hat nur die Summe von 382600 Reichsthaler gekostet, weil der
König ein Regiment Soldaten und Mineurs zur Arbeit hergab,
wodurch die Unternehmung sehr befördert worden ist. Die
Cubik - Toise kostete der Gesellschaft 61 Rthlr. Ein Mineur
mufste 8 Fufs des Tages bohren, wofür er \ Rthlr. erhielt.
§. 167. Der durch Holstein gehende, die Ostsee mit der Nordsee
verbindende, 1777 angefangene und 1785 vollendete Canal ist uns
seiner Nützlichkeit und treflichen Ausführung wegen wichtig.
Dänemark verdankt dieses wichtige Werk dem jetzigen Kronprinzen
und dem verstorbenen berühmten Minister Bernsdorff
vorzüglich ; nach diesem mehreren Patrioten und den Ingenieur
Generalen Payman und Wegner. Der Canal nimmt
seinen Anfang in dem Seebusen Kieler-Förd, eine halbe Meile
von Kiel. In 3 Schleusen, die Holtenaher, Knoper-und
Rothmansdorfer, jede von 9' 2" Fall, steigen die Schiffe bis zur
Obern - oder Theilungshaltung, die ihr Wasser aus dem Flem-
huder See erhält, der 27 Fufs über die Oberfläche der Ostsee
liegt. Am entgegengesetzten Ende dieser Haltung liegt die
Königs förder, dann die Cluvenficker-Schleuse: jede von 8 Schuh
Fall. Endlich trift man bey Rendsburg die letzte oderRendsbuger-
Schleuse. Dieselbe hat bey ordinairer Fluth 5 bey der Ebbe 7i F.
Fall; folglich liegt die Eyder bey Rendsburg, während der Ebbe,
6' 6" und während der Fluth 4 Fufs höher als die Ostsee.
Der Canal hat eine Breite von 96' in der Oberfläche ; auf
der Sohle von 56‘ und eine Tiefe von io| Fufs. Dessen Länge beträgt
5-j Meilen. Da aus der Theilungshaltung eine bedeutende
Wassermasse nach beyden Canalästen abfliefst; so war es noth-
wendig, für ihre unschädliche Ableitung zu sorgen. Die östlichen
3 Schleusen; wovon eine auf der i 3. S. beschrieben ist, erhielten
daher Nebenschleusen, In dem westlichen Canalaste mufste gleichfalls
mehr Wasser abfliefsen, als die Schiffahrt bedurfte, um die
Mühlen zu Rendsburg im Gange zu erhalten. Es wurden daher
oberhalb der Königsförder-Schleuse 2 Grundablässe in der nördlichen
Canalwand gelegt, die das Wasser in das alte Bett der
Evder führen. Aus diesem, ergiefst es sich dann wieder unter
der Clavenficker-Schleuse durch einen Einlafs in den Canal oder
in das verbesserte Bett der Eyder, welches hier den Canal bildet.
Bey Rendsburg ist nördlich eine kurze Canalstrecke, worin die
letzte Kammerschleuse liegt , und ein Bassin gegraben um den
Fall der Mühlen zu übersteigen.
Dieser Canal ist fast beständig in das Terrain, welches oben
aus lockeres Erdreich tiefer aus Lehm und Kieseln besteht, eingeschnitten.
Die Regen - und Schneegewässer sind längs den 18 Schuh
breiten Ziehwegen in die Sammelgräben geleitet, und wo es noth-
wendig war , unter dem Canal durchgeführt. Bey diesem für
Dänemark äufserst wichtigen Canal, der vielleicht nie von so
ausgedehnten Vortheil war, als in dieser Zeit, haben sich auch
noch sehr verdient gemacht: der Prinz Carl, die Geheimeräthe
Moltke , Schack, Rathlau, Schimelmann, Tuel, Hoeg - Guld-
berg; die Conferenzräthe, Stemann , Schilden, Carstens, Prae-
torius; die Justizräthe Schlambusch, Hallensen und der Secretair
Wiederholt. Wohl dem Lande, das so viele patriotische, gro-
fse und nützliche Entwürfe mit Beharrlichkeit durchsetzende
Staatsbeamte hat; eine Beharrlichkeit, die wegen der vielen Neider
und Widersacher, die dieser Unternehmung entgegen arbeiteten
, wie der würdige Bruyn in seiner vortreflichen oben
citirten Schrift anführt und aus welcher ich diese Beschreibung
schöpfte , nothwendig war , und ohne welcher in keinem
Lande grofse und wahrhaft nützliche National-Werke gedeihen
werden.
§. 168. Zum Schlufs will ich jetzt der Canäle in der Kürze
erwähnen, welche die Loire und Seine in schiffahrtsfähiger Vereinigung
bringen.
Der Canal von Briare vereinigt die Loire bey Briare mit dem
Flufse Loing ohnweitMontargis. Sieben Meilen unterhalb dieser
Stadt fällt der letzte Flufs in die Seine. Er ist in dem J. i 6o5. unter
dem' Ministerium von Sully angefangen und 1642. unter Riche-
V. Band.