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r c i O ; s ehr ofl geben Jicse t r ankl i a r i c i i Veränder imgen nur die Vc r a n l a s s u n s zur Zcm- i s sni ig der von den
kranken Arlerien abgehenden Capillargefiisse.
Der Verlust der ElasUeität der Arlerien bewi rkt nämlicb eine Stagnation des Bltits in den kleineren
Zweigen nnd Capillargeßssen, die von ihnen vc r sorgl » e r d e n , nnd die Ausdeliming und Ze r r e i s snng de r -
selben, eine Sl agna t ion, die nin so leiciiler i s t , als zugleich mit dieser Ablagerung ui den Ge i s s e n liiiHiig
eine k r o nHa l l e Ve r ände rung, Erwoieiinng, Fetlinfiilralion des He r z ens verbunden isl. Indem das reciile
Horz hierdurch die Kr a l l energisclier Zusainmenziebungen verliert, ent s t eht chie Stagnalion des venösen
Bluts und leicht Ze r r e i s s n n g der Gellisse.
Oder eine gros s e Ene rgi e der t l e r z l h ä l i g k e a , Hype r t roplnc des linken Ventrikels bedingen die A f o -
plexio. ZuweBen a b e r scheint die kr auki i a f t e Ve r ände rnng des Blnts ein wichtiges Jlinnent zu g e b e n , die
durch versclnedenoUrsachen iiervorgcbracbl we rden kann Cvgl.S. i)-). Eine nicht scllcne, wenig beobachtete
ist eine scldechte Er n ä h r u n g des ganzen Körpe r s . Ich habe Apoplexie des Gehirns bei abgcniagerton blassen
alten Pe r sonen g e s e h e n , wo keine erhcbliclie Kr ankhe i t wede r der Ge ß s s e noch des He r z e n s , abe r die
Fettahlagerung in der Le b e r nnd Ni e r e , Ec cbymos en bi andern Organen, z. B. un Magen, und grosso
Hnssiglieit des Blnts überhaupt dcullieb genug auf das Bbil als näciiste Ur s a d i e der Apoplexie liinwieseu.
Auf gleichen Ursachen der Blutveränderung scheinen die, obgleich selten, in der Briglifschen Kr ankbe i l
beobachteten Apoplexiecn zu bernlien und nicht, wie R a y e r glaubt, als blosse Coniplicationen angeselien
werden zu müssen.
Die Apoplexie des Gehirns ist in uns e r em Klima nach dem CO. J a h r e am häutigsten, docii ist sie als
Bintergnss in der linken Hemisphäre oberhalb der Seilcntheilc der gestrciflen Körpe r auch bei einem drei
Tage alten Kinde von B i l l a r d 1 ) , bei zwe i selir jungen Kindern von S e r r e s und G n e r s e n t und bei
emem 12jäbrigen Kinde von A n d r a 1 23 beobachtet worden. Nach P a I r e t scheinen die Männer häufiger
als die Fr a n e n davon befallen zu we rden. Dies e Verschiedenheit hn Vorkommen der Apoplexie erklärt
sich durch die anatomischen und pbysiologisciien Ve r ände rungen , welche die Organe m den verschiedenen
Altern erleiden, "wcnigslens dfinii, wo n n , wie so hätißg, Alhcroni der Ar l e r i en oder Erweicluino" und
Fetlinfiilralion des He r z ens oder beide Zus t ände zugleich als Ursache angesehen werden müssen." Bei
fortwährend zoge fuhr t em KoUenslolT findet nicht ein glcicligrosscr Ve rhr auch desselben in den in der R e -
p l empl iysematösen, also zum Allinien wenig länglichen Lungen Sl a l l ; das F e t t lagert sich d a h e r , s e y es
in L e b e r , Ni e r e , I l c r z oder als Aliierom in den Arlerien ab nnd zerslörl sie. Es ist daher begreiflich,
dass in so vielen Füllen bei nicht zu hebender Ur s a che , wenn der apoiileklische Anfall nicht tüdtet, die
Ajioplexle notliwendig zurückkehr en niuss 3) .
Z u s a t z .
Apoplexia serosa.
t ' n l e r diesem Namen verstehen wir den plötzlichen Er g u s s von wenig oder s t a rk eiwcisshailigein kl a -
r em Se r um innerhalb der Ventrikel des Gehirns und unt e r dem Gehii-nblalt der Araclnioidea. Dieser E r -
guss tödtet plölzlicii oder nach längere r und k ü r z e r e r Ze i t , und kann alsdann von Ve r lus l des » cwu s s t -
seyus und allgemeiner oder tbellweiser Lähmnng zugleich begleitet s e y n ; l e t z l e r e kann abe r auch icJilen
und das e r s t e r e unvollkommen erhalten s eyn. Inr i chf ig ist e s , wie S e r r e s zu behaupl en, dass das
Fehlen der Lähmung für die s e rös e Apoplexie charaklerislisch sey.
Tüdtel die s e rös e Apoplexie nicht plützlich, so kann sie allmählich die Ilirnstibslanz maceriren und
die we i s s e En\-eichung des Gehirns bedingcji. Bei Kindern ist die Apoplexia serosa liänHg das letzte S t a -
dium me h r e r e r allgemeiner Kranklieilen und einiger örllieber, z. ß . der Tuberkeln des Gehirns.
Bei Erwacliseneii ist die Apoplexia serosa seltetier und scheinl in den von mir heohaehtelcn Fällen
das Endresulta t me h r e r e r Dy s k r a s i e e n , z. « . der Syphi l i s , des Kr e b s e s , zu s e y n , in deren Folge gros s e
1) Traite des malatli
2) Vg). aucli Ri l i i c
3) Vgl. über Apoplexie audi II (•ill de ImemonliiKjiu Cerebri. LiigduD. Dalav. 1842.
Flüssigkeit des Blules und Exsudalion dos Se r ums im Gehirn e l ni r a t ; nicht immer jedoch lässt sich eine
allgemeine oder locale Ursache auilindeii. Bestimmter lassen sich in der Re g e l die Ursachen bei Greisen,
M-o die Apoplexia serosa HnügisX, na chwe i s en; die Ve r ände r ungen , At h e r om, Ve r k n ö c h e r u n g , we l che
die arteriellen Getässe bei Greisen erleiden, vermindern den Blutzufluss und folglich die Er n ä h r u n g des
Gehirns, das Se rum Iritl leichter a n s , weil die Circulation überhaupt durch den Ve r lus l de r Elasticität
oder auch durch die bei Apoplexia serosa so häufige Fetliiifiltration und Erwe i chung des r e c h t e n He r z e n s
verlangsamt s e y n mnss. J)ie Gehirnhühlen erlangen dann bei Greisen oft eine bedeutende Ausdehnung,
ohne dass Krankheitserscheinungen aul l r e t en, we n n diese Ausdehnung sich allmählig entwickelt. Nu r
wenn ehi solcher Er g u s s plötzlich auHritl; oder zu der bereits vorhandenen allmählig entstandenen eine
neue Menge hinzutritt, erfolgl Apoplexia serosa., deren Unterscheidung ( so wichlig für die Behandhmg i ) )
von der Apoplexia sanguivea bis j e t z t unmöglicli i s l , da die Er s cbe immgen und Folgen des Ergus s e s v o n
Blut und S e r um, wenn letzteres plützlich und in grosser :\lenge sich e rgi e s s t , dieselben sind. O' e r g l . die
folgenden Beoba chtungen. ) Von der Apoplexia serosa wolil zu unterscheiden ist die von mir mehrmals
beobachtete Apoplexia nercosa, die Lä hmu n g , Verlust des Bewus s t s eyns und den Tod b ewi r k t , ohne
dem blossen Auge sichtbare Ve r ände rungen im Gelurn zurückzulassen. Ob eine solche in den Ne rvenröhren
Sl a l l h a t , wa r mir bis jetzt unmöglich zu ermitteln. (_Beis])iele \oi\ Apoplexia nercosa s. A b e r -
c r o m b i e l . c . Vgl. Ma y o . F r o r i e p ' s Notizen 1 8 4 3 . Nr. 2 0 . >
§. 2.
A p o p l e x i e d e s R ü c f c e n m a r J i ! $ u n d s e i n e r H ä u t e .
Die Aploplexie der Meningen ist s e l t en; sie zeigt sich als Er g u s s von Blut in dem S a c k der Ar a c h -
noidea und bedeckt zuweilen das ganze Rückenma rk bis zur Medulla oblongata hinauf
Die Apoplexie des Rü c k e nma r k s ist höchst seilen; sie scheint in der Rege l zuerst die gr aue Subs t anz
einzunehmen, das Blut füllt alsdann das Centrum des Rü c k e nma r k s hi beträchtlicher Lä n g e aus. C r u -
v e i l h i e r fand in einem bei einem 3()jährigcn Manne in 4 0 Ta g e n verlaufenden Fa l l e das Kü c k e nma r k
in seiner ganzen Länge hi einen mit Blut gefüllten Kana l verwandelt. Nach dem Einschneiden der Dura
maier erschien in der Höhe des Ursprungs des 3 . , -1. und 5. linken I l a l sne rvenpa a r e s eine bläuliche Ge -
schwulsl von der Grösse einer dicken .Mandel O' a d i C r u v e i l h i e r der Ausgangspunct der Kr ankl i e i t ) ,
das Blut wa r in den linken hinteren Bündeln des Rü c k e nma r k s infillrirt und otfenbar aus dem Centrum da -
hin gedrungen. In ande r en Fällen wurde ein gros s e r Theil des Rü c k e nma r k s in einen r o l h e n , mit Blut
gemischten Jirei verwandelt und der To d erfolgte plötzlich.
1) Wir tliciien keipcs^segs die Aasicht ciaiger Aerzi
der Aderlass die Resorptioi
der GeHisskraiikheit, n eno
Jleiige des Serums entspricht in der Rege! der Ai
die beiden Scilciu eulrikcl ungleich von Serum ausgedehnt •),
2) Hiichst selten lindet gleichzeitig in .len Häuten des Gehirns
drÜle und vierte Hinihöhlc mit Blut gefüllt und von der l
des Serums beRirdern könne. Die
eine solche vorhanden ist. Oft sind
liirns und verKingertcn Markes ausbreitend
3) I. c. livr. 5. Cruve i lhi e r i.imir
•) Ich thcilc nach den zahlreichen l{c.
giessungen von Serum ei»:
.1) in entzündliche, .luf einer Enfzü
lonblagerung bcgh
tl Rückenmarks Blnlerguss Statt; so fand Abercrombie die
0 der Basis des kleinen und grossen Geausscrdem
aber das g.inzc Rückenmark v
T dichten Blutrinde umgehen.
•. 33. pl. r, II. p, 1.
ille im Gehirn vorkommenden Ern
ne C.ipillarapnplexie des Riickenmarks an.
•n, welche ich zu machen Gelegenheit hat
der Arachnoidea beruhende Ausscliwiu n Seru
Faserstoff oder Uib)
in nicht entzündliche, aus allgemeinen Ursachen oder loc.ilen, im Gehirn seihst ruhenden, nicht entzündlichen Veränderungen
entstandene Ergiessuiigen von Serum.
Beide iMirnieu konno« iicul verlaufen, nui' die zweite chronisch ztigleicli aiy<hocej>halm aaiUa und cl.romcus, «elcher letztere
«ieilcr .ingchoren oder erworben seyn kann), und ich halte es für einen für die Praxis geCiiirliclien Irrlhuai, einen, z. B.
hei liinJcrn plötzlich aiiflrctcnJen und innerhalb einiger Stiniden tiidtendcn Ilydroceph.ilus deswegen firr eine entzündliche
Form zu hallen und sich hierbei auf geringe Exsudationcn zu berufen, die allerdings besonders an der B.isis des Gehirns zuweilen
vorkonimeii. 3loge man doch bedenken, dass jede lang andauernde, «ie zuweilen die schnell verlaufende Wasscrsuchl
seröser 1l;mlc, nicht selten Kxsudiitlonen zur Folge hat, ohne dass ein Aret deswegen die l'rsache mit der Wirkung in diesem
Falle verwechselt und etwa die grössere oder geringere Kxsudation auf dem I'eritonaum als Ursache der von Krankheiten
der Leber, Niere u. s. w. hervorgebrachten Hauch»assersucht ansieht.
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