E i u n i i s s n t i f d e n O r g a n i s m u s .
Die Syniplome, die jedes befallene Organe liei-vomin, geliürcn iti die Pallioloiric ; liier mir eiiike
«»gemeine Bemerkungeti. Die örlliclien Schmerzen sind in der Hesel nichl bedeutend imd niclil mil den
sdirecklidien des Seirrh.is zu vergieiciien. Idi l.abe fmgus meduUarh oO an ÎH-bendcn (.znlelzl dnrcl.
die Gülo des Dr. Ul ima n n in Weimar am Halse) beobarhiel, der ganz schmerzlos war oder in dem sicii
jmr von Zeit zu Zeit reissende Schmerzen eiiisleillen. Die weiche >larkinasse kann in der Thal mn- dncii
aUmähligen und leichten Druck aiif die Nerven ausüben, die sie eiiischiiessl imd die ii
imverändert findet. Im Allgemeinen leiJel die Gesmidheit im Anli
ziiweilen auch
an, so tritt Störung der ANutrilion, Ali
nichl, häufl sich aber die Markmassc
Regel und tritt meist nur ki
tgernng luid kachektisehcs Aussehen ein. Fieber fehlt in der
•or dem Tode hinzu. Die Kranken erliegen an allgenieiiUT Krscliöpfung,
wenn nicht schon früher das Befallen eines edlen Organs, des Gehirns, der Lungen,"des"HerzXi^s'
der Ilanpiümclionen des Lebens unmöglich gemacht hat.
V e r h a l t e n n a c h A l t e
s. 10.
Hl G e s c h l e r l i t . C o n s t i t u t i o n .
Berücksichtigt man, was wir über den fiaujits medullam des An^es gesagt haben, so ist bei E r -
wachsenen der Markschwamm am hauQgsten. Doch verscliont er kein Aller. Der frühosio mir bckaimle
ist von R a n e e bei R a y e r l ) bei einem £7monal!ichen Mädchen, d.ts im linken Ilypochondnmn eine erst
kleine Geschwulst zeigle, die sehneil zunahm. Fieber und eine zweile Geschwulst im rechten llypochondrinm
entwickelten sich. Hämaturie und Inliltration der Exlremiläten, die Geschwülste wurden sehr
sclmierzhal'l. Tod nach 13 Moiialen. Der Leib wai- zum íhe i l von einer grossen Geschwulst angefüllt,
die sich vom ZwercMell bis ins Becken ausdehnte. Links befand sich eine andere Geschwulst von der
erstem grossentheüs bedeck!. Die rechte Geschwulst adhärii-te stark am Coecum. Sie enihielt eine sehr
-weiche, niarkiihnliche, so zeriliessende Masse, dass sie nicht mehr secirt werden konnle. Die linko
Geschwulst Jiing an der rechlen mid zugleich am Mesenterium, am Mesocolon und an den Nierendrüsen•
sie wog 2 Pfund 12 Unzen. Man konnle die Slrnclnr der \ iere nicht daran erkennen. .Man unterschied
deutlich di-ei Grade des fvngiis. Die liinlere Seile behielt ihre gesunde Form und livide Farbe. Die
vordere Seile glich nur unv!»llkoin:nen der .Niere. Vielleichl gehört ein von Go r Ii am eben dort angerührter
Fall bei einem /juonallichen Knaben auch hierher.
L o u i s und A s i l e y C o o p e r sahen ebenfalls Fülle von Markschwamm bei Kindern von 3 - 3
Jahren.
das Geschlecht anlielrifn, so nahm man früher wohl die grössere liäufigkeil bei dem weiblichen
Geschlecht an, indess fehlen sichere statistische Delails.
Ma s den Einiluss des Klimas, des Gewerbes u. s. w. anhetrilTl, so ist ehie Aiifkläriuig darüber
nur zu erwar ten, wenn die von 0 u e t e 1 e t in Belgien angefangenen genauen slatisfischen Tabellen überall
angeferligl werden; uns scheinen die grossen Slädle eine miverliiilluissmässig grosse Zahl zu liefern,
Tv-enn es sich bestätigen sollte, dass z. B. nach dem 3üslen J ahr e in Paris der Tie Mensch am Krebs
überhaupt stirbt! —
S- I i -
E r b l i c h k e i t . A n s t e c k u n g ^ .
Die von den Schriastellern angeltihrlen Fälle von Markscliwanim in derselben Familie könnten ve r -
anlassen, eine Erblichkeit anzunehmen; aber die Iliiuligkeit des Markschwanniis, der Umstand, dass
.Möller, die am Markschwamm Iii ten, ganz gesunde Kinder zur » ' e l t brachten, hiiben die Palliologen,
welche sich am melslen mil unserm Gegenstand beschäftigten, bestimmt, die Erblichkeit als ungewiss
darzustellen, und nur nene Uni ersuchungen, gestützt anf die letzten Resullale der Anatomie, vermögen
diesen Zweifel zu lösen.
