Weise Mürde man wenigslens das eigenlÜche Kranklieitsprodiikt nnulys i r en, währ end ma n Jclzi imme r
noch mit der Marksu])slaiiz vermischl L u n g e n - , L e b e r - , iMuskel- oder Mcreiiri-agnienle je nach den«
hefailenen Organe mit untersucht. Die Ana lys e selbst "würde nur dann l'iir die Pathologie nützlich s e y n ,
wenn sie eine e i eme n t a r - a n a l y t l s c be und vergleichende "wiu'c, wi e z. B. V a l e n t i n und F e l l e n b e r g
über den exsudirten FaserstolT milgetlieill haben. ^Mü l l e r s Archiv 1 8 4 1 . ) Es ist in der Th a l l a s tgl e i c l i -
güllig, za wi s s e n , dass eine k r a a k h a l l e Ha s s e Fa s e r s tof f oder Eiwc i s s oder ihnen ähnliche Sloffe e n t -
halte, denn Faserslof f und Eiwe i s s finden sich in vielen; v o n dem grössten Int e r e s s e ist es aber, die Cnl e r -
scliiede zu kent i en, die iJire elementare Zu s amme n s e f z u n g von gosmidem Fa s e r s lof f oder Eiwe i s s bielei,
und solche müssen da s e y n , denn wi e wi r ge s ehen h a b e n , ist der Fa s e r s l o f f , der sich in einem X a r k -
vschwamni abl age r t , niclit f ä h i g , sich zu solchen F a s e r n umzubilden, wie der vom sons t gesunden Kö r p e r
ausgeschwilzte, eben so wenig wi e die G e i s s e , die sich in Umi enlwi ckc ln, eine gleiche Beschaflenheit
mit gesuiiden Capillargefässen liaben.
L o b s t e i n giebl folgende An a l y s e : Die i l a r kma s s e des ersten Grades Cdcr Cnidilät, vergl. s p ä l e r )
gab ein wenig Eiwe i s s mid Gallerle, mit, Avanneni "Wasser behandell, filtrirl, erhielt man eine trübe F l ü s -
sigkeit, die abgedunstet Gallerle und ein Avenig phosphor s anr en Ka lk gab. Dur ch wa rme n Alkohol e r -
hielt man noch ein wenig Ga l l e r t e , a b e r der grüssle Theil der >}asse, unli5slich in a s s e r und Al k o -
hol, zeigte sich f a s e r ig und dem Fa s e r s tof f oder dem Gluten ähnlich. Es s igs äur e blähte diesen Rücks t and
beträcliflich auf.
Von 3I a rkma s s c des zwei ten Gr ade s wu r d e n 2 0 0 Gr amme s mit 1 0 0 Gr. destillirlen "Wassers g e -
mischt; sie bildeten eine Iiomogene Ma s s e , die e rwä rmt eine f e s t e coagulirte Ma s s e deponii-te, s c hwammig,
unlösbar in "NN a s s e r ; . sie wa r z ä h , e l a s t i s ch, h o r n a r t i g, a b e r viel wenige r ha r t . Di e s e s Coagitlum
von 186 Gr amme s Gewicht auf glühenden Kohlen ve rbr annt gab den Geruch von vei-branntem Ho r n und
zeigte sich ganz wi e ge ronnene s Eiwe i s s . Da s L'ebrige, zu Wa s s e r a])gedunsiet, zeigte keine Gallerte,
und Tammi t rübt e die Flüssigkeit zu ke ine r Ze i t der ^•erd^ms^tmg.
DennocJi, b eme r k t L o b s f e i n , wa r diese Ma r kma s s e des 2l en Grades kein dick g ewo r d e n e r Ei l e r .
Dieser fault s c hwe r , macht mit AVasser eiue Emu l s i o n , s a l z s aur e s Annnoniak bringt einen Niederschlag
darin h e r v o r und Jtali causf. ve rwande l t ihn in eine fibröse Gallerte. Alle diese Ciiaraktere fehlen der
Markmasse. L o b s l e i n schliesst da r aus , dass die J l a r kma s s e des e r s t en Grades reicher an Gallerte,
die des zwe i t en reicher an Eiwe i s s ist.
