Die Zellen der gelatinösen Ma s s e zeigen aliev wiederum vei-scliiedene Entn-Ickelungsslufen. Si e sind
hell, olme Ka l k e r d e , oder diese hegiiinf, sich als dunkle Scliidil an den Rände rn der Zelle abzul age rn, so
«Inss diese allniiiiilig dunkel we rden nnd bei dem diivclifallendeu Li cht e s c hwa r z erscheinen. Die Kalkcrdo
löst sich din-eh Miiieralsäui-eii unter Eiit wickelung von zahlrciclien Lullblasen a u f , und die Zellen werden
alsdaun bell. In der Abbildiutg sind diese verschiedenen Zusläiide der Zellen treu dargeslelll. J)ie Ze l l e n
Ingerain einer körnigen Su b s f a n z , und sind, wenn sie noch ohne Ka l k e r d e , leicht z e r r e i s s b a r , s o d a s s nur
die Ke rne sichtbar bleiben. Mir schien e s , als wenn die Ablagerung auf folgende \"\'eise vo r sich gegangen
s e y : zuerst Er g u s s einer gallerlarligen Flüs s igke i t , Entwickelung von Knorpelzellen, Coiidensirung
körniger Zwi s c l i ensubs t anz , endlich Bildung von Gefässen nnd Abl agenuig von Ka l k e r d e , zue r s t in den
Zellen, dann in der Zwi s cbensubs l anz . —
Dieser Entwi ckc lungsgaug, für den die Beweise in den Abbildinigen vorliegen, ist abe r für die l ' a l h o -
genie überhaupt höchst, wichlig; denn j e mehr man iiu St ande s e y uwi r d , kr ankl i a f t e Ve r ände rungen den
physiologischen Vorgängen anzuscbliessen, desto me h r wird einst die Therai)ic sich einer wisseiischaflliehen
BasLs erfreuen können.
Erklärung der Ta f e l n .
Zweite Lieferung. Ta f e l IV. V.
O s t c o p h y t ' ) .
Taf. I. Fig. 1. Rechlcs Darm-, Silr,- und Scbambcin, üusspre Eäche, nailulcm die Geschwulst enlfenit, so viel dies durch
Slaceralion geschehen konnle, iib<1 der Ixuochen gctrocfcoet war, so dass nun die im Kaochcu selbst wurzelnden, felsiu^tig "ruppi,ten
iieuiii Unochenraassen sichtbar sind. '
a) Unverletztes Schenkelgeleak.
b) (Das. Fig. 2.) Hier ist ein Stück des Darmbeins abgesägt, um die unverletzte innere Substanz zu zeigen und darzuthun,
dass die Knocbenmasscn nur in der äussern Rinde wurzeln.
Fig. 2. Innere Fläche desselben Knocliens; hier haben die Knochengruppcn noch eine bedeutendere Iliihe erreicht.
Fig. l a . RundeKörnermit nnd ohne Kernkörper, in einer hellen, durchsichtigen Masse gelagert, aus der weichcu zerHiessenden
Malene, welche die neuen Knochenzellen anfülUe. Igh sehe sie als erste Bildungsstufe der Zellen an.
Diese wie die folgenden Figuren SäSma! vergrösserl.
Fig. 2a. Fasern aus der festem «eisslichcn oder rothliehen Substanz, die sich zwischen den Knochenstiicken vorfand.
Fig. 3. Knorpclkörper, die sich nur hin und wieder von den Randern aus mit Kalkmassen fiillcn.
Taf, II. Fig. 1. Ein Durchschnitt aas der Mitte der Geschmdsti man siebt die mit gelblicher Gallerte gefülUen grossen KnoclienzelleD.
a.
Fig. 2. und 3. Aehnliche Durchschnitle nach der Maceration gelroctnet; man sieht die leeren Knorhcnzellen.
Fig. 4. Aeusserer Umriss der Geschwulst; er konnte nur nach dem genauen Gypsabguss angeferligt werden.
Fig. 5. Knocliensubstanz aus der Geschwulst mit gefüllten Knochenkörperclien, die in regelmässigen Reihen lagern.
Aninerk. Auch bei Thiercn kommt dies Osteophvt vor. So bildet sii'h oft bei Pferden an de» untern Theiien der Tüiia oder
am Aslra-alus, plalt aiifsitzenii oder mit einem schmalen Stiele, eine knochenzelüge Geschwulst wie ein Korallenslück aussehend. Man
sieht sie von der Grösse eines Slrausseneics und grösser, in ihren ZeUen eine weiche gelatinöse Substanz einschliesseud, welche ich
aber bis jetzt nicht frisch habe untersuchen können.
II. A Ì) t h e Ì 1 u n g.
H i s t o r i s c h e s .
Das gelatinöse Osteophyt ist sehr oft und unt e r s eh r %-er.scliiedenen Bciienmmgen be.schrieben wo r -
den, a b e r meist haben die Scliriflslellcr mehr ihr Augenmerk auf die Kn o c h e uma s s e , als auf den eigentivfl
»I, laUrne, anifcfci-ligl, findet aich ir miliing Je» H.ii,i.4t Si, Jean.