^ Den erslen Fall boschreibt er mit folgenden tVoden: „Einem 25jährigen Mädclien Tvnrdo auf der
khnisoh-ehirurgischen Ablbeilung des Berner Insolhospilals durcli D emmo eine den grüsslon Theil der
Liinge der Inneiinäche des linken Oberschenkels eimielimende Geschwilst ansgesclmillen, we l c h e u n -
m i l l o l b a r n u r d em i s c h i a d i s c h e n N e r v e n a u f s a s s und in wcleho auch einige' Ncrvcnslämmo
limcmlralen, die sich aber sonst ,veder mit der Haut, nodi mit den Muskeln und Sehnen in contiiiuirliclicr
\crlimdinig befand. Mit Ausiiaiimo eines frülieren zu s|iarsameii Mcnslniiillliisses war durcliaiis keine
li-saclie des t ebe ls aus den vorhergegangenen Lcbensverhälliiissen der Kranken zu eiforschen. Die Geschwulst
war vor drei Jalircn von der Leidenden zuerst walirgenoinmen worden, halle aber dann schon
die (.rosse eines Taubciieies erreicht. Trotz dem, dass sie nun bedeutend füriwueherle, Muskeln und
IVervcn drnckle nnd dislocirto, so war doch die Bewoginig der Kslremilälcn durchaus nicht erschwerend
die GoschwuLst wog 5 3 f 4 Pf.« Schon diese Besclirciliuiig macht es mir zur Gewissheit, dnss die von
mcmem geehrten Freunde untersuchte Goschwulst nicht zum Markscliwaimn zu rechnen i<l So i s o l i r t
c n i w i c k c l l , v o n e i n em N e r v e n a u s g e h e n d , e i n e so l a u g e D a u e r ü b e r d r e i J a h r e
t v e r j l . die erste .\blh.-). o h n e b e d e u l e u d c r e S y m p t o m e h e r v o r z u r u f e n U"er war nicht einmal
die Howegnug gcliiiiderQ, findet siel, bei Schrillslellorn, die sich specich iiiil dem M.rkschwamm
bescbanigl haben, kein Fall von Markscliwamm.
Scheu wir nun die Beschreibung.
„Das Ganze bildete an der üherlliiche viele einzelne Kngdn; sie minien von einer selion dem blosen
Ange deulhch laserigen, dicken >lembran umschlossen, welelie bandiirlige Forlsälzo an die Kii'eln
sciuckic. (Auch diese Bescbreilnuig der Kyslen piissl nicht für den .Markschwamm: diese Kyslen
.schicken nie Fasern aus, shid inwendig glatt nnd nirlit dcullich faserig, so dass L a o u n o c sili »ar
nuvollkoramciie Knorpel nannle. Vergi, dessen Besehreihmig.:i Das Ganze bcslaod aus vollkommen
sphärischen Kugeln, die mir mil e i n em g e r i n g e n Tildi ihrer nach innen gelegenen Sobstauz mit den
benachbarten Kugeln znsammenscluuolzen. Bnige von diesen Kugeln zeigen sich als Säcke, hydalidenähnheh,
mil einem Fluidum, das zähe, gelb, eileiiihnlich war, doch keinen Eiler cnihidl. Kinzdiio Kugeln
zeigten eine gelbvveisse .Masse, der in Maceralion iihergciangenen IKriuna.sse ähnlich. An den meislen
SIcllen tonnte mau eine w ciclifascrige Textur unlerschciden, indem die Faserböndd radienarli- von
dem Cenirum nach der Peripherie aiisstrahllen.« Diese äiis.sere Beschreibung, verglichen mil der°oben
gegebenen vom Marksdiwaiiim, diirlle zur leherzengiiug hinreichen, dass wir es hier nidit mil einem
Marlisdiwamm zu Ibun hiiben, sondern mil einer \"arielat der Fnsergescbwiilsle, von weldier wir spi
ler handeln werden, nnd idi mödito hehai.pleii, dass die von Demme operirte Person nidil am hiiiern
.Marksdiwamm sterben wird oder gestorben ist.
.\acb dem Vorhergehenden werden wir die mikro.skopi,sdie SIrucInr iiidil auffallend finden, dio von
^ al eil Im m diesem vermeinllidien Marksdiwannn genau bc.sdirieben worden. Die Gcsdnvulsl bestand
grSsslenlhdls «ns rimden, spindellörniigen Fasern, die in geringen Distanzen zu |)Iatten, KSgelchcn enlhaltcnden
Blättdien CZellcii mil Kernen) sidi crwdlerlen nnd parallel neben einander gelagert waren.
Eine .soldie SIructur fand ich nie bdm Marksdnvamm, den idi nun sdt 1K3G oll gemi» in allen Formen
zu sdien und zu unicrsuchcn Gelcgenhdt halle, wenn auch nicht die vorher angctiihri'en Gründe »cceii
dio Annahme eines .Marksdiwammes .sprädien. Die zweite als .Marksdiivamm beschriebene Gesdiwülst
gdiört vielleicht mm fumjus meiMarh, den von L 0 b s t e i n ziiersl genauer beschriebenen »,ossa „ f r o -
fcrilonéalrs ähiißdi, auf die wir .später koinmen werden, ,md bei der nach V a l e n t i n Kügcldien cuthallende
runde Kürperchen in >la.sdienrä,mien von cylindrischen Fasern gelagerl waren.
•loh. .Müller, dessen .\bluuidhuig über mehi-ere Eiilarlmigen .soviel l.iclil lerbreilel hat, llidit die
krebshallen Gesdiwülsle in mrdmma simplex, nreimma rcUcuhrc, e. iilrrolare, c. mdmoda, c. mcduUm
nnd c. CmümMum, eine lihilhcihnig, auf die wir .später hei der Alihandlimg des Sdixhus zurückkommen
«erden. Wir wollen hier mir ziie,-sl die rntcrsudiiuigen dieses Forschers Ober das careiiwma
medulläre oder den .Markschwamui aulühren.
Müller unterscheidcl t S . 21 j drei Formen oder Varietäten des Marksdiwammes.
n Carcinoma medulläre mit vorwiegender Bildung der Mai-kmassc aus BilJung.skogdn, ausser
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