Aus ailen bescliriekneo Gescljwülsteü Hess sich ein milcbigcr Soft drüfken. Mit Ausnahme der Gesohwulsl ao der Trachca,
wo bereits eine Erweicbuog Statt hatte, waren alle noch h a r t (im Stadium der Grudiläl).
Die mikroskopische Untersuchung ergab dieselben Resultate «ic oben, nur Hess sicii hier deutlicher die Enlwickelung der Jirchszellen
iti zwei Formen in den spiiter gebildeten Gcscinvülslen verfolgen. Man sieht sehr häufig in (i.-nselbcn nur kleine Kerne von
' loo -Miilini., die in Essigsäure noch lösbar sinci; neben diese» sieht man solche, die mit einer liellercii Masse, der ersten Scbidit
(der künliigen ZellenwanduDg) nmgcbeii sind.
In der zweiten Form bildet sicli der Kern zum Bläschen aus und füllt sich mit kleinen Fetlkiigelchen, ohne dass weiter ein Hern
sichtbar werde, der nur in den grfissern Zellen sichtbar wird.
Im Blute des Herzens waren die Blutkorper wohl erhalten, aber in dem weiohcn Faserstoff des rechten Herzens linden sich eine
grosse Menge blasser, graugefäibter, Millim. grosser, sphärischer Eiörper, die sich in Essigsäure zwar verkleinern, aber nicht
in ihr auflosen. Ihre Oberlliiche ist granulirt. Sie scheinen mir der Krchsbildung anzugehören.
Dies ist einer der akutesten Fülle von Markschwamm, den ich gesehen.
I l c o b a c l i t i l U g 7 0 . C n n c c r des Au g a p f e l s .
2 Febrnar 1848.
Anleine Weydioli, der Sohn noch lebender skrophulöser Eltern, 12 Jahre all. Der Knabe hat früher an Skrophelti gelitten und vor
einem Jiihrc iingefiihr (1847) bemerkt man zufüllig, dass der Ii nahe mil dem linken Auge iiichl sieht, dabei halbseitiger Kopfschmerz, periodische
Conjunctivitis, im Augapfel selbst nie Schmcrzeu. Der Augapfel ist nur an der stark injieirteii Cunjuuctiva sohmerühaft. Seit
0 Tagun :sl der Augapfel ans der IlUhlc Iierausgelreten , eine Art Fluctuation ist in ibm fUhlLar, eine braune Kruste bedeckt die Cornea,
die Sclero tica zeigt sich uneben wie von inneren Gescbwülslen. Der Augapfel wurde ohne dio gesunde glan dnl lacri / m. durch Herrn
Professor U y t t c r h o v c n exstirpirt und es zeigte sich der Sehnerv von einer blassgelblicbea und grauen, spcckartigen, bald weichen,
bald hürllichen Masse umgeben, welche fesl an der Knochenwand der Augeuhühle hing und in Fragmenleu abgelSsl werden musste. Durchmesser
des Aiiges von der Mitte der Cornea 3CMillim., Durolmi. der vorderen Hälfte 10, der hiuleren 22. Grösster ümfaug 75, Gewicht
1(> Gramme».
Die Scierotica ist überall unverändert. Die Cornea ist durch Exsudat beträchtlich verdickt, in der Pupille durchbohrt, die liier von
einer braunen Kruste verdeckt ist.
Die coyijmiriifn bvibi ist gewulsipl, sammelarlig und reicht mit rothen Wiilstrn über die Cornea hinaus.
Auf dem Durclischnitte zeigt das Auge das bunte Aussehen, wie ich es früher von Iridoplasma angegeben.
Die Stelle der Ketiua nimmt eine der grauen Hirnsuhslanz ähnliche Masse am Sehnerven von 5 Millim. Dicke ein, welehc die
nur noch in dünnen Streifen sichlbare Chorioidea verdrängt hat. Diese Masse erstreckt sich zu IVi Millim. verdünnt um den Glaskörper
bis an die vordere Augenkammer gürleltörmig bis zur Iris, wciche nur noch in Lappen an der inneru Fläche der Cornea klebt
und mit Pigment bciicckt isl. Der Glaskörper ist iii eine feste, sehr gelbe Masse verwandelt, iu dessen vorderer Fläche die
grüne, weiche HrystnIIIinse deutlich ist. Der Sehnernerv ist durchaus fibrös, ohne Spur von Nervensubstanz.
Die graue liiniähnliche Sübstanz ist vnn zuweilen varikösen Capillargcfässen durchzogen und besteht aus einer feinkörnigen Masse
mit z;ililrcichcn, fast .«pliärischcn, bald glatten, bald gekörnten Kernen von '/200 Millim., die sich in Essigsiinre um ' / j verkleineru.
Selten sind ihnen Zellen von '/.Q Millim. mil ein- oder mehrfachem Kern beigemischt.