Ich glaube a b e r , dass man darmis sciiliessen k a n n , dass in dem ersten Falle me h r F a s e r n des g e -
sunden Gewe b e s , in dem zweilen me h r eigcnlliche Ma r kma s s e ana lys i r l wurden. Da s Da s e y n des E i -
"weisses lässt sich in j edem Grade des Ma r k s e hwamms na chwe i s en: wi e abe r die Kügelchen z u s amme n -
gesetzt s ind, ob aus einem Fa s e r s t o f f , der in seinen El ement en verschieden zus ammengc s e l z t i s t , mü s -
sen f e rne r e Untersuchungen l ehr en. Nach M ü l l e r enthält der Ma rks c i iwamm auch Käscsloff i ) . W i g -
g e r s beoba cht e t e ein phosphorhaltige s F e t t im Marksci iwamm des Auge s andere Chemiker Jiaben
noch Gallenfett gefunden.
raodificatio i raarhschwn
1") Fungus meduUaris mit Melanose, der ganz ähnliche Sladien wie der reine Marksciiwamm ddrchlänfl.
Schwarzes Pigment kann sich in allen Gewoben des menschlichen und Ihierischen Kö r p e r s , in allen
Formen, sei es als unregelmässige Klümpchen, sei es in Ze l l e n , abl age r i imid Gescliwülste von bedenlendem
Umi ange bilden, von denen letztern die ausgezcichnelsten Beispiele bei den Pf e rden vorkommou.
Man ha t sie of t mit dem Namen fungus melanodes mit Unrecht J)ezeichnct; sie Jiaben mit dem fungus
1) Alis dem Marksciiwamm de
fällt. Quecksilberclilorid u
2) Muekry. ad parasilonm
DÛS durch Kodier gewonnene Exlr.ict wurde durch ein Mioinjum vo
lures Bleioxvd ßllet» letzteres sclmacli. Müller, S. 25.
«I imprimii ad fnvyi med. oeiili AUtorlnm symOolae. Gotlmff. 1833.
mcduUaris niclils gemein, und unlerscheiden sich durcli .Structup und Ve r l auf gänzlich von ihm. CVergl.
die Beschreibung und Abliildung im Ve r l auf e des "VA'erkesO Ab e r es können sich im zwei l en und dritten
Stadium des i l a r k s c hwamms , so we i l ich sie beoba cht e t h a b e , imregelmässige, structiirloso Mas s en
schwarzen Pigmenl s hn i i a r k s c hwamn i ablagern, und es verdient daim die Geschwulst den auch von F r o -
r i e p in seinem oben eilirlen Aul'salze angenommenen Namen fungus medullaris melanodes
2") Fungus mcduUaris mit be sonde r e r Enlwi cke lung von Ce f ä s s e n , so dass sie üJjer die Ma r kma s s e
vorwiegen.
Naiuentlich in Engl and liatte ma n häufig den fungus medullaris mil dem Namen fungus haemaiodcs
bezeichnet, der gros s en Z a h l rolhe r Gefiisse und der häufigen Blutungen we g e n. Die Unlersuclmngen
französischer Ae r z io und in Deutschland P h . v. "Wa l l h e r ' s haben zur Genüge na chgewi e s en, dass dieser
sogenannte fungus hacmalodcs mit dem fmgiis medullaris und cnccphaloidc gleichbedeutend ist.
Aber es k ommt , wi e es sciieint, noch eine seltene F o rm des fungus medullaris v o r , die von R.
F r o r i e p zue r s t genau beschrieben wu r d e , luid der ich ohne Bedenken den Namen fungus medullaris
hacmalodcs mil F r o r i e p geben möchte. Indess Iiabe ich bis j e l z l keine Gelegenheit g e h a b t , sie mi -
kroskopisch zu unte r suchen. F r o r i e p beoliachtele bei einer 31- J a h r allen P e r s o n , die zwe i J a h r e
vor dem Tode einmal aliortirt h a t t e , im Uterus folgende E n t a r t u n g : In sehiem Pa r e n c h ym, sowohl am
Halse, als am fundus, fanden sich tlieils isolirt, Iheils in einander übergehend s echs bis a cht Ge s chwül s t e
von der Grösse einer I l a s chms s bis zu der eines Taubene i e s . Die Geschwülste wa r e n dunkelbraun und
dmikelblau, weich nnd elastisch. Die Zwi s c l i ensubs t anz des um das Dr e i f a che ve rgrös s e r t en Ulerus wa r
gerölhel. Es zeigten sich zwe i Zu s t ä n d e ; in dem e r s t en fand sicli eine weiche, trüJ)weisse, rahmähidiche
J l a s s e in Ze l l e n , die a o u den F a s e r n des Ulerus ausgingen, eingeschlossen, in denen zahlreiche Gefässe
mit dicken >\ äuden bis zu der Dicke einer I l abenf ede r eingeschlossen wa r e n , die mil den vasis spermalicis
intcrnis nnd ukrinis in Ve rbindung s t a n d e n ; — in dem zwe i t en wa r e n Ma r kma s s e und Blutgefäss e
noch me h r enlwickell, die letzleren bis zu der Di cke eines Gänsekiels. Die Ma r kma s s e halle eine me h r
braunweisse Fä r b u n g , und wa r zwi s chen den e rwe i t e r t en Geiiissen so verlheilt, wi e die breiige Su b s t a n z
der Milz zwischen den F a s e r n und Gcfässen dieses Organs. Die innere Fl ä c h e wa r in diesem und dem
vorhergehenden Stadium glall. Die Gefiisse klafflen beim Durchschneiden. Di e Schleimhaut des Ul e rus
war durch die Geschwülste an einigen Stellen h e r v o r g e l r i e b e n, a b e r unve r s ehr t . In j e d e r Limg e d e s -
selben Individuums fanden sich 20 bis 30 br aunrothe kleine Ma s s e n , die F r o r i e p als j e n em Blul -
schwamm analog ansah.
Mit Re c h t v e rwa h r t sich F r o r i e p ges-en den Vo rwu r f , dass er nur einen gewölinlicheii Ma r k -
sciiwamm vo r sich ge l i ahl , wo j a auch Gefassbildung v o r k ommt , durch die Bcme r k img , dass diese e r s t
im zwe i len Stadium v o r k ommt , hier a b e r ün e r s t en schon vorhanden w a r , bei j e n em die Ma rkma s s o
überwiegend, hier das Gegentheil, und cndlich die Gelasswände s eh r verdickt wa r e n .
6-
SSitz d e s S l a r k s c h i r a m m e s . V e r h a l t e n zu d e n GeTi - c b e n , i n d e n e n er s i c h a b l a g e r t
u n d A r t d e r K n t w i c k e l u u ^ .
Alle Geweb e können der .Silz des Ma r k s c hwamme s we rden, und es ist unrichtig, we n n A n d r a l 2])
das Zol lgeweb e als den eigentlichen Abl agenmgsort angibt. Es ist diese Meinung offenbar aus einer
irrigen Ansiclit der allgemeinen Ana tomie der Organe lierziiloilen, der zufolge alle" Organe Ze l l g ewe b e
als hauptsächlichslc Grundlage eiuschliessen sollen, wa s der Wide r l egung j e l z t nicht me h r bedarf, wo die
iimcre St ruc tur der meisten befallenen Or g a n e , in denen kein Ze l l g ewe b e sich vorfindel oder nur in g e -
1) Hierdiircii schon wird die Meinung von Al i b e r t widerlegt, dass die melanotischen Geschwülste eigene, von den seiiThö.
und Medullar.Geschwülsten verschiedene Krebse bilden.
2) Cr u v e i l h i e r 7.iehl .lus seiner ßeob.ichtuDg von Markmasse in kleinen Gerdssen der Leber den sehr unrichtigen Schluss, d
d.is venöse Capillargoßssneiz der Sitz desselben sei, was die dargelegten L'utcrsuchungen hinreichend widerlegen.
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