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í ) dass die Hoden ihr normales Gewiclit behalten;
S,") dass dio Milz sehr abweichende imd wechselnde Gewichte zeigt — hei Fravien beträgt das Maxiraum
3 5 0 , das iVIinimum 3 0 , bei Männern das Maximum 3 5 0 , das Minimum 1 4 0 Grammen.
§. 19.
Das Blut in der Tnberbulose.
Bereits P o r t a l hallo die Aufmerksamkeit auf die Blutarmuth der Phthisiker gezogen, welche in der
That in der Leiche höchst auffallend ist. Sellen fand ich weder j ene Färbung der iimeren Haut des Herzens
und der grossen Gefässe, wie sie beim Typhus so häufig, noch jenes Zevfliessen des FasersloITs, aber
immer wa r die Menge des in dem He r z en und den grossen Geiassen vorhandenen Blules unbelrächllicli.
Ob in dem Blute selbst die tuberkulöse Ma t e r i e nachweisbar sei, blieb bis j e t z t nnenlschieden. L u g o l
wül Tuberkeln im Blute grosser Venenstiimme gefunden haben. Hier drängt sich imn die wichlige Fr a g e
auf: wo wird der Tuberkelstoff abgescliieden? Ba s s er zuerst flüssig von dem Blute und zwa r von den
Capiilargefiissen wie jedes andere Se c r e t abgeschieden ^^•erde, zeigen die Tuberkeln der Gebirnsubslanz,
wo keine andere Quelle der Secretion nachgewiesen werden kann. Dies scheint aber niclil immer der Fall
zu sein, und die von den Chylus - und Lymphgefässen aufgesogenen Chylus und Lymphe können bereils
Tuberkel enthalten und dieGefasse verstopfen. Seil S ö m m e r i n g angegeben, dass die tuberkulösen Dr üsen
liir Ouecksilberinjeclionen durchgängig smd, ist überall angenonmicn, dass sich die Tuberkehnaterie in
das Far enchym der Drüsen ablagert. C a r s w e l l und C r u v e i l h i e r haben aber die Tuberkelmateric in
den Lymphdrüsen undChylusgeiässon und diese dadurch v e r s t o p f t gesehen," undErslerem gelang aucli die
Quecksilberinjeclionnichl. Ich habe weder solclie Fülle wie C a r s w e l l u n d C r u v e i l l i i e r bis jelzl zu sehen
Gelegenlicit gehabt, noch ist mir auch die Quecksilbcrinjeclion in mit Tuberkeln gefüllle Drüsen gelungen.
Die Beobachlungen Beider und der Umstand, dass die Tuberkeln im jugendlichen Aller so häufig in lymphatischen
Drüsen sich ablagern, machen es höchs^ wahrscheinlicli, dass der Tubcrkelsloff nicht allein vom
Blute, sondern auch aus der Lymphe und dem Chylus unmittelbar sich bilde, dass also verbrauchte wie neu
hinzulrelende Stoffe das Material zur Tuberkelbilduiig gehen können. Die Verliällnisse der Lymphgeliisso
zur Secretion sind aber bis j e t z t so dunkel, dass jede weitere Erürlerung nur zu unfruchtbaren Hypothesen
führen würde.
A n d r a l und G a v a r r e t O analysirlen das Blut von 30 Individuen in 3 3 Aderlässen. Bei 7 fanden
sie r o h e , bei 9 in Erweichung übergegangene Tuberkeln, bei 14 Cavernen. In 9 Aderlässen der 1. llciho
fanden sie den Faserstoff von 2,7 bis 3,5 schwankend 7mal, 2mal -1-,8 und 5 , 5 , wo eine entzündliche Complication
CEnlerocolilis subacuta und slarke Broncliilis} da wa r . In 10 Aderlässen der 2. UeUie fanden sie
den Faserstoff 9mal bald kaum bald 4 - 5 , Imal 3; von I i Aderlässen der 3. Reihe in i2 zwischen
4—5,9 schwankend, in den beiden anderen (^bei sehr vorgeschrittenem Marasmus^ wa r einmal die physiologische
Zahl erhalten, das andere 3Iitl der Faserstoff auf 2 , 0 gesunken.
Die Blulkügelchen zeigen nach A n d r a l und G a v a r r e t schon im Anfange der Krankheit, wenn sie
die Auscultation kaum entdeckt h a t , eine geringe Zahl und zwa r im Maximum 122, im Minimum 99. In
der 2. und 3. Periode sinken sie zwischen 80 — 1 0 0 ; mir einmal sanken sie auf 72 Cwälirend sie in der
Chlorose unter 30 sinken könneiQ. Die soliden Beslandiheile des Serums schwankten zwischen (55,1 —
105,4. Hiermit stimmt das äussere Aussehen des Blutes überein, welches, Anfangs nicht verschieden,
sich mit einer um so festeren Entzündimgshaul bedeckt, als die Krankheit in den Lungen vorschreilet.