Essigsäure maihl die Masse gallertartig, Alkohol coagulirt sie stark.
Dieselben Elcmíjute befinden sich im Glaskörper, dessen Färbung von eingestreutem Blutfarbstoff herrührt, der durch Wasser verschwindet.
Die Kry-^talllinsc zeigt sich in Körner auflösende Fasern mit eingestreutem schwarzem Pigment. Die Kapsel normal. Einzelne
Kerne auch in der Linsensuhstanz.
Die Masse, welche den Sehnerven umgab, besteht aus zahlreichen grösseren Zellen mit Kern.
Der Knabe verliess am 4. Febr. das Hospital.
Am 20, Würz begann die Krebsmasse wieder hervorzuwuchern. Am 19. Mai sah ich den Kranken. Er liegt jetzt soporös im
Bette. Ein hdhnereigrosser, rotlier, blutender Schwamm wuchert aus der operirten Augenhöhle liervor, das rechte Au^e ist amaurotisch,
die Pupille erweitert, die Iris unbeweglich. Früher Ohrenschroerzen im rechten Olire, Ameisenlaufen in den E.tlremituten.
Puls langsam, klein. Nur undeutliche Antworten. Der Kranke unterlag kurze Zeit nachher, die Autopsie wurde nicht gestaltet.
S t c o b A C h ü i t i g Ca n c e r d e s Ge s i c h t s . Tod durch Peritonitis. Frau Dreynart, 70 Jahre alt (Grand liospice).
Lungen ge.sund. Verknücherung der Hvanzarterien des Herzens, Verdickung der Mitralklappe i Verkalkung in den Klappen der Aorta
nnd in dieser selbst. Leber fett, fibröses Exsudat auf dem Peritonealüberzuge der Dünndarme, kleine isolirle Geschwüre in denselben.
— In keinrm Organe Cancer.
Der (iesichtskrebs hat die Oberlippe ganz, einen Tlieil beider Wangen, die Nasenknorpel, die iinteren Augenlider zerstört, so
dass das Gesichl ein einziges grosses, scheusslicLes Geschwür bildete, ohne dass die Knnclien angegrillen waren. Kur in der Stirnhaut
waren die Krebsmassen in Form von speckartigen, wallnussgrossen, isolirten Ablagerungen und noch nicht erweicht. Sic bestehen
aus kleinen Abtfieilungen. Sie zeichnet sich durch grosse GeHissarmuth aus und besteht aus runden Zellen mit sparsamen Mutlet^
zelleu und noch sparsameren spindelförmigen Fasern.
B o o b a c l l t l i n g C a n c e r d e s Oe s o p h a g u s , von einem Manne. Verkalkungen in der Aorta, seröse Kysten in der
linken ftiere, kleine weiche Erhabenheiten in der Schleimhaut des Oesophagus, wodurch dieser etwas eng ist, an der Cardia endend
und sich nur mehrere Zoll über diese hinaus erstreckend. Auf dem Peritonealüberzuge des .Magens eine kleine uusSTosse
Geschwulst, In keinem anderen Organe Cancer. ' ° '
I t e o b a e h t i s i l g ' ? 9 . E i n f a c h e s c a n c e r ö s e s Ge s e h w
Ein etwa 50 Jahre alter Mann, früher Soldat, trug seit
Unterschenkel. Er wurde amputirt, die Wunde heilte nnd
sehr langer Zeit ein Geschwür, durch Caries der Tibia veranlasst
n.-ich wenigen Moiiiite» bildete sich ein »enes Geschwür an
Amputalinnsslumpfe, welche zum zweiten Male die Ampiitalionsstumpfe,
jet^t im Schenkel nöthig machte. Die Wunde vernarbte und nun bildete sich ein grosses Geschwür i» der Iguinalgegend"derselben Seit«;
so dass der Kranke etwa Jahre später, als ich die hier abgebildeten Gr.inulationen ans dem grossen Geschwüre untersucht haim
Erschöpfung starb. ® lersutut naite, an
A u t o p s i e : Doppelte Pleuritis
beide Pleurasäcke mit Eiter gefüllt, der rechte weniger, keine Tuberkeln in beiden schwach mit
'.ungen. Herz klein, 250 Gramm, wiegend, Leber sehr erweicht, fett, 1500 Gramm, schwer,
normal. Die art. cr«r. fast bis ans Ende des Stumpfes nieiit geschlossen, das Schenfcelbein an
der Spitze an den Kippen hängendi
Nieren sehr gelb gefärbt, fett. Milz
dem Eingang i» die Markhöhle durch
von Hrehs.ihlageriiiig, l,, diesen Geschwüren fand
und es bildete sich ein neues Geschwür
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ni...--, SahtUnz bedeckt, die Höhle seihst nicht verschlossen. In keinem Organe Spuren
i Krebsmasse, aber sie beillen ungrachtct der stärkendsten Behandlung nicht
;h die Amputation hinweggenommen war.