mittelst Trafsmörtel ausgemauert, nachdem eine dritte Lage von
Queerschwellen Fig. a i. gelegt war.
Zu dem Drempel GHK , dessen Falzen kalfatert wurden;
nahm man 36 Zoll ins Gevierte starke Hölzer. Die obern Rostschwellen
wurden mit einem Plankenboden, über das ganze
Werk gehend, bedeckt, nachdem das Mauerwerk in den Rostfeldern
vollkommen horizontal aufgeführt war, und der Boden
sorgfältig kalfatert wurde.
Diese Construction, bey welcher nur ki^rze und wenige
Grundpfähle 5 Fig. 24., hingegen viele Längen - und Queerschwellen
gebraucht wurden, ist des Triebsandes wegen, wobey jedesmal
ein tüchtiges Schwellrost dem langen Pfahlgrunde vorzuziehen
ist. (B. IV. S. 365.) gewählt. Ich würde daher blos an
dem Grundbau dieser Schleuse es tadeln, dafs die Grundpfähle vier-
kanntigsind, nicht aufeinander treffen, die Queer - und Längenschwellen
über die Grundfläche des Mauerwerks unnöthiger W eise
hinausliegen , und dafs der ganze Baukörper nicht mit einer
Spundwand umgeben ist. Die beste Parallele zwischen den Fortschritten
des Schleusenbaues zu unsern und jenen-Zeiten , gibt jedoch
die Ansicht der citirten Kupfertafel, und der auf Tab. 78.-
dargestellten Schleuse , welche am Seehafen Nieuwendiep liegt.
Das eine Paar Thore der Dünkircher Schleuse (Fig. 22 und 2 3.)
War gegen das Bassin gerichtet, um in demselben das Wasser
während der Ebbe des Meeres zu 'erhalten , das andere aber gegen
das Meer gekehrt, üm die hohe Fluth vom Bassin abzuwenden
, welche Einrichtung bey solchen an innere Bassins gelegten
Schleusen sehr nützlich ist. Wie die Schleusendrempel m, s und
die eiserne Zugstreben zy der Thorbänder construirt sind, zeigt
Fig. 23. Darauf sind auch die mit Fallschützen versehenen Umläufe
’V und x x durch den das Wasser aus und in das Bassin gelassen
wird, so wie die hölzernen Lager d, welche das Hinter-
theil der Drehbrücke tragen , und die sich bey p auf Kugeln bewegt
, sichtbar.
228. Die zu Gravelins Tab. 63. bey h im Jahre 1738.
vom Ingenieur de la Fond im Glacis angelegte Schleuse, deren
Zweck die Spühlung der Hafenstrafse war, ( 3. B. S. 474.) ist in
Fig. 1. 2 und 3 Tab. g5. dargestellt. Sie hat (Fig. 1.) zweygrosse
Aufziehschütze cund b, welche sowohl, als die meerwärts stehenden
Stemmthore ƒ die 13 Fufs weiten Schleusenöffnungen ver-
schliefsen , und mittelst eines auf einer Zugwelle ( zF 2 ) angebrachten
, und über drey Rollen laufenden Seiles aufgezogen werden.
Die sechs kleinem Schütze, wovon acd Fig. 1. dreye sind, werden
mittelst darüber stehenden hölzernen Schrauben, 1 3 5, Fig. 2
aufgeschraubt.
Wenn die Spühlung vorgenommen werden soll, so zieht
man die zwey grofsen sowohl , als die kleinen Schütze, welche
leztere zusammen 18 Fufs Oeffnung machen , auf, und die Stemmthore
ƒ öffnen sich, welche mittelst eines an einer W inde befindlichen
Seiles und Zugstange aufgezogen werden, sobald das innere
Wasser die Ueberwucht über das äufsere erhält. Wiewohl
die gesammten Oeffnungen , wodurch, der Spühlstrom • zieht,
2 X J-3 -f- 3 X 6 = 44 Schuhe ausmachen, und in den zwo grossen
Oeffnungen die Höhe des Stromes zehn, in den drey kleinen
fünf Schuhe beträgt: so ist dieser Strom dennoch bey weitem zu
schwach , um die Hafenstrafse, selbst auf eine kleine Entfernung
von der Schleuse , rein zu halten, die daher gegenwärtig verschlammt
ist. Was übrigens die Construction des Schleusengrundes
und der Vorböden anbetrifft, so ist dies alles aus den angezogenen
Zeichnungen zu ersehen. Im Jahre 1800. habe ich sie in
dem besten Zustande gefunden. Da aber die Festungsgräben ziemlich
verschlammt sind , welche das Spühlbassin ausmachen , so
wird es Niemanden auffallen: dafs die Wirkung des Spühlstro-
mes noch schlechter , als ehemals ist.
§. 22g. Eine andere kleine Schleuse in dem Festungsgraben
bey Gravelins ist in Fig. 4, 5, 6. Tab. g5. dargestellt. Sie hat eine
Breite von vierzehn Schuhen und drey Aufzugschütze , wovon jedes
mittelst seines eigenen Wellbaumes und des dadurch gesteck