Marksdiwiiiniii Tafel 4.
Erklärung der Ta f e ln.
Vicrzcliiile Li e f . T a f . IV.
n a r k s c l i v s - a m m . Tafel 4.
Fig. 1 . 2 . Der M.ii'kschw.ioim, abgelagert ÍQ deu Mesenterialdriisen und nur in diesen, ist, so viel mir bekannt, bis jetzt
oidit bcob^ulitct worden. leb iheile liier daher 7.nei solche Falle mit, die mir um so wiehliger erscheinen, als hierdurch die Mü^flich
keil der Erzeugnng des 3I.irksi:hw;imn¡cs .ms dem Chj-Ius und der Lymi^e gegeben ist, so dass der Mark schwamm keincsweces in
allen Fallen als eine Seoreliun des Blutes unmillelbar angesehen werden k.mn; sie mögen zugleich ein geringer Beitrag zu der IJraiiklicitslehre
des Chyliis und der Lympfic scyn, deren Studium in liranklieiten bis jetzt vernachlässigt worden ist.
Hin SchilTcr, 51 Jahr alt, allilctisclier Conslitulion, wurde vor 3 Jiihrcu von aculcui Kheumalisnius befiiilen, stürzte mehrmals auf den Leib,
seit 8 MunatPii Anschwellung desselben, habituelle Verstopfung seit mehreren Monaten, allgemeine Wassersucht, keine Gelbsucht. Bei seinem
Aufenthalt von einem Tage im IIos|)ilal St. Jean, Service des Hrn. L e i[ u i in e, bemerkt man viele häriliche, grosse und kleiue Gescliw ülstc,
die durch die Bauchdecken fühlbar und verschiebhar sind, in derNabeigegend. Autopsie: Lungen schwach an den Ri[i|ipn bangend, gesund,
viel Serum in den Pleurasäcken und dem Pericardium, Herz norma!, Serum in der Bauchhühle, alle Organe, Magen, Leber,
Niere, .Milz, Pancreas, Blase gesund; nur dio Drüsen des Mesenteriums sind erkrankt, sie bilden gesonderte Geschwülste von der
Grösse von Wallnüsscn bis zu der eines Kiudcrkopfes, sind liärtlich oder weich bis zur Consistenz des Gehirns; das Periloiiilnm,
welches sie unigiebt, ist nicht entzündet, nicht verdickt, nur mit feinen Capil large fassen durchzogen, welche in das Innere der Geschwülste
dringen, auf dem Durchschnitt gleichen diese der grauen Substanz des Gehirns. Eine weissliche Flüssigkeit liisst sich in
grosser Menge aus ihnen ausdrücken, sie besteht aus einem stark eiweisshaitigen Serum, iu dem viele grauweisse, nicht ganz regelmässig
sphärische Kügelcbeu von '/12s Millimeter Durchmesser euthaltea sind; diese letzteren losen sieb in Essigsäure nicht auf und
werdeu nur etwas blässer, Das Blut im Herzen ist coagulirt, in Cruor und FasersloH geschieden; dieser letztere ist weich, und
scbliesst die Kügelcheii des Markscbsvamms in grosser Menge ein, neben vielen regelmässig erhaltenen rulhen Blutkögclchen. Die
Wassersucht war durch dea Druck auf die Arterien und Venen des Leibes walirsclieinlicli veranlasst. Ein Theil des Mcscnteriiiins
mit Daundarm und ein geringer Theil der Markschwammgeschwülste. [Die .Markschwammkügelchen ' ) , F'ig. 2.]
Einen durchaus gleichen Fall beobachtete ich bei einem englischen Jokey von 21 Jahren. Er fühlte beim Reiten 6 Wochen vor
dem Eintritt iu"s Hospital St. Jean Schmerz in der rechten Seite unter der Leber, es trat Verstopfung, Abmagerung und gclbliclie
Farbe der Haut ein, wobei der Appetit sich wohl erhielt, der Puls kaum etnas beschleunigt war, im Verlauf des Colon iran$rersuni
und aseemlens fühlte nwn eine rundliche Geschwulst, welche sich deutlich durch Anhäufung vou Faekalmassen gebildet zeigten, nach
deren Entleerung eine schwach fluctuirendc Geschwulst des Meseoteriums dcullich gefübll werden konnte. Autopsie 8 Tage nach dem
Eiafritt in's Uospilal.
c grosse, aus vielen kleinem apfelgrossen und abgerundeten bestehende Geschwulst, weissu
Consistenz des Specks, oder weich, breiig mit röthlicbeu Puncten. Die Geschwulst
Sammtliche .Mesenterialdriisen bilden c
gelblich von Farbe, auf dem Diuchschnilt ^
enthielt die sämmllichen Bestandthcile wie
dien (Fig. 3 a) einschloss. Diese von
n vorigen Falle, nur d.iss hier eine formlose meoibranartig ausgedehnte Substanz die liügel-
10 Millimeter Durchmesser schrumpfen nur durch Essigsäure ctsvas zusammen, iiiscn sich
licht vollkommen rund, sondern oft ein wenig zugespitzt, mit gUttcr Oberlläche. Die Gc-
Aminuniak sehr langsam auf.
schwulst hatte den Ihiclus choleiloc/uis 7. s hatte sich il.iclurc c Galle nicht in den Darm entleeren können,
so dass sie sich iu den Gallengängen der 1700 Gramm, schweren Lober aufgehäuft halte, aus denen sie beim Einschuitt herausstrümte.
Merkwürdig war in diesem Falle ein unter ähnlichen Verhältnissen schon öfter von mir beubachtetes Verhalten der Leberzellen: sie
waren uicht mehr erkennbar, und schienen also von der in ihnen angobäuftcn Galle aufgelöst. Statt der Leberzellen bemerkt man
kleine gelbe, sehr unrr gel massige Lamellen, die kaum ' a des gewöhnlichen Durchmessers der Leberzellen besitzen, zwischen ihnen
kleine dunkle [iügelchen (I-Vtlkügelchen). Achnlich ist das Verhalten der Leberzellen in der acuten gelben Erweichung der Leber,
von der bei einer andern Gelegenheit die Itcde scyn wird. Die Lnngen ohne Spur von Tuberkeln, cigenthümlich blass, der Faserstoir
des BliilP« kürnig (Fig. 3 b), die rechte Niere mit der Geschwulst ver5\acbsca, beide Nieren gelblich, mit Fettkügelchen in
der gelbgefärbten Substanz.
Fig. 4. 5. G. Frau von 53 Jahren, als phthisisch behandelt. Beide Lnngen zrigc
giis iiictluUai'is, mit dem dieses Organ so infillrirt ist, dass nur der Luft zugänglich i
marmorirt, auf der Oberilaohe knotig anzulühlen, die itarkmassc bildet entweder nur
schiiitt, oder kleine Geschwülste von 12--15 Millimeter Durchmesser, die äusserlich
schwamm-.Ilasse besieht
11 '/;5 bis '100 Durchmesser, Fig. G a.
1) Di.-.«p ICiigcIcliou siwi \iollf
2) Nur iiiikioAojiisclic l'iil
ne liüclist merkwürdige Form des Fun-
Die Lungen sind hart, weiss, blau, roth
cgelmässige Infiltrationen aul dem Durch-
.ir der Pleura hervorragen. Die Markunregclmässigen,
selten sphärischen MarkschwammkügeIchen, die in Essigsaure fast ganz lösbar sind.