opp fand bei Tuberkehi in 2 4 Fällen von 2 2 - 5 7 J ahr en (23 Männer, 1 Frau) i
höchster Gehalt an festen Blulbeslandllieileu
niedrigster
mittlerer
höchster Wassergehalt . . . .
id in 2 6 / y cd
228,stili
s i , 128
19 t),486
8'<5,872
2 7
niedrigster
mittlerer
höchster Fasersloffgehalt
niedrigster . . .
mittlerer
höchster Gehalt an festen Bestandtheilen des Blntwassers
niedrigster . . . . . . . . .
mittlerer
höchster Gehalt an Blutköi-perchen . . . .
niedrigster . . . . . . . .
mittlerer
771,136
809,514
10,736
1,864
4 , 8 3 3
110,604
64,986
81,791
151,663
68,584
104,384
„Die festen ülulbestandlhcile überhaupt erscheinen bei Knotensucht durchschnittlich vermindert, doch
kam unter 20 Füllen 4mal eine grössere Menge fester Blutbestandtheile vor. De r Faserstoffgehalt wa r
durchschnittlich erhöht; der höchste Gehalt von 10,736 betraf einen Fa l l , in welchem sich Lungenlellentzündung
entwickelt ha t t e ; nur 3mal unter 26 Fällen kam Verminderung des Faserstoflgehalts vor. Die
festen Beslandtheile des Blutwassers waren unter 25 Fällen nur 3mal, die Blutkörperchen nur 6mal v e r -
mehrt , sonst fand immer eine Verminderung dersellien Statt. Durchschnittlich war die Verminderung der
Blutkörperchen beträchtlicher, als die der festen Beslandtheile des Blutwassers. A n d r a l fand bei Knot ensuchl
die Blulkörperciien minier vermindert. Trilt Fieber ein und Erweicliung der Knot en, so steigt der
Faserstoffgehalt. Bei erstmaligem Eintreten von Bluthusten lindct man in der Uegel ziemlich gi-osse Me n -
gen von Blutkörperchen. In einem Falle, wo sich "Wassersucht gebildet halte und Tags vor dem Tode zur
Erleichterung der Slickzufälle noch ein kleiner Aderlass gemacht wurde , waren die festen BeslandllieÜe des
Blut Wassers auf 6 3 , die Blulkörperciien auf 78 vermindert. Diese Beobachtung stimmt mit A n d r a l s An -
gabe überein, dass geringer Eiweissgehalt des BIulwassQj-s das Auflrclen von "Wassersucht begünstigt.«
.,In ein Pa a r Fällen von Knoteiisucht wurde auch der Fettgehall des Blutes ermittelt und derselbe b e -
ziehungsweise zu gesundem Blute betrüchtlicher gefunden."
„"Wie die grossen Abstände ün Gehalte an festen Bestandtheilen darthun, kann Knotensucht sowohl
bei Blutreichthum, als bei Blutarmuth auftreten. Knotensucht im höheren Lebensalter triilt durchsclmittlich
mehr mit Blutarmuth zusammen."
•NVälirend A n d r a l und G a v a r r e t von der Verminderung der Kügelchen glauben, dass sie der Kr a n k -
heit vorhergciic, sehen B e c t i u e r e l und K o d i e r aUe von iimen beobachteten Resultate nur als F o l g e
der Phthisis an. Sic fanden bei 5 Männern mit erweichten Tuberkeln, denen wegen Fi ebe r , Blutspeien
oder Pleuritis lOmal zur Ader gelassen wurde , als mittlere Zahl in 1 0 0 0 Theilcn Blut:
im im 2«n, im 3 ' " Aderlass:
Blutkügelchen . . . 125 122,7 1 0 3 , 5
Eiweiss 66,3 65 62
Faserstoff . . . . 4,S 4,3 3,6.
Bei 1 Fr a u e n , von denen 3 rohe , 2 erweichte Tuberkeln hatten und denen wegen Pleuritis, Hämoptysis
oder Pleuritis zur Ader gelassen wurde, fanden sie Iii),"»- Bhitkügelohen, 7 0 , 5 Eiweiss, 4 Faserstoff.
Im Anfang der Lungenschwindsucht behält also nach B e c q u e r e l und K o d i e r das Blut seinen norma -
len Charakter. Der Faserstoff steigt mit der Erweichung, wie in Entzündungen, und die Kiigelchen nehmen
schneller und ein wenig mehr als in diesen ab; die verseiften Fe t t e dagegen nehmen mehr als in jeder
andern Krankheit ab.
S i m o n fand einmal das Blut von einem Phthislsclicn, welcher an wiederholtem Bluthusten litt, gar
nicht gerinnbar und mir Spuren von Fiiserstoff, wogegen die festen Bestandlheile überhaupt CKiweiss;) sehr
beträchtlich waren IJ.
1) ElJmaloIogie S. 143.
1) Die angcgrhcncii Zaiilcii n
lüüo Tljcilc Blut cnUiülic)
I denselben CliemikerD crhal