydatide entstehend,
schwach vergrössert.
Fig. fi a. Fettäbnliche Kügelchen, welche die innere Fläche jeder Blase bcdeckcn, sie mögen Echinococcus enthalten oder nicht.
SchicbtenbilduDg der Membran, welche die Blasen bildet, b. c. ~ d. e. f. g. Bildung von neuen Zellen oder Knospen, die sich zu den
Ilydatidcublasen umwandeln. Bei d. sind die fetlähnlichen Kügelclicn bereits in Gruppen vereinigt. Bei e. erscheint eine grössere
Masse gefurcht, wie in der Furchung des Vitcllus und in beginnender Bläschenbildung. Bei f. .sind solche isolirl, und g. scheint
eine junge ausgebildete Ilydalidc zu seyn. Vergr. 255.
Fig. 7b. Vollständiger Echinococcus; die ringförmigen Saugmiindungen sind nur angedeutet (vcrgl. Taf. III. Fig. 7). Sie enthalten
zuweilen die bekannten, mit Eiern verwechselten Kalkkörpcr. Bei a. belinden sich zwei mit Kügelchen gefüllte Bläschen a-n
Körper (Knospen). Bei c. lösen sich zwei solcher Bläschen ab. d. einzelue Haken 2 Millim. lang. Vergr. 255.
Der Entwickeiungsgang sclieint nun folgender zu seyn: 1. Von der inneren Flache der Membran der einfachen, nicht echino