Die Ansleckliarkeil des fungus meduUaris gehört zu den Fragen, die ich noch nichl für ganz entschieden
halte. Ohne hier die Meimmgen der ällern Aerzte zu widerholen, nach denen der Cancer
«berliaupl ansieckend ist, -will ich hier mir erwähnen, dass direcle Versuche, von mir selbst angestellt,
nach dem Vorgange D u p n y t r e n ' s , B i e t l ' s , A l i b c r l ' s und B. L a n g e n b e c k ' s mir bald e i n p o s i -
t i v e s , der Ansleckbarkeil günstiges l ) , bald ein negatives Resultat gegeben haben. Die Erörlernng
derselben, wie das Resull al neuer Versuche behalte ich der AJihandlung über den Scirrhus vor, weil
mehrere Versuche auch mit scirrhöser .Materie gemacht wurden.
>'ur das will ich liier bemerken, dass eine Ansteckung durch blosse Berührung der Personen mir
sehr unwahrscheinlich ist, die lägliche Erfahrmig am Krankenbelte schon spricht dagegen; dagegen ist e.s
wohl möglich, dass Elemente des Markschwammes, nnmiüelliar ins Bhil eingeführt, dort eine iihnliche i,
Enlarlung bewirken, ähnlich wie ein gährender Sloff, in kleinster Onantilät mit gälirungsfähigen SlolTen
vermischt, die.se in Gährung versetzt. Fände das statt, so wäre es keineswegs nölliig, auf die Körperchen
des .Markschwammes die Zellentheorie anzuwenden, sie als Zellen anzusehen, mit denen sie nichl;
die geringste .Vehnliclikcil haben, und etwa zu sagen, dass diese, so in einen fremden Organi-smus eingeführt,
sieh dort selbslständig entwickeln.
%. 12.
Ur s a c h e n , We s e n de s f u n d u s m e d u l l a r i s . Di a t h e s e . He i l b a r k e i t .
Die entfernteren Ursachen, die den Markschwamm veranlassen, auszumillcln, ist bei dem jetzigen
Zustande der \Mssenscliaft unmöglich; es bedürfte dazu einer langen Jleihc stalistischer, auf genaue
Kraiikengcschichlen gestützter Beobachtungen, bei denen jedesmal die Beschaffenheit und wii-kliche Ex i -
stenz des fungus medullaris durcii das Mikroskop constatii-t wäre. >Vir -werden auf Erörterung der ge -
M'öhnlicli von den Palliologen für Enistehung des Krebses überhaupt angegebenen Ursachen in der AbhandJimg
über den Scirrhus zurückkommen.
Ma s das ^^'esen des .Markschwammes anbetrifft, so wird seine Nalur nicht eher zu beslimmen seyn,
als bis wir zahlreiche chemische vergleichende Untersuchungen in der oben angedeuteten Art besilzen.
Aus den vorhergehenden anatomischen Unlersuchungen ergibt sich aber Folgendes:
1 ) Der fungus medullaris ist eüie Secrclion des Blnles, bestehend in einer .Modification der im [¡nuor
sanguinis enthaltenen Proteinvcrbhidung, deren chemische Natur tmbekaiml ist.
2 ) In allen Stadien des .Markschwammes zeigt sich die Markmasse aus denselben Elemenlou zusammengesetzt,
ein coa^nlirbares Serum mil Kügcichen, die keiner weileni Organisation Hihig sind.
3") Die Tendenz des Blutes, sich in seiner grössten ^¿ i s s e hi eine solche keiner weitern Organisation
fiihige Maleric umzuwandeln, wodurch den Organen die zu ihrer Ernährung und zu ilirem Leben nötiiigen
Stoffe entzogen werden, conslitnirt das Furchtbare der Krankiieil. Dies durch die unerwiesene Annahme
eines besondern Markschwammgiltes zu vermehren, i.sl mmötliig. — Mit den Geweben in B e -
rülinmg -werden diese zerstört und an ihrer Stelle wird die 3Iarkmasse aiigelagerl, die nichl fällig ist, sich
zu organisiren.
4") Die Fasern und Geljisse gehören einer spätem, mehr zufälligen Eniwickelung an, die nichl mehr
zum Wesen des Markschwammes gehört, auch erreichen diese Fasern und Gefiisse nicht die vollkommene
Organisation, deren der Faserstoff, der im gesunden Organismus ausschwitzt, fähig ist.
r>) Die Fr age , ob der Ablagerung der Slarkmasse in einem Organe eine allgemeine Disposition
des Blnles zur Zersetzung CMarkschwamm - Diathese) vorhergelil, oder ob das Organ, in dem sie
1) Raye, é des maladies des reins lU, 717. ^ s der bibliothfi/ue m 1) Vergi. B^dUtia de rAcadéio s de Bruxelles, VU: Recherches sur t inoculation du Ci