Der I n l i a l l dev Kyslen isl entweder durch die normale Secrelion des befallenen Organs bedingt,
oder er ist ein n e u e r . Wenn dieKyslc niil Blulgefiissen versehen ist, so ki)nnen sich siiinmlliche pathologische
Cewebsclcnicnte nnd Gewebe in ihr eiilwickehi. — Abgesehen hiervon liisst sicli also a priori
der Inhail der Kyslen nach der Kenntniss der Entslebungsweise besUininen: Serum in denen des Ovariunii,
den Ulaljiigbischcn Bläschen der INiere, des Perilonäums, der Ilüdenscheldcnhaul, Schleim mit lipi-
Ihclicn hl denen der Schleimhautdrüsen, Fe t t - und IlaarbÜdung h\ den Talgdrüsen, 3Iilch in denKysten
der Brustdrüse. —
Dass sich Krebs in serösen Kyslen nicht selten entwickelt, ist vom Eierstock bekannt genug.
Die S t r u k t u r der Wandung ist nach der Entsleliungswcisc der Kysteu verschieden, icli habe dieselbe
hl den Bcobachliingen für die meisten Kyslenfornien beschrieben.
^^Jehlig sind die secundärcn Veränderiingen, welchc die Wand und der Inhalt erleiden. Die Ent -
zündung der e r s t em, die Ilüniorrliagie von den Gefussen derselben bedingen manniclifache Verändcrimgen
des Iiilialts, sowie die Verdickung oder Verkalkung der Wandungen als Jietaniorphose einer in derselben
Statt gefundenen Faserstollcxsudalion zuweilen die Verkleinerung und vollständige Abschliessung des Inhalts
veranlasst.
Die zweile Classe der Kyslen, -welche ans einer nengebÜdeten primitiven Zelle hervorgeht, ist von
R o k i t a n s k y zu sehr ausgedebnl, indem nach ihm selbst die so häufige alveolare Bildung pathologischer
Neubildungen aus ihr hervorgeht, von Anderen aber mit Unrecht ganz geleugnet worden. — Weder
die eine noch die andere Ansicht scheint mit der Natur übereinzustimmen. Wo auch eine alveolare Bildung
vorkommen möge, nie habe ich inicli itberzeugen können, dass sie aus Kysten aus neuen primitiven Ze l -
len entwickelt hervorgehe. Sie entstehen nur da, wo eine alveolare Anordnung der Gewebselemente eines
Organs eine solche Bildung geslaltet. — Dass in dem Inhalt der Alveolen MutterzeUen und secundäre
Zellen vorkommen, beweist niciit im Mindesten, dass die Alveolen aus solchen Zellen hervorgegangen
sind. Ich muss also gegen den hochgeehrten wiener Anatomen bis jetzt in Abrede stellen, „dass
sich die alveolare Textur auf Entwickelung einer Mutterzelle zu einem grösseren Ilohlgebüde gründe."
Man findet z. B. in dem Alveolar- CoUoid des xMagens nie eme vollsländigo Kyste, m keinem Stadium ihrer
Entwickelung die Alveolen bildend. Dagegen liisst sich keineswegs in Abrede stellen, dass Kysten sich
aus einer primitiv, d. lt. neugebildeten mikroskopischen Zelle nach dem in der Histologie entwickelten Bildungstypus
sich entwickehi können, wovon oben Beispiele angegeben sind.
I I I P E R T R O P I I I E E X .
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