Daü Colloid (Caneer aréolaire) Tafel 2.
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zerfliessciid, atuor|)íi, mit einigen Fclllropfeu geniisclit oder Zellen clnsuliliesscnd — Fig. t). Die weissliclic, elwas consislenle Masse
besieht ans Zcilcii, die, von verseli i eden er Grösse sind und viele Korner einscliliessen, Fig. 7. Zuweilen ealiiallen sie einen
grossen Kern nnd Itcrnkürper, den Epillielialzellea üliiilich. — Wo die Gallerie sich zuerst za innitriren beg.inn, in der Scbleimliaut
des Rcctuni und unter der äussere» Haut, ist dieselbe roroilos, oline Zellen, die erst später iu ihr auftreten. Nur da, wo sich GaU
lerlgcsclwiilslc bildeten, zeigten aucli libróse und Jluskelhaut des Daruis die Gallertinfiltration. — Fig. 9 Fasern, welehc die Zetleuwilnde
in Fig. 4 bilden. — Wir haben also folgenden, sehr wahrsclieinllchen Entwiclieliingsgang: 1) Ausschwit^ung von Gallerte,
wabrscheinlicli zuerst nur in den Schleimfoliikeln derSdileimhaut, deren Wünde sich verdickten; 2)Organisation der Galleric zii Zellen.
Fig. 1 0 - 1 3 Collold der Nieren und des Jlagens (Cmcer aréolairf). Folgendes wurde mir von dem interne Hrn. Dodelee (llopilalSl.Jco},) über den Kraiiklieitsverlauf niitgetlicill: Vor 18 Monaten füWtc derKranke, ein Maurer, ÖOJahre all, nachdem er leim
Tr.-igen eines Balkens gestrauciielt, einen siechenden Schmerz in dem rechten llyporhoudriiiin ; 2 Monate nachher fühlte er in der Magengegenil
eine kleine Goscluvulst und bekam eine strohgelbe Gesiciitifarbe, Anschwellung des Bauchs, Erbrechen, keine Gelbsucht, aber
lartniiokige Verstopfung. Husten und schleimiger Auswurf, Schmerz in der Rückeiigegend bilden die Uauplsymptouic während des
Smonatliclien Aufenthalts im Hospitale. Endlich treten Sclnveisse, hektisches Fieber, Solwindel, Tod ein. Der Urin, welcher sodi inalös
gewesen seyn soll, wurde leider nicht auf Eiweiss untersucht. Uie Leicheiiüffiiung, 48 Stunden nach dem Tode geni.iebt, ergab
Folgendos : Die Beiiie sind wenig inlillrirt ¡ die Lutigen adharirc» schwach an den Uijipen und entliiilten einige knochenharte, offenbar
rückgebildote, hirsckoriigrosse Tuberkeln, einige andere Tuberkeln sind in Erweichung begriffen. Das weich« Herz eolliält wenig
flüssiges Hlut, im I.cibc ist gelblich klares Serum ergossen, die Leber ist an der convexen Fläche des rechten Leberlappens mit Pseudomcnibrnnen
bedetU. Die Baucbwaud über dem Magen hängt mit dem grossen Epiploon fesl zusammen ; dies, an dem Colon transi-eri.
bürgend, bildet ans drm Hopf des Pancreas, dem Pylorus des Magens und den Lymphdrüsen eine dichte zusammengezogene Geschwulst,
die, wie es scheint, auf dem Wege der adhäsiven Entzündung sieb gebildet hat und den Gidlcnausfübtungsgang einsobliessl. Es war
die wahrend des Lebens in dem Hypogastrium fühlbare Geschwulst, wclièe ausserdem noch an der concaven Fläche der Leber und
den Nebennieren festhing. Die Bauchfell Verbindungen des Magens mit der Leber und der Milz sind fibrüs verdickt. Die Mik ist vergrossert,
die Leber enthält Fett in den Zellen. — üer Pylorus war durch eine blumenkohlartlge Geschwulst, die seine sämmtlichett
Haute durchsetzte, so verengt, dass kaum ein kleiner Finger durehzuführen war. Diese GeschwuUt war reines Colloid. In der nnmitlelbaren
Nilhe des Pylorus begann zuerst die IiiliUration der Gallerte in kleinen Vertiefungen, als unregelmässige Infiltration in der
Schleimhaut i hier hatte sich aueh ein kleines perforirendes Geschwür gebildet. Der übrige Theil des Magens Ist unversehrt. Der
Dickdarm ist verengt. OlTenbar hatte hier die merhanische Veranlassung die Verwachsung der verschiedenen Theile, welche so ein«
Geschwulst bildeten, veranlasst; ob sie aber auch Ursache der Gallertbildung war, ist schwierig zu entscheiden. —, Fig. 10. b ist ein
Stück Schleimhaut des Jlagens mit dem Pylorus ausgeschnitten. .Man sieht die Ablagerung der Gallerte als gelbliche Flecke, bis an
den Pylorus a, wo derselbe die Geschwülste bildet. Eine ähnliche Inllltration mit Gallerte zeigen auch die Mesenlerialdrüsen. Die
Gallerte bestand aus einer durchsichtigen amorphen Masse, vielen kleinen Fellkügelchen und Choleslerinkrystallen. Die grösste Ausbildung
der Gallertablagerung zeigen die beiden Nieren, welche das Doppelte ihres normalen Volumens haben ; die eine wiegt 9 Unzen.
Ihre äussere Oberfläche erscheint gallertartig, gelblich, mit ungleichen, geschwulstartigen Hervorwolbungen von der Grösse eines Stecknadelkopfs
bis zu der einer Haselniiss, die durch ein weissliches festeres Maschengewebe getrennt sind. — Fig. 11 die äusserliche
Oberfliiche einer Niere, a Ureter, b Vene, c Arterie. — Anf dem Durchschnitt Fig. 12 sieht man, dass die Kelche und das Becken
frei und normal sind, die erstere aber Urin und Gallerle e
, die iiIedullarsubsUinz zum Theil erhalten, die Corlicalsubstanz ji
doch durch und durch von Gallerte verdrängt ist. Es hat sich hier
D areoläres, aus feinen, sieh kreuzenden, weichen Fasern bestea
bendes Gewebe gebildet, das die gelbliche, zitternde Gallerte, mit Fragmei Harukanälen und BlulgeHissen , ^gemischt,
einschliesst.
Nur zuweilen erscheint die Gallerte in mehr isolirten Zellen enthalten. Die Gallerte ist formlos, mit'Fetlkügelchen in grossen und
kleinen Tropfen gemischt, Fig. 13 f f f . , oder enthält Zellen mit vielen Körnern von verschiedener Form, eee. Zuweilen finden sich
grosse Zellen wie Fettkysten g in derselben. Ueherall sind Cholesteariukryslalle d beigemischt. Die Fasern, welche die Zellräume
bilden, sind weich, bandartig mit beginnender Theiluug wie a, oder mit bestimmteren Conturen, die Zellgewcbsbüudei bildend, b. Die
Harnkanäle enthalten zuweilen Fettkügelcbcn e.
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Acilfc Lieferung,
o l l o i d o d e r C a u c e i
Taf. III.
a u c e r a r e o l a i r c . Ta f . 8.
Fig. 1 u. 2 nach Cruveilbier (Livr. 21. pl. L Fig. 1 u. 3) copirt. Cruveilhier (heilt unter dem Titel Camcr arcolatre
rf« w die von Aniussat gemachte und der Akademie der Medicin im Jahre 1834 mitgethellle Beobachtung mit. Wir geben dieselbe
im Auszuge: Mllc. Phl, litt seil ihn-r Jugend an starker .Migräne. Der Zustand ihres Vermögens zwang sie, sieh täglich ISStunden
mit ArbHten (Mu.^ik und Male«) zu beschiifligen. Mit 42 Jdiren wurden die Kopfschmerzen hcßig, besonders an der N.isenwurzel;
die Nase wurdp breit und die Augen entrernten sich von einander. Denuoeh fuhr sie bis zum 52. Jahre zu malen fort, indem sie die
Stirn beständig mit kalten Compressen bedeckte, weil sonst ihr Gesicht U ub wurde. Um diese Zeit erhob eine kleine Geschwulst die
Haut zwischen den Augenbniunen, verstopfte die linke Nascni)(fnung und vergrösscrte sich so sehr, dass die Stirn sich bedeutend entwickelte.
Eine Consultation mehrerer Aerzte entschied sich für einen Polypen der Stirnhöhlen und am 23. Novbr. 1833 wurde vou
Amussat die Operation unternommen. Er machte einen Kreuzschnilt auf der Stirn und durchschnitt eine 1 Zoll dicke Knochenkruste,
die von Taiisouden, anscheinend fettartrger, In ein zellförmiges Gewebe eingeschlossener Granulationen gebildet wurde. Ein grosser
Theil derselben wurde ausgeschi.itten, aber an die /)-<r« mafcr angelangt wagte der Operateur nicht weiter zu gehen. Die Wunde
vernarbte in 2 Monaten, die Kranke glaubte sich geheilt; die Geschwulst nahm jedoch zu, die Kranke verlor 5 oder G Monate nach
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