lieu vollendet. Dessen Länge beträgt 28299 Klafter. Von der
Obern-oder Theilungs-Haltung bis zur Loire ist er 7448 Klafter
lang und hat 117 Fufs, 9 Zoll, 1 Linie Fall, der mit i 3 einfachen
Schleusen überstiegen wird. Die Theilungs - Haltung ist
3061 Klafter lang. Sie erhält das Speisewasser durch 5 Leitgräben,
deren Länge 19419 Klafter beträgt und die ihr Wasser aus
16 verschiedenen Teichen ziehen. Von dieser fällt der Canal nach
dem Flusse Loing 128' 10”, auf die Länge von 17190 Klafter.
D ieser Canalast hat 8 einfache, eine 7 fache , eine 4 fache, eine 3
fache und drey doppelte Schleusen. Dessen Tiefe beträgt 2- bis 4
Schuh. Zu Sommerszeiten wird die Schiffahrt wegen Wassermangel
öfters unterbrochen. Für jede Füllung der 90' langen
und i 3f' breiten Schleusen rechnet man 425 Cubikklafter Wasser.
§. 16g. Der zweyte Verbindungscanal zwischen der Loire
und dem Flusse Loing , nimmt bey Orléans an der Loire seinen
Anfang und endigt ebenfalls zu Montargis. Dieser sowohl als der
vorhergehendë ist 25 - 3o' breit. Dessen Länge beträgt 37610
Klafter. Von der g6o5 Klafter langen Theilungs - Haltung fällt
derselbe 91 Schuh 11 Zoll 3 Linien auf die Länge von 13777
Klafter nach der Loire und nach dem Loing Flufse 14228 Klafter
mit einem Fall von 128’ 101. Jener Canalast hat i 3 und dieser
17 einfache Schleusen. Dessen zwo Leitgräben haben eine Länge
von 2o 3 12 Klafter, die dem Canal aus i 3 Teichen das Wässer
zu führen. Zweye davon ergiefsen sich nicht in jene obere Haltung,
sondern das Wasser des Teiches Morche läuft in den nach
der Loire fallenden Canalast, und der Teich Guèdy- Cens speifst
den nach dem Loing fallenden Canalast. Jede Schleuse ist go
Fufs lang, i 3' breit und hat eine Fallmauer von 2' 9" Höhe.
§■ 170. Der Canal de Loing ist im Jahr iy 33. vollendet.
Er verbindet die Canäle von Briare mit der Seine. Dessen Länge
beträgt 2743 Klafter. Er fällt nur nach einer Seite und zwar 128
Schuh, die auf 21 Schleusen vertheilt sind, worunter sich zwey
gekuppelte befinden. Da der Flufs Loing, welcher ihn speifst
hinreichend Wasser führt, so bestehen die Seitenwände der Schleus
e n k am m e rn , wovon einige vier Schiffe fafsen, aus Erdböschungen,
deren untererTheil mit einem Steinpflaster gedeckt ist. Längs
dem 5 Fufs tiefen Canal laufen Nebengräben, welche das Feld-
Berg - und Regenwasser seitwärts abführen.
Alle drey Canäle haben viele Mängel und nichts Vorzügliches
aufzuweisen. Die übrigen Französischen , Englischen, Russischen
und Preufsischen Canäle kann ich hier mehrere Ursachen
wegen nicht gehörig darstellen. Die Beschreibung würde nämlich
viele Kupfer erfordern , von mehreren wasserbauwissenschaftlichen
Daten entblöfst seyn, weil sie von andern nicht aufgezeichnet
waren, und daher wenig lehrreich seyn L Von den Englischen
sind zwey Werke vorhanden , nämlich History of inlands
navigation von Philipps, und Beschreibung der Englischen Canäle
von Hogrewe, wovon das letztere den Vorzug verdient.
V I E R T E R A B S C H N I T T .
V O N D E R S C H I F F B A R M A C H U N G D E R F L Ü S S E ,
E i n l e i t u n g .
§. 171. Wenn eine Regierung in Erwägung zieht: dafs
ein einziges 2000 Centner tragendes Schiff, also ein Flufsschiff
von mittlerer Gattung, hundert und sechzig Pferde und 40 Menschen
dem Ackerbau mehr zuwendet, die ihm von dem Gebrauch
der Landstrafsen entzogen werden; und dafs der innere Verkehr
eines Landes, das Commerz nach Aussen , und der Preifs aller
Bedürfnisse, so wie ihre eigene Ausgabe für die Armee und Festungen
, von einem wohlfeilen Waarentransport abhängt, so
kann sie unmöglich die Schiffahrt auf und längs Flüssen und die
schiffahrtsfähige Verbindung der Flüsse mittelst Canälen vernach-
läfsigen , sobald sie Anspruch auf die Achtung verständiger Zeitgenossen
, so wie der Nachwelt machen und das allgemeine Wohl
mit Ernst befördern will. Unendlich gröfser und weit über alla