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Wir fassen das Rcsnllal der Knlersuchimgen über die Tuberkulose bei Säiigelliieren in fol-endcii
Sätzen zusammen:
1 3 Die Tuberkulose, cliarakterisirl als grauweissUche oder gelbliche, meisl rundliche oder uuregclmässig
gelrennte Onfillrirle) Ablagerung, -„elehc formlos ist oder aus einer ferneren Eiitwickelung mi f i -
bigen körnigen organischen dem geronnenen lÄve i s oder FaserslolT ähnliclien Materie be s t eht , kommt bei
denSäugethieren, wie bei den Menschen vor.
2 3 Sie tritt hei ihnen gerade wie beim Mensclien als fcOher sogenannte Scrophuloso, d. Ii. Ablagerung
m den lymphatischen Drüs en, md als eigentliche Tuberkel vorzüglich in der Lu n g e , der Leber
N.ero und Milz auf , e n twk c l t sich «her aueh überall, wo Blutgciasse sieb linden, ebenso auf organisirten
Pseudomembranen.
3 3 Wi e bei dem Menschen sind die Tuberkeln auch bei den Tlüeren erst flüssiges Secret.
Wie hei dem Menschen steht mit den Tuberkeln die Function der Lebe r und ihre Störung die
sich durch Ablagerung von F e t t innerhalb und ausserhalb ihrer Zellen charakterisirt, in naher Beziehung
Ob sie der Tuberkulose wie ofl beim Menschen vorhergehe, ist noch ziveirelhaH.
5 3 Die Tuberkeln durchlaufen bei den Tbieren im Allgemeinen dieselben Stadien wie bei dem Menschen
; zuerst flüssig abgelagert verliärten sie und es tritt entweder Absorption der organischen Materie ein
während die unorganischen Beslandtheile als verkalkter Tuberkel zurüekblciben, oder der Tuberkel cnveiebi
durch Zerfallen im Ccntrum; doch bildet sich hier zuweilen, wie ich bei dem Affen deutlich gesehen Ei -
t e r , welcher normale EiterkSgelchen enthält, oder die Erweichung geht von der Peripberie aus, es bildet
sich peripherische Eiterung. Seltener entwickeln sich bei mehreren Tlüeren in den vei-schiedenen Organen
namentlich in den Lungen, aus den zusammcnfliessenden vereiternden Tuberkeln grössere Höhlen, weil die
Tuberkelbildung bei ilinon allgemeiner ui vielen Organen zugleich auilritt als beim erwachsenen .Menschen.
6 3 Aeussere zufällige Umstände, zum Theil bekannt , zum Theil unbekannt, bewirken fokendo
Mebenprodueie: '
a. die organische Masse ist in geringer Menge vorbanden, die anorganische, kohl en- und phosphorsaurer
Ka lk, bildet den grSssten Bestandtheil Cbei den Melkkühen3; oder es entwickeln sich
ä. neben den Tuberkeln, namentlich in den Lungen, Eingeweidewürmer Cllydatidcn3, z. B. in den
Lungen der Kübe.
r 3 Die Verwandlung der Tuberkeln in Kalk muss von der ersten Ablagerung derselben als Ka lktuberkeln
unterschieden werden.
8 3 Die Einführung fremder Substanzen, Quecksilber, Staub in die Lungen, die Injcetion von Eil
Eiter
Tüll
in die Ve n e n , bewirkt in keinem Organe, obgleich C r u v e i l h i e r u. A. dies angeben, Bildun» von T
berkein, sondern nur Entzündung. "
9 3 Bei den Säugelbieren entwickelt reicbiiche Nahrung mit feuchter warmer Luf t und weni«' Bewe -
gung, Veränderung des Klima's, BJdung von Tuberkeln, so wie schlechte Nahrung allein diese he rvor -
bringen kann. Die von Fleisch sich nährenden Thiere werden viel weniger von Tuberkeln befallen als die
Pflanzenfresser. Selten sind die Tuberkeln bei dem Hunde, häufig hei den Kühen.
103 Das Pferd macht nur eine scbembare Ausnahme. Bei ihm ersetzen der Wu rm und der Rotz die
Tuberkel.
113 Dagegen sind die fleischfressenden Säugethicre häufig dem Canecr unlenvorlen, z. B. der Itund.
123 Da s Pferd macht wahrscheinlich, wio K a y er behauptet, keine Ausnahme, denn nach meinen
Untersuchungen sind die meisten als Cancer bezeichneten «esehwülste des Pferdes lälscblich so bezeichne!.
133 Die Veränderungen der Knochen bei tuberkulösen Afl-en und den lleischlrcssenden Tbieren, die
aus hcissen Gegenden zu uns herüber gebracht we rden, scheinen naeb R a y e r die.selhen zu .sein wie bei
phthisisclien und skrophulüsen Kindern.
143 Die Veränderung der physikalischen Lebensbedingungen der Thiere, sei e s , dass sie aus wa r -
mem Klima In kaltes oder ans diesem in wärmere Gegenden kommen, bewi rkt , abgesehen von der E r -